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Opel Manta A in der Kaufberatung
Die zwei Gesichter des Manta A

Inhalt von

Der Opel Manta A hat, wie fast alle Großserienmodelle seiner Epoche, zwei Gesichter. Einer unverwüstlichen und im Ernstfall leicht zu reparierenden Technik steht eine nur notdürftig rostgeschützte Karosserie mit vielen tückischen Hohlräumen gegenüber.

Opel Manta, Frontansicht
Foto: Arturo Rivas
Karosserie-Check

Was der Rost nicht alleine schaffte, besorgte ein jugendliches Dritt- und Viert-Hand-Publikum mit Umbauten und Tuningmaßnahmen. Deshalb hat nur ein Bruchteil der 498.553 produzierten Opel Manta A meist in pfleglicher Rentnerhand als Original überlebt.

Der Manta A singt das Klagelied der Siebziger: Rostschäden infolge schlecht konservierter Karosserien und einer vor allem ab 1974 mäßigen Blechqualität. Viele Autos wurden deshalb durch die Jahrzehnte geschweißt, selten finden sich noch unverbastelte Exemplare, dann häufig als 1.6 N Automatic.

Unsere Highlights

Die meisten typischen Schwachstellen werden auch beim Manta A von Rost befallen. Insbesondere der Vorderwagen mit den geschraubten Kotflügeln ist gefährdet. Mangels schützender Innenkotflügel haust der Rost um die vorderen Lampentöpfe, an Schraubkanten und Stehblechen sowie unter dem vorderen Windfang mit seinen Lüftungsschlitzen. Teilweise ist auch die A-Säule angerostet, wofür eventuell eine schief hängende Fahrertür ebenso ein Indiz sein kann wie ein durchnässter Teppichboden. Selten werden die massiven Längsträger von Korrosion geschwächt im Bereich der Vorder- und Hinterachse.

Rostbefall findet sich meist am Übergang zwischen Wagenboden und Innenschwellern. Er macht sich auch an den hinteren Radläufen breit, vor allem im Bereich zwischen Schweller und Radhaus. Darüber hinaus treibt er an ihrer Nahtstelle zum Heckabschlussblech sein Unwesen. Ein Blick in den Kofferraum nach Entfernen der Gummimatte entlarvt möglicherweise ein weiteres Rostnest im Querträger vor dem Achstunnel.

Technik-Check

Die robuste und zuverlässige Technik des Opel Manta A wird fast immer ihrem Ruf gerecht. Sie gibt nur bei sehr hohen Laufleistungen über 200.000 Kilometer allmählich nach. Am haltbarsten ist der 1,9-Liter-Vergasermotor mit 90 PS. Die Geschichte des Autos ist für seine Anfälligkeit sehr wichtig. Die Vorbesitzer sollten reiferen Jahrgängen entstammen, und der Manta sollte einen rundum gepflegten Eindruck machen.

Standschäden sind natürlich gerade bei Rentnerautos ein Thema, aber die Technik der Opel Manta A verkraftet sie. Wenn den bieder konstruierten cih-Motoren stets viel Leistung abverlangt wird, kommt es zu Schäden an Ventil- und Kurbeltrieb. Die L-Jetronic-Einspritzanlagen der ab 1974 gebauten Manta GT/E gelten im Alter als anfällig, vor allem das Steuergerät und der Luftmengenmesser können Probleme bereiten.

Die Kraftübertragung steht den Motoren in der Haltbarkeit in nichts nach, undichte Wellendichtringe und defekte Synchronringe vor allem vom zweiten Gang kommen gelegentlich vor, ein defektes Getriebehauptlager ist eher selten. Wichtig ist beim Opel Manta A eine Kontrolle der Ölstände in Getriebe und Differenzial, der gesamte Antriebsstrang präsentiert sich nämlich gerne ölfeucht. Manchmal ist eine verschlissene Hardyscheibe die Ursache für laute Fahrgeräusche, und am Fahrwerk verschleißen die Silentbuchsen der Lenker und Zugstreben. 

Ersatzteile

Die Beschaffung von Technikteilen für den Opel Manta A ist erwartungsgemäß kein Problem. Denn das konventionell gebaute Auto war wie der Opel GT technisch perfekt in den Opel-Baukasten integriert. Notfalls kann auf Teile für den Rekord D oder den Ascona A/B zurückgegriffen werden. Auch der konzeptionell gleiche und immerhin bis 1988 gebaute Manta B bietet im Einzelfall Baugleiches.

Schwieriger ist die Lage bei Karosserieteilen. Bei Reparaturblechen und Kotflügeln lichten sich die Regalreihen, doch Nachfertigungen sind langfristig zu erwarten. Und Spezialisten bieten auch Gebrauchtteile an. Türverkleidungen und Sitze sind neu nicht mehr zu haben. Deshalb lohnt ein gepflegtes Interieur sogar den Ankauf eines Schlachtfahrzeugs.

Preise

Ein Opel Manta A im guten Zustand kostet rund 12.000 Euro, mäßige Fahrzeuge gibt es für etwa 3.700 Euro.

Bei Einführung 1970
9 075 Mark
Bei Produktionsende 1975 Opel Manta SR 1900 S
13.210 Mark
Schwachpunkte
  1. Windleitblech unten
  2. Kotflügel-Schraubkanten und rund um die Lampentöpfe
  3. Stehbleche im Motorraum
  4. A-Säule
  5. Rahmenlängsträger am unterboden
  6. Innenschweller-Übergang zum Boden
  7. Radläufe hinten
  8. Federaufnahmen an Längsträgern
  9. Endspitzen des Mittelquerträgers
  10. Anschweißpunkte Federtöpfe hinten
  11. Ölverlust an Motor und Getriebe
  12. Undichte Wasserpumpe
  13. Lagerschäden bei hohen Laufleistungen
  14. Beim Manta GT/E defekte Bosch L-Jetronic
  15. Ausgeschlagene Drosselklappenwelle
  16. Defekte Synchronringe
  17. Verschlissenes Getriebehauptlager
  18. Defekte Hardyscheibe
  19. Zylinderkopfdichtung undicht
Opel Manta A
Opel
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit
Die attraktive Form des Manta A überzeugt ebenso wie sein spielerisches Handling. Beim Fahren ertappt man sich dabei, natürliche Freude am Normalen zu empfinden und maßvolle Bescheidenheit zur Tugend zu erheben. Der Manta definiert mit dem 90-PS-Motor die goldene Mitte zwischen Askese und Luxus. Fahren pur und ohne Filter, zu sehr günstigen Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Steigen Sie ein!
Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 10 / 2024

Erscheinungsdatum 05.09.2024

148 Seiten