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90 Jahre Volvo Taxi TR 670, 145, 244, V90
Vom Überland-Taxi über Stromlinie bis zum Kombi

Inhalt von

Schon drei Jahre nach dem ersten Auto baute Volvo Taxis: Der TR 670 war extra für den Transport entwickelt worden.

Volvo TR 673 (1930)
Foto: Volvo

Amazone, Buckel und Schneewittchensarg spielen in dieser Geschichte keine Rolle: Die zweifellos für die Entwicklung und Bekanntheit von Volvo wichtigen Modelle waren in zwei von drei Fällen aus einem Grund ein Totausfall für die Taxi-Branche: Zweitürer kann keiner brauchen, der gewerblich Personen transportiert. Ein Coupé schon gar nicht. Vielleicht ist das erste Auto, das Volvo im Frühjahr 1930 zum Geld verdienen an den Taxistand stellt, von den Nutzfahrzeugen abgeleitet: TR steht für Trafikvagn, was soviel wie Verkehrswagen heißt. Es gibt das Fahrgestell 670, den 671 mit Trennscheibe für den Stadtverkehr und die Überlandvariante 672. Bis zu sieben Personen finden Platz. Das Gepäck reist separat auf einem Heckträger.

Unsere Highlights

Sechszylinder mit 55 PS

Alle drei Varianten haben den Radstand von 3,10 Meter und einen Drei-Liter-Sechszylinder mit 55 PS als Antrieb. Bis 1935 erweitert Volvo das Programm um die Typen 673 bis 675 mit bis zu 3,25 Meter Radstand und stärkeren Motoren. Kurz amtieren die Nachfolgetypen TR 701 bis TR 704, bevor eine neue Ära beginnt.

PV 800: Personenwagen mit Stromlinie

Volvo PV 830 (1952)
Volvo
Stromlinie und Sechszylinder: Der Volvo PV 800 transportiert bis in die 80er-Jahre Menschen, Gepäck und den Stil der 50er.

Ab 1938 fährt für Taxikunden der PV 800 vor. Die stromlinienförmige Limousine bietet bis zu acht Personen Platz und gehört zum Personenwagen-Programm; das Kürzel PV für Personenvagn belegt dies. Der Kofferraum ist in die Karosserie integriert und hat eine eigene Klappe. Den Antrieb erledigt ein 3,7-Liter-Sechszylinder. Dessen Leistung stellt Volvo nicht so sehr in den Vordergrund wie die Laufkultur und die Haltbarkeit. Die sorgt unter anderem dafür, dass PV 800 deutlich länger Dienst schieben, als die gebaut werden: 1958 endet die Produktion, bis in die 80er bleiben manche der Taxen im Einsatz.

144 und 244: Taxis für Jahrzehnte

Volvo 145 Express Taxi
Volvo
Signalfarbe und Solidität: Ein Hochdach-145 bringt Kinder zur Schule.

Vielleicht auch, weil manchem Taxler die Nachfolger zu sachlich wirken: Statt Stromline auf 3,55 Meter Radstand auszubreiten, komprimiert der ab 1966 gebaute 144 Sachlichkeit, Sicherheit und Solidität auf dem Buckel-Radstand von 2,60 Meter. Raum ohne Ende bietet die Baureihe vor allem als 145: Den Kombi bietet Volvo auch mit Hochdach und als Sechstürer Express an.

Als 1974 der 244 erscheint, wird nicht alles anders: Die hintere Starrachse bleibt genauso wie zunächst der Kofferraumdeckel. Die Front mitsamt der Vorderachse ist neu, das Bremssystem nicht mehr drei- sondern zweikreisig und die Lenkung arbeitet mit Zahnstange statt mit Schnecken-Rollen-System. Mit einem von VW übernommenen Sechszylinder-Diesel hat Volvo ab 1979 ein Argument für Taxler, die lieber Selbstzünder fahren. Als haltbarer gelten jedoch die Volvo-eigenen Vierzylinder-Benziner mit zwei bis 2,3 Litern Hubraum. Das gilt im Prinzip auch für den Nachfolger 740. Der kommt 1982, soll höher positioniert werden und irgendwann den 240 ablösen. Der wird jedoch weitergebaut, als der 740 schon einige Monate eingestellt ist.

Volvo stellt um: auf Frontantrieb

Volvo V70 Taxi
Volvo
Sonderfarbe und Selbstzünder: In Hellelfenbein und mit Audi-TDI findet der V70 auch in Deutschland Freunde am Taxistand.

Taxifahrern, die einen Diesel fahren möchten, macht Volvo erst 1995 wieder ein Angebot: Im 850 TDI nagelt ein Fünfzylinder-Direkteinspritzer von Audi. Gut ein Jahr später bekommt die Baureihe ein gründliches Facelift und heißt fortan V70. Für dessen Nachfolger entwickelt Volvo einen eigenen Fünfzylinder-Dieselmotor, der mit wuchtigem Antritt, guter Laufkultur und Langlebigkeit überzeugt.

Fazit

Langlebigkeit zieht sich durch die Geschichte der Volvo-Taxis: Von den frühen Nutzfahrzeugen mit Stahl- statt Holzaufbau über die PV 800 Sechszylinder bis zu den zähen Benzinmotoren der Baureihen 140 und 240. Heute ist die Technik ungleich komplexer: mit Hybridantrieb können Taxis heute Teile der Strecken elektrisch fahren.

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