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Pontiac GTO in der Kaufberatung
Auch Muskeln können rosten

Inhalt von

Die Muscle Car-Ikone Pontiac GTO leidet unter ähnlichen Problemen wie viele Klassiker dieser Generation: Das Karosserieblech ist nur sehr unzureichend gegen Rost geschützt, dafür ist die Technik aus dem GM-Baukasten einfach und robust. Das gilt auch für das Sondermodell "The Judge".

Orangener Pontiac GTO - Frontansicht
Foto: Jim Fets
Karosserie-Check

Die allermeisten hierzulande angebotenen Pontiac GTO wurden in den letzten 20 Jahren importiert. Achten Sie darauf, dass Ihr Auto aus einer winter- und damit salzlosen Region der USA stammt. Fahrzeuge aus Kalifornien sind oft nicht so gut wie ihr Ruf, die salzreiche Ozeanluft lässt das Blech ebenfalls rosten. Besser sind Fahrzeuge aus den Wüstenstaaten, Nevada, Arizona oder Texas. Allerdings leiden Autos aus diesen Staaten oft unter von der Sonne zerschossenen Inneneinrichtungen. Rostgefährdet sind am GTO die üblichen Verdächtigen wie Türböden, Schweller, Radhäuser oder Kofferraumboden.
 
Ganz besonders sollte man bei der Besichtigung die Partien unter den Chromzierblenden der Radhäuser sowie unter der Schwellerverkleidung außen und innen in Augenschein nehmen. Eine weitere GTO-Spezialität ist der Bereich um das Heckfenster. Hier nistet sich gern Feuchtigkeit ein und lässt den Scheibenrahmen rosten. Gern läuft das Wasser dann in den Kofferraum, was zu heftiger Korrosion an den Radhäusern innen und der Reserveradwanne führt. Auch Risse in den Rücklichtgläsern sind mitunter die Ursache für Feuchtbiotope im Kofferraum. Da die Judge-Sondermodelle wesentlich teurer gehandelt werden als die normalen Pontiac GTO, sind Clones an der Tagesordnung.
 
Das ist nicht weiter schlimm, solange nicht versucht wird, die Fälschung als Original zu verkaufen. Richtigen Aufschluss gibt nur das so genannte Build Sheet, in dem die werksmäßig verbauten Optionen aufgeführt sind, oder die Händlerrechnung. Beides muss natürlich zur Fahrgestellnummer passen. Wer ganz sicher gehen will, kann bei den Pontiac Historic Services eine Expertise anfordern (Adresse siehe Spezialisten). Die Auskunft ist zwar kostenpflichtig, beseitigt aber alle Zweifel. Sehr gute, teure Pontiac GTO The Judge verfügen in der Regel bereits über dieses Gutachten.

Technik-Check

Die Technik bereitet weit weniger Kummer als die Karosserie. Motor und alle angebotenen Getriebe sind außerordentlich robust und langlebig. Sie sind nur thermisch nicht sonderlich belastbar und vertragen keine hohen Dauerdrehzahlen. Achten sollte man auch darauf, dass der richtige Motor im Fahrzeug sitzt. Die originalen 400 cubic inches-Triebwerke der 68er und 69er Pontiac GTO wurden häufig gegen billigere, kleinere oder getunte größere Motoren ausgetauscht. Auch die Vergaserbestückung ist oft nicht original.
 
Eine Spezialität der 68er- und 69er-Modelle sind auch die Klappscheinwerfer. Sie werden über ein Unterdrucksystem bewegt, das mit der Zeit gern undicht wird. Reparaturen sind aufwendig und teuer, weswegen manche Pontiac GTO-Eigner das System stilllegen. Die Scheinwerfer sollten zumindest bei laufendem Motor vollständig einund ausklappen. Oft sind auch die Hinterachsen von Beschleunigungsorgien in Mitleidenschaft gezogen.

Ersatzteile

Die Ersatzteilsituation für Pontiac GTO ist genau so gut wie für alle anderen amerikanischen Klassiker dieser Epoche. In den USA gibt es so gut wie alles, entweder als Originalteil oder mehr oder weniger hochwertige Nachfertigung. Das reicht vom kompletten AT-Motor über unzählige Kleinteile bis zu einer unüberschaubaren Vielfalt an Tuningteilen. Auch in Deutschland gibt es eine Reihe von Händlern, die ein großes Sortiment vorhalten. Das Preisniveau ist zwar höher als in den USA, dafür ist aber die Rechtssicherheit größer.

Preise

Pontiac GTO von 68 und 69 zählen nicht gerade zu den besonders häufig in Europa angebotenen Klassikern, noch mehr gilt das für den Judge. Echte, dokumentierte Judge sind auch in den USA alles andere als billig. Exemplare in Show-Zustand können schon um die 100.000 Dollar kosten, in Einzelfällen auch mehr. Normale GTO in sehr gutem Zustand liegen etwa zwischen 20.000 und 30.000 Dollar.
 
Teurer sind jeweils die seltenen Convertibles. Gefälscht werden übrigens nicht nur Judge-Modelle, sondern auch andere Pontiac GTO. Basis ist in solchen Fällen ein Pontiac Le Mans Hardtop Coupé. Einen guten Überblick über die Marktsituation in den USA geben übrigens die Internetseiten www.ebaymotors.com und www.collectorcartraderonline.com

Bei Einführung 1968
26.500 Mark
Bei Produktionsende 1969 undefined
28.950 Mark
Schwachpunkte
  1. Radläufe vorn
  2. Türen
  3. Schweller
  4. Heckscheibenrahmen
  5. Radläufe hinten
  6. Radhäuser innen
  7. Reserveradwanne
  8. Endspitzen
  9. Originalität
  10. Klappscheinwerfer
  11. Kühlung
  12. Hinterachse
Orangener Pontiac GTO
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit

Die Muscle Car-Ikone Pontiac GTO leidet unter ähnlichen Problemen wie viele Klassiker dieser Generation: Das Karosserieblech ist nur sehr unzureichend gegen Rost geschützt, dafür ist die Technik aus dem GM-Baukasten einfach und robust. Das gilt auch für das Sondermodell "The Judge".

Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 10 / 2024

Erscheinungsdatum 05.09.2024

148 Seiten