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Rollermobile unterm Hammer
85.100 Euro für das kleinste Auto der Welt

Inhalt von

Roller, Kabinenroller und Rollermobile: Das Dorotheum hat seltene Mobilitäts-Zeitzeugen der 50er-Jahre versteigert. Ein Peel P.50 brachte 85.100 Euro.

Peel P50 (1963)
Foto: Dorotheum

Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr Europa Fahrrad, Roller und Rollermobile. Einige der Raritäten kommen jetzt im Doroetheum unter den Hammer. Die kleinen Fahrzeuge stammen aus einer Sammlung und befinden sich meist im originalen, häufig jedoch nicht perfekten Zustand. Ein Peel P.50 von 1963, das "kleinste Auto der Welt", brachte laut Auktionshaus 85.100 Euro ein. Ein etwas größererer Peel Trident wurde für 66.700 Euro versteigert. Die Höchstgebote für einen Messerschmitt Kabinenroller KR 175 kletterten auf 36.800 Euro. Auch Kleinwagen wurden verkauft: EIn Steyr Puch 500 von 1958 brachte 32.200 Euro, ein BMW 600 wurde für 35.650 Euro versteigert.

Unsere Highlights

Straßenkreuzer auf zwei Rädern

Maicomobil MB 175/200 (1953)
Maicomobil MB 175/200 (1953)
Ein bisschen Auto, ein bisschen Motorroller: Maicomobil von 1953.

Sie heißen Maico, Kleinschnittger oder Fulda – so wie ihre Erfinder oder der Ort ihrer Herkunft. So schlicht die Namensgebung war, so fantasievoll kamen die Karosserien daher: ausladend, zweifarbig lackiert, üppig verchromt. Straßenkreuzer im Kleinformat, auf zwei, drei oder vier Rädern. Manche sahen aus wie zu heiß gewaschene Sportwagen oder futuristische Zukunftsvisionen.

Peel P50: Das kleinste Auto der Welt

Gedacht für eine Basismobilität und Wege, die zum Laufen zu weit oder zu naß waren. So zum Beispiel beim Peel, der von der Isle of Man kam und für genau eine Person gedacht war. Topgear probierte das Auto konsequenterweise gleich im Büro aus, fuhr mit dem kleinsten Auto der Welt Fahrstuhl und durch die Flure der Redaktion.

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Maicomobil: Ein Roller wie ein Auto

Das Gegenteil des winzigen Peel ist vielleicht das Maicomobil. Der Roller von Maico ist im Prinzip ein verpacktes Motorrad, das seinen Fahrer mit einer üppigen Verkleidung vor Regen und Kälte schützen sollte. Der Motor sitzt, anders als bei einem typischen Roller, vor dem Fahrer. Einiges von der Technik stammt vom Motorrad M 150. Der Motor leistete anfangs 8,5 und später 9 PS. Ab 1954 stieg der Hubraum auf 200 Kubik und die Leistung auf 11 PS. Bis 1956 wurden gut 9.000 Stück gebaut, einer kostete immerhin ein Drittel eines VW Käfers.

Messerschmitt Kabinenroller KR 175

Fritz Fend, der während des Zweiten Weltkrieges Flugzeuge konstruiert hatte, war nach dem Ende des Krieges auf der Suche nach einer Beschäftigung. Flugzeuge durften in Deutschland zunächst nicht mehr gebaut werden. Also machte er im kleinen Maßstab mobil. Aus einem Tretmobil mit Fahrradteilen und einen Motorradmotor entwickelte sich ein Gefährt für Versehrte: Der Fend-Flitzer hatte 4,5 PS und kostete 1285 D-Mark. Nachdem Fend seinen alten Arbeitgeber Willy Messerschmitt getroffen hatte, der für seine stillgelegten Flugzeugwerke einen neuen Zweck suchte, kam die Idee in Schwung: Das Mobil wurde um einen Sitzplatz und eine Dachhaube erweitert, der Kabinenroller war geboren. Die 10 PS des Fichtel & Sachs-Zweitakters reichten für 100 km/h. Ein Kabinenroller kostete zwischen 2.100 und 2.500 D-Mark.

Fazit

Mit den Rollern und Rollermobilen hat das Dorotheum wahre Zeitreisemobile der 50er-Jahre versteigert, deren Konzepte jedoch heute noch aktuell sind. Siehe Microlino oder andere Ideen; Minimalismus war damals wegen fehlender Ressourcen angesagt und ist es heute vielleicht wieder – um die Ressourcen zu schonen. Davon abgesehen kann man die Fahrzeuge der 50er einfach nur schön finden. Vielleicht auch, weil damit heute niemand mehr im Alltag fahren muss.

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Erscheinungsdatum 05.09.2024

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