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Top 10 Auktions-Resultate 2019
McLaren vor Ferrari: Die teuersten Autos der Welt

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Ein McLaren F1 war 2019 das teuerste Auktions-Auto, knapp vor einem Alfa Romeo. Millionen-Preise erzielten auch ein Ford GT40 Roadster und ein Pagani Zonda mit Schaltgetriebe. Ein James-Bond-DB5 kam ganz knapp nicht rein.

McLaren F1 LM Specification
Foto: RM Sotheby's

Am 30. November 2019 flog James Bond aus dem Rennen. Geschlagen von Michael Schumacher. Keine 200.000 Euro lagen am Ende zwischen dem Aston Martin DB5 von 1965 und Michael Schumachers F2002 – in der Welt der Multimillionen-Dollar-Autos reicht das nicht einmal für das preisabhängige Aufgeld, das Auktionshäuser üblicherweise verlangen. Doch beide Autos zusammen sind nicht so teuer wie jener McLaren F1, den RM Sotheby’s Mitte August 2019 in Monterey, USA, versteigerte. Der britische Dreisitzer ist damit das teuerste Auto, das 2019 auf einer Auktion verkauft wurde.

Unsere Highlights

McLaren F1 LM Spec (1994)

Der McLaren F1 gilt als das Supercar der Neunzigerjahre. Seltenheit, Le Mans-Teilnahme und Geschwindigkeitsrekord inklusive. Der Karbon-Renner mit BMW-V12 hält den Geschwindigkeits-Weltrekord, fuhr mit 386,5 km/h so schnell wie kein Saugmotor-Auto davor und danach. Und das, obwohl Gordon Murray das Auto gar nicht auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt hatte. Der in Monterey versteigerte F1 ist eines von zwei Exemplaren, die in Woking nachträglich die Le-Mans-Spezifikation LM Spec bekamen. Der Käufer bezahlte inklusive Aufgeld 15,6 Millionen US-Dollar, umgerechnet 17,8 Millionen Euro.

Alfa Romeo 8C 2900B Touring Berlinetta (1939)

1939 Alfa Romeo 8C 2900 B Touring Berlinetta
Artcurial
Supercar der 1930er-Jahre: Alfa Romeo 8C 2900B.

Als Hervé Poulain am 8. Februar 2019 den Hammer senkte, war ein Bieter auf einen Schlag 16,7 Millionen Euro los. Für einen Alfa Romeo. Das französische Auktionshaus Artcurial hatte während der Oldtimermesse Rétromobile einen Alfa Romeo 8C 2900B, Baujahr 1939, versteigert. „Der 2900B war zu der Zeit ein Über-Auto“, erläutert Frank Wilke von Classic Analytics. Die Experten für Oldtimerpreise bereisen jährlich Auktionen und Messen, stellen am Ende des Jahres eine Top 10 der teuersten Auktionsautos zusammen.

Der Alfa war in den 1930er-Jahren ein Supercar wie der McLaren F1 gut 50 Jahre später. Dazu kommt, dass dieses Auto eine Berlinetta ist. „Die meisten teuren Autos dieser Zeit waren Cabrios“, sagt Wilke. Der versteigerte Alfa ist also auch noch selten. Genauer gesagt ist es Nummer zwei von fünf gebauten. Dritter Faktor: „Die Historie ist sehr, sehr gut“: Das Auto war 43 Jahre in einer Hand.

Ferrari 250 GT (1958 bis 1963)

Ferrari 250 GT LWB California Spider (1958)
Mathieu Heurtault/Gooding & Company
Teuerster Auktions-Ferrari 2019: 250 GT California Spider LWB.

Ferrari 250 GT gehören zu den teuersten Autos der Welt. In der Auktions Top 10 für 2019 parken vier der Zwölfzylinder aus Maranello – je nach Variante, Historie und Baujahr bezahlten die Käufer umgerechnet zwischen 6,1 und 8,9 Millionen Euro für eines der Autos. Dafür gibt es vor allem drei gute Gründe: Die Autos sind schnell, schön und selten. Dazu kommt die Strahlkraft der Marke Ferrari. Wer eines der Autos länger betrachtet oder gar das Glück hatte, den Dreiliter-V12 zu hören, wird vermutlich keinen Euro des Kaufpreises anzweifeln. Ach so, wertstabil sind die 250 GT auch noch, logisch.

Lamborghini Veneno Roadster (2014)

Über die Ästhetik des Viertplatzierten könnte man trefflich streiten: Eine Lackierung wie Tartufo, messerscharfe Kanten und Bling-Bling-Räder heben den 2014 gefertigten Roadster, nun ja, von der Masse ab. Genau drei Veneno Roadster hat Lamborghini zum 50. Markenjubiläum 2013 für Kunden gebaut. Die Basis des Showcars stammt vom Aventador: 6,5-Liter-V12, 749 PS, 352 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das versteigerte Exemplar hat eine Laufleistung von 325 Kilometern und eine Zulassung in Äquatorial Guinea. Bonhams hat sicher recht mit der Annahme, dies sei eine einmalige Chance. Dem Käufer war sie im September 2019 bei einer Schweizer Auktion umgerechnet 7,7 Millionen Euro wert.

Ford GT40 Roadster Prototyp (1965)

Wer muss nicht an „Le Mans 66“ denken, wenn er einen Ford GT40 sieht? Der Mitte August in Monterey versteigerte Prototyp hat zwar mit dem Film nichts zu tun. Doch der Kinofilm über die Geschichte von Carroll Shelby, den Ford-Konzern und den Rennfahrer Ken Miles hat sicher viel für die Bekanntheit des Ford GT40 getan. RM Sotheby’s versteigerte kurz vor dem Start des Films einen eher unbekannten GT40 Roadster Prototype. Nur fünf wurden überhaupt gebaut. Das versteigerte Auto diente als Entwicklungsfahrzeug für die J- und X-Series – gefahren von Ken Miles, Carroll Shelby und Jim Clark. Das Auto bekam 2003 einen Preis in Pebble Beach, stand 2018 wieder dort und soll einer der am besten erhaltenen GT40 sein. Neben der Historie – 22 Jahre in einer Hand – stimmte auch das Timing: Keine zwei Wochen vor dem US-Filmstart von „Le Mans 66“ fiel der Hammer. Umgerechnet 6,9 Millionen Euro inklusive Aufgeld bezahlte der Käufer für GT/108.

Pagani Zonda Aether Roadster (2017)

Keine sieben Millionen Euro übrig und trotzdem offen fahren wollen? Wir hätten da etwas von Pagani. Horacio Pagani stammt aus Argentinien und ist seit 20 Jahren vor allem für den Zonda bekannt. Dieser Supersportwagen besteht aus nicht viel mehr als Karbon, einem von AMG handgefertigten 7,3-Liter-V12-Motor und ganz viel liebevoll gefrästem Metall. Der Aether ist unter diesen besonderen Supercars ein ganz spezieller: offen, 760 PS stark und handgeschaltet. Offene Supersportwagen mit Saugmotor und Schaltgetriebe gibt es vermutlich weniger als der Zonda Gänge hat. Umgerechnet 6,1 Millionen bezahlte ein Käufer nach der Auktion von RM Sotheby’s in Abu Dhabi am 30. November 2019.

Ferrari F2002 Chassis 219 (2002)

Zwei preistreibende Faktoren fehlen noch in dieser Liste: Prominenz und Rennhistorie. Beides vereint der F1-Ferrari F2002 mit der Chassisnummer 219 perfekt: Mit diesem Auto gewann Michael Schumacher 2002 in Magny Cours seinen fünften Weltmeistertitel. Es war der dritte in Folge. Sechs Rennen vor Ende der Saison hatte Schumacher so viele Punkte gesammelt, dass niemand anderes F1-Weltmeister werden konnte. Ferrari wurde im selben Jahr Konstrukteurs-Weltmeister. Ebenfalls zum dritten Mal in Folge. Außer Schumacher fuhr auch Rubens Barrichello mit dem Chassis 219 Qualifikationen und Rennen. Michaels Sohn Mick durfte vor der Versteigerung im November zu Demozwecken ans Steuer. Knapp sechs Millionen Euro bezahlte ein Käufer für den Wagen, der aus einer japanischen Sammlung stammt. Auf der Rennstrecke fahren kann der neue Besitzer auch, wenn er will: Ferrari organisiert im Corse Clienti-Programm Rundkurse und Service.

Fazit

Glücklich ist, wer mehrere Millionen für eine dieser automobilen Preziosen übrig hat. Diskussionen über den Wert und Gegenwert erübrigen sich in dem Moment, in dem der Hammer fällt: Ein Auto ist immer das wert, was jemand dafür bezahlt. Bleibt zu hoffen, dass die Besitzer ihre Autos auch bewegen. So richtig schön sind Autos erst auf der Straße – oder auf der Rennstrecke.

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