Chassis 062 zählt zu den nur sieben McLaren F1, die offiziell in die USA exportiert wurden. Der magnesiumsilberne Supersportwagen aus dem Jahr 1997, ursprünglich an Oracle-Gründer Larry Ellison ausgeliefert, hat in fast drei Jahrzehnten lediglich rund 6.500 Meilen zurückgelegt. Eine geringe Laufleistung ist für Supercars dieser Liga nicht ungewöhnlich – schließlich kostet das Auto und die Wartung eine Menge Geld.
Preise in 6 Jahren um 10 Millionen Dollar gestiegen
Laut Frank Wilke, Chef des Marktbeobachters Classic Analytics, haben nur wenige Sammlerautos "in den letzten Jahren eine solche Wertentwicklung hingelegt wie der F1." Auktionsergebnisse zeigen eine steile Wertentwicklung: Im August 2013 hat Gooding einen McLaren F1 für 8,47 Millionen US-Dollar versteigert. Zwei Jahre später fiel bei RM Sotheby's der Hammer bei 13,75 Millionen Dollar und im August 2021 erzielte das Hypercar bei einer Gooding-Auktion 20,465 Millionen Dollar. Der Neupreis hat 1992 bei einer Million Dollar gelegen.
Ein US-Exot mit prominenter Vergangenheit
Der McLaren F1 mit der Chassisnummer 062 war einer von sieben Wagen, die über den Importeur Ameritech in die Vereinigten Staaten gelangten. Ursprünglicher Eigentümer war 1997 Oracle-CEO Larry Ellison, der das Fahrzeug mit dem Kennzeichen "ORACLE8" fuhr. Später wechselte der Wagen zweimal innerhalb der San Francisco Bay Area den Besitzer. Bemerkenswert: Trotz strenger US-Regularien wurde 062 nie für den amerikanischen Markt modifiziert und ist bis heute in Kalifornien straßenzugelassen.
McLaren F1 – Meilenstein des Leichtbaus und der Ingenieurskunst
Der 1992 präsentierte McLaren F1 gilt noch immer als schnellster serienmäßig produzierter Saugmotor-Sportwagen. Sein 6,1-Liter-BMW-V12 leistet 627 PS. Mit diesem Antrieb beschleunigt das Supercar in 3,2 Sekunden auf 100 km/h und erreichte 1998 eine Spitze von 391 km/h. Das Monocoque aus Carbon und Kevlar, die zentrale Fahrerposition und der weitgehende Verzicht auf elektronische Fahrhilfen machten den F1 zu einem der letzten analogen Supersportwagen. Von 1992 bis 1998 entstanden nur 106 Exemplare, darunter 64 straßenzugelassene Fahrzeuge.
Lückenlos dokumentierte Pflegehistorie
Chassis 062 blieb sein gesamtes Leben in der San Francisco Bay Area und wurde konsequent gewartet. Neben regelmäßigen Services bei McLaren Special Operations und McLaren Philadelphia erhielt der Wagen unter anderem neue Aluminium-Tanks, ein optimiertes Klimasystem und einen überholten Antriebsstrang. Alle Originalteile, das Bordwerkzeug, die Koffer und umfangreiche Dokumentation inklusive der ursprünglichen Kaufrechnung liegen vor. RM Sotheby's schätzt den Wert des McLaren F1 mit der Chassisnummer 62 auf mehr als 23 Millionen US-Dollar, umgerechnet 19,5 Millionen Euro.