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FAQ zum Thema Elektroauto
Wie geht E-Mobilität?

Wer in Deutschland ein Elektroauto fährt, gilt noch immer als Pionier. Informationen sind spärlich, vieles ergibt sich erst durch eigene Recherche und Erfahrungen. Folgende Tipps liefern eine erste Orientierung.

BMW i3, Mercedes B-Klasse Electric Drive, VW e-Golf, Frontansicht
Foto: Arturo Rivas

Was kostet ein Elektroauto?

Der Anschaffungspreis eines Stromers ist im Vergleich zu einem Benziner etwa um die Hälfte höher. Als Elektrovariante kostet der Kia Soul beispielsweise 31.990 Euro, als 1,6-Liter-Benziner mit vergleichbarer Ausstattung dagegen nur 22.790 Euro. Der Preisunterschied hat vor allem zwei Gründe: die bislang geringen Stückzahlen verkaufter Elektroautos und die hohen Produktionskosten der Batterien (meist Lithium-Ionen-Akkus). Bis zum Jahr 2019 kann man beim Kauf eines Elektroautos einen staatlichen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro erhalten. Infos: www.bafa.de

Unsere Highlights

Welche Zusatzkosten entstehen?

In Deutschland sind E-Autos zehn Jahre von der Steuer befreit. Bei den Versicherungskosten lassen sich keine verallgemeinernden Angaben machen, da die Einstufung stark vom jeweiligen Modell abhängt. Die Wartungskosten sind bei E-Autos im Durchschnitt um 35 Prozent niedriger als bei vergleichbaren Benzinern, weil beispielsweise der Ölwechsel wegfällt. Der Verbrauch hängt wie beim Benziner von Faktoren wie Motorleistung, Gewicht und Luftwiderstand ab. Rein ökonomisch rechnet sich die Anschaffung eines E-Autos in Deutschland dennoch selten.

Wie melde ich mich bei Ladestationen an?

Normalerweise bei jedem Betreiber einzeln, und das in der Regel online. Für Kurzstreckenfahrer ist das nicht so aufwendig, wenn sie ihre „Stammstationen“ erst einmal kennen. Bei längeren Strecken wird es dann nervig, da regional verschiedene Anbieter tätig sind. Inzwischen gibt es aber clevere Apps wie Plugsurfing oder Newmotion, die nicht nur anzeigen, wo sich die nächste Station befindet, sondern auch, welche Anschlüsse bereitstehen und welche Lademethode angewandt wird. In vielen Fällen lassen sich die Apps auch zum Bezahlen nutzen.

Wie kann ich zu Hause laden?

Grundsätzlich kann jeder, der eine herkömmliche 230-Volt-Haushaltssteckdose („SchuKo“) in Reichweite seines Stellplatzes hat, zu Hause laden. Dazu benötigt man nur das entsprechende Ladekabel, das entweder zum Lieferumfang des Autos gehört oder beim Händler dazugekauft werden kann. Allerdings hat die Haushaltssteckdose zwei Nachteile: die langsame Ladegeschwindigkeit und ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, da nicht alle Anschlüsse einer derart hohen Dauerbelastung standhalten. Daher ist die Investition in eine Wallbox sinnvoll.

Was kostet es, ein Auto zu laden?

Einen einheitlichen Preis für die Nutzung von Ladestationen zu nennen ist schwierig. Die einen Betreiber rechnen pro kWh ab, die anderen nach Zeit oder verlangen eine Lade-Grundgebühr. Immer mehr Handelsketten wie Aldi, Ikea und Co. bieten inzwischen aber die Möglichkeit, während des Einkaufs kostenlos auf ihren Parkplätzen Strom zu tanken. Das Laden zu Hause hängt vom jeweiligen kWh-Preis ab. Im Durchschnitt verbraucht ein Stromer 17 kWh auf 100 Kilometern. Bei einem kWh-Preis von 28 Cent kosten 100 Kilometer Reichweite also 4,76 Euro.

Wie installiere ich eine Wallbox?

Wallboxen gibt es inzwischen in den verschiedensten Ausführungen: an der Wand hängend, frei stehend, mit einem oder mehreren Ladeanschlüssen. Die Installation einer Wallbox setzt einen Starkstromanschluss wie bei einem Elektroherd (400 Volt/16 A Drehstrom) voraus. Deshalb muss sie von zertifizierten Fachkräften montiert und angeschlossen werden. Üblicherweise sind die Stationen dann mit einem Typ-2-Stecker ausgestattet, der in diesem Falle Ladeleistungen von 11 kW ermöglicht. Weitere Infos gibt es bei E-Auto-Händlern oder bei zertifizierten Elektrikern.

Wie lange hält der Akku eines E-Autos?

Es ist wie mit dem Akku eines Smartphones: Je häufiger die Batterie geladen wird, desto geringer wird ihre Kapazität. Die aktuell verbauten Lithium-Ionen-Akkus gelten jedoch als sehr leistungsstabil, erst nach etwa 2.000 Ladezyklen oder durchschnittlich zehn Jahren soll ihre Kapazität langsam nachlassen. Danach kann das E-Auto trotzdem weiterfahren, die Reichweite wird aber immer geringer. BMW bescheinigt dem Akku des i3 eine uneingeschränkte Nutzungsdauer von zwölf Jahren oder 150.000 Kilometern. Die meisten Hersteller gewähren acht Jahre Garantie auf ihre Batterien. Sinkt der Akku in diesem Zeitraum auf eine Kapazität von etwa 80 Prozent, wird dieser kostenlos ausgetauscht. Eine nicht repräsentative Umfrage von auto motor und sport bei verschiedenen E-Auto-Händlern ergab, dass dies bislang nur sehr selten vorkam.

Lohnen sich gebrauchte E-Autos?

Die wenigen in Deutschland zugelassenen E-Autos (2016: 34.000 Stück) sorgen derzeit noch für einen überschaubaren Markt. Das wird sich ändern, da 2017 die ersten Leasingverträge von Stromern auslaufen. Ein Vorteil von gebrauchten E-Autos gegenüber Verbrennern ist die geringere Anzahl von Verschleißteilen. Den Zustand des Akkus sollte man jedoch genau prüfen. Bei ehemaligen Leasingmodellen könnte es attraktive Garantien für junge Gebrauchte geben.

Wie ändert sich die Reichweite im Winter?

Ein kalter Akku hat einen wesentlich niedrigeren Wirkungsgrad als ein vorgewärmter. Die Batterie benötigt also mehr Strom zur Aufladung als unter normalen Bedingungen. Der Umstand, dass ein Stromer nicht einfach die Abwärme eines Verbrennungsmotors zum Heizen des Innenraums verwenden kann, wirkt sich zudem negativ auf die Reichweite aus – nach Erfahrungen von auto motor und sport um bis zu 50 Prozent.

Welchen Wertverlust haben E-Autos?

Die Schwacke-Liste bescheinigt Stromern ähnliche Zahlen wie Verbrennern. Als wertstabilstes Modell gilt übrigens der BMW i3. Das Wissenschaftsportal Heise online berechnete zudem beim Nissan Leaf einen Wertverlust von 11,8 Prozent im ersten, 12 Prozent im zweiten und 22,2 Prozent im dritten Jahr. Zum Vergleich: Ein VW Golf VI 1.2 TSI verliert im ersten Jahr 10,1 Prozent, im zweiten 14,9, dann 24,9 Prozent. Experten raten, die Batterie beim Stromer zu leasen.

Welche Gefahren Drohen bei Unfällen?

Während bei Verbrennern Kraftstoffe wie Benzin Explosionsgefahr bergen, sind bei Stromern die Akkus entzündlich. Zudem müssen Rettungskräfte bei einer Bergung aus einem E-Auto über spezifische Kenntnisse des jeweiligen Fahrzeugtyps verfügen. Ansonsten droht Gefahr durch einen Stromschlag. Der ADAC rät jedem E-Auto-Fahrer, eine Rettungskarte seines Modells hinter der Sonnenblende anzubringen.

Wo finde ich weitere Informationen?

Neben bekannten Ratgebern wie ADAC und Co. liefert zum Beispiel die Internetseite www.stromschnell.de sehr viele Praxistipps zum Thema E-Mobilität. Auch das Forum Elektromobilität ist eine gute Anlaufstelle. Weitere Informationsquellen sind Communitys wie GoingElectric, in denen sich E-Auto-Interessierte austauschen und gegenseitig helfen.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten