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Keine Rekordpreise mehr für Oldtimer?
Abschwung, Flaute oder höchste Zeit, zu kaufen?

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Gibt es einen Abschwung auf dem Markt für klassische Fahrzeuge oder haben sich einfach die Preise beruhigt?

Bremen Classic Motorshow
Foto: Messe Bremen/Jan Rathke

Sind die Preise für Oldtimer nun zu hoch oder zu niedrig? Wer auf Messen schaut und das Publikum fragt, kann schnell den Eindruck bekommen, die Preise seien zu hoch. „Nachdem die Preise jahrelang steil bergauf gegangen waren, kühlte der Markt merklich ab“, schreibt Chefredakteur Hans-Jörg Götzl im Editorial der aktuellen Motor Klassik 3/2020.

Gefragt ist hohe Qualität

Die Preisexperten von Classic Analytics haben festgestellt, dass zum Beispiel während der Bremen Classic Motorshow ein Viertel der Autos im Parkhaus während der Messe verkauft wurden. Im Parkhaus bieten Händler und Privatleute Autos für meist nicht mehr als 25.000 Euro an. Genau diese Fahrzeuge seien zur Zeit gefragt, weiß Classic-Analytics-Chef Frank Wilke: „Die meiste Bewegung ist im Preissegment bis 30.000 oder maximal 50.000 Euro.“ Das gelte vor allem für Autos von Mitte der 80er bis Anfang der 2000er. Bei Autos zum Umherfahren, die noch relativ günstig und alltagstauglich sind steigen die Preise: BMW Z3 Coupé, Jaguar XJ40, Mazda MX-5 und Mercedes SLK, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wichtig sei den Käufer Qualität, restaurieren wollen heute nicht mehr so viele wie noch vor ein paar Jahren. Abgesehen davon, dass sich eine Restaurierung bei einem technisch anspruchsvollen Youngtimer, der noch häufig in gutem Zustand herumfährt, selten finanziell auszahlt.

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Es ist ein Käufermarkt

Qualität ist übrigens auch – oder gerade – in höheren Preissegmenten das wichtigste Kriterium. Trotzdem blieben bei den drei großen Auktionen von Artcurial, Bonhams und RM Sotheby’s teure Autos stehen. Die Verkaufsquoten waren mit rund 70 Prozent „ordentlich, aber nicht überragend“. Doch Käufer warteten auf Autos im Bestzustand, mit Matching Numbers und perfekter Restaurierung: „Es ist ein Käufermarkt“, sagt Wilke.

Monterey: minus 30 Prozent

Die New York mutmaßte in einem Artikel vom 30. Januar, dass der Markt zurückgehe und stützt die These auf die Auktion in Monterey: Der Termin Mitte August ist einer von zwei wichtigen Auktionsevents in den USA. Die dortigen Auktionen sind immer für Rekorde gut, die Preise können hier schon mal achtstellig werden. Im vorigen Jahr sanken die Umsätze um ein Drittel – ein klarer Einbruch.

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Der sich in Arizona im Januar bei weitem nicht wiederholt hat: minus drei Prozent. Doch Rekorde gab es auch hier nicht: Den höchsten Preis erzielte Gooding & Co. mit einem Ferrari F50 für 3,2 Millionen US-Dollar. „Am wichtigsten ist der Fahrzeugzustand“, zitiert die New York Times Jonathan Klinger von Hagerty. Seltener geworden seien laut New York Times Verkäufe von Autos im Wert von 9 Millionen US-Dollar.

Hohe Gebote, aber nicht hoch genug

In Paris blieben gleich zwei Autos stehen, die für einen neuen Rekord gut gewesen wären: Ein Kompressor-Mercedes 710 SS von 1929 und ein Jaguar D-Type von 1955. Beide hätten etwa sechs Millionen Euro bringen sollen. Die Höchstgebote von 4,9 und 5,4 Millionen Euro reichten für einen Verkauf nicht aus. Das heißt aber nicht, dass keine teuren Autos verkauft wurden: Für einen BMW 507 bezahlte ein Bieter 1,996 Millionen Euro und der Preis für einen Porsche 904 GTS kletterte auf 1,918 Millionen Euro. Bonhams stellte in Paris mit einem Bugatti 55 Two-Seat Supersport den Rekord auf: 4,6 Millionen Euro kostete der Wagen inklusive Aufgeld.

Fazit

Wer vor ein paar Jahren einen mäßigen Porsche 911 zum Spitzenpreis gekauft hat, wird sich momentan schwertun, den Einstandspreis wiederzubekommen. Da bleibt nur ein Trost: Über die Zeit relativiert sich der Kaufpreis. Wer heute kauft, sollte hart verhandeln und auf Qualität achten. Die Schrauber, die sich ein Auto zum Herrichten kaufen, werden weniger.

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Erscheinungsdatum 05.09.2024

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