Mercedes S-Klasse-Kombi: Zender 500 SET

Zender 500 SET 126er Kombi
Auch Jacky Ickx fuhr diese S-Klasse mit Kombiheck

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Veröffentlicht am 27.07.2025

Jacky Ickx fuhr Anfang der 80er-Jahre nicht irgendeine Mercedes S-Klasse : Der belgische Rennfahrer besaß einen Kombi-Umbau von Zender. Bilder zeigen den Formel-1-Vizeweltmeister und Le-Mans-Sieger zusammen mit Firmengründer- und Chef Hans-Albert Zender neben einem 500 SET. Der Autohändler und Hersteller von Karosserie-Anbauteilen hatte für die S-Klasse-Baureihe W 126 nicht nur Schweller, Schürzen und Räder im Programm, sondern auch einen Komplett-Umbau zum Kombi. Einer Karosserievariante, die ab Werk gar nicht vorgesehen war.

S-Klasse Kombi mit Teilen vom W123

Zender nutzte für seinen 500 SET Teile von Mercedes: Die hinteren Seitenscheiben stammen ebenso vom 123er-T-Modell wie die Heckklappe und Teile des Dachs. Die Blechteile wurden an den W126 angepasst. Einen praktischen Nachteil behielt der große Kombi jedoch: Mercedes montierte den Tank bei Limousinen hinter der Rücksitzbank. Das ist sicherer so, dafür sind die Lehnen nicht klappbar. Beim 123er T-Modell sitzt der Tank unter dem Kofferraumboden. Zender lackierte Chrom- und Seitenleisten in Wagenfarbe, legte den Benz tiefer, montierte eigene 16-Zoll-Räder und Schweller sowie Schürzen. Eine SEC-Haube mit Firmenlogo ersetzte den Kühler mit Stern.

Premiere hatte der Zender-Kombi auf der Essen Motorshow 1982. Etwa fünf Kunden hätten das Auto gekauft, erinnert sich Hans-Albert Zender heute. Nicht alle hatten die komplette Ausstattung mit Zender-Optikpaket, Clarion-Soundsystem und Recaro-Vordersitzen. Je nach Ausstattung hat ein Zender 500 SET rund 150.000 Mark gekostet. Ein serienmäßiger 500 SE stand 1983 mit 58.195 Mark in der Mercedes-Preisliste.

W 126: Die erfolgreichste Mercedes S-Klasse

Die im September 1979 von Mercedes auf der IAA in Frankfurt präsentierte Mercedes S-Klasse war das erfolgreichste Luxusauto seiner Zeit: Bis zum Produktionsende im April 1992 rollten 818.036 Limousinen aus den Produktionshallen in Sindelfingen. Ein Grund für den Erfolg der zweiten S-Klasse, die der Hersteller offiziell so nannte, ist die Bandbreite der Motoren: Vom Sechszylinder-Vergaser mit 156 PS bis zum 300 PS starken Spitzenmodell konnten Freiberufler wie Vorstände das passende Modell zu ihrem Budget finden. Konkurrenten gab es, etwa den XJ von Jaguar, oder den 7er von BMW. Doch die Stückzahlen des Mercedes erreichten die anderen Hersteller mit ihren Topmodellen nicht.