Liebevolle Wartung und Pflege blieb vielen Minor verwehrt, galten sie doch als billige Alltagsautos, die auch bei fortschreitender Vernachlässigung noch brav ihre Aufgaben erfüllten. Während die Technik selbst bei verbrauchten Exemplaren in vielen Fällen einigermaßen einfach erneuert werden kann, lungern in den Karosserien viele Rostnester.
Den Kauf eines Autos sollten Interessenten vom Zustand der Blechregionen abhängig machen. Ebenso häufig wie drastisch tritt Korrosion am zentralen Querträger auf. Hier ankern die Torsionsstäbe der Vorderachse. Oft gammeln die Längsträger, an denen die Vorderradaufhängung befestigt ist. Ebenso gefährdet sind die Aufnahmen der Blattfedern. Rost greift auch das Bodenblech an. Also entweder den Minor bei der Besichtigung auf eine Hebebühne stellen oder zumindest unter die Bodenteppiche spicken. Spritzwasser führt an den vorderen Radkästen zu Gammel, der sich vor allem im Bereich der Scheinwerferhöhlen und der A-Säule ausbreitet. Die selbsttragende Karosserie des Minor hat viele Hohlräume. An der Spritzwand wütet daher oft die braune Pest.
Viele zweitürige Limousinen wurden nachträglich zu Cabrios umgebaut. Weist das Auto unterhalb des ehemaligen Heckfensters noch die Sicke auf, ist es ein Umbau. Beim Traveller modert das Eschen-Fachwerk. Es müsste jedes Jahr mit Schutzfarbe gestrichen werden. Vorsicht gilt bei übermalten Holzleisten. In jedem Fall ist der Zustand des Fachwerks zu überprüfen. Es verzieht sich bei schlechter Pflege. Dann schließen die Seitenscheiben und Hecktüren nicht mehr sauber, und Wasser kann ins Auto eindringen.