Lancia Stratos 1974: Ferrari-Motor in einer Rallye-Ikone zum Schnäppchenpreis

Lancia Stratos HF Stradale
Ist dieser Lancia Stratos zu günstig?

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Veröffentlicht am 23.07.2025

Das Auto gehört zu einer limitierten Serie von 492 Exemplaren, die Lancia zwischen 1973 und 1975 zur Homologation für die Gruppe-4-Rallye-Weltmeisterschaft gebaut hatte. Er gilt als eines der charakteristischsten Homologationsfahrzeuge seiner Zeit. Die Karosserie geht auf das Stratos Zero Concept zurück, das von Marcello Gandini bei Bertone gezeichnet wurde. Ab 1973 füllte ein Ferrari-Dino-V6-Motor mit 190 PS den Motorraum. Mit Werksfahrern wie Sandro Munari und Björn Waldegärd gewann der Stratos 1974, 1975 und 1976 den Titel. Außerdem waren diese Fahrzeuge auch bei der Rallye Monte-Carlo mehrfach siegreich.

Kleine Schwächen trotz umfangreicher Restaurierung

Das zum Verkauf stehende Fahrzeug mit der Chassisnummer 001515 wurde ursprünglich nach Japan ausgeliefert und gelangte 2015 in die USA. Dort hatte es der jetzige Besitzer übernommen und vorerst eingelagert. Zwischen 2022 und 2024 ließ er das Auto umfassend für umgerechnet 248.020 Euro restaurieren. Neben einer Motorüberholung und einem Interieur-Refresh gab es neue Bremsschläuche und einen frischen Hauptbremszylinder. Die Belege der durchgeführten Arbeiten gibt es zum Auto dazu.

Der rote Lack des Stratos weist altersbedingte Gebrauchsspuren, wie etwa Haarrisse auf. Die Karosserie besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die goldfarben lackierten 14-Zoll-Campagnolo-Magnesiumräder sind mit Pirelli Cinturato CN36-Reifen bestückt. Ein passendes Ersatzrad befindet sich im vorderen Stauraum.

Neu gestaltetes Interieur

Der Innenraum bekam im Zuge der Restaurierung eine neue Gestalt. Die fest montierten Schalensitze sind mit beigefarbenem Alcantara bezogen. Rote Teppiche bedecken den Boden und den hinteren Trennbereich, während das Armaturenbrett mit schwarzem "Mouse Fur"-Material bezogen ist. Schwarze Türverkleidungen aus GFK mit Schiebefenstern, ein beigefarbener Dachhimmel, Britax-Schultergurte sowie ein Holz-Schaltknauf unterstreichen den originalgetreuen Charakter der Innenausstattung.

Die Anzeigeinstrumente stammen von Veglia Borletti und umfassen einen Tachometer bis 250 km/h, einen elektronischen Drehzahlmesser mit rotem Bereich bei 8.000 U/min sowie Anzeigen für Öltemperatur, Öldruck, Kühlmitteltemperatur, Batteriespannung und Kraftstoffstand. Der Kilometerstand liegt bei etwa 69.000 Kilometern, wovon laut Verkäufer lediglich 100 Kilometer unter aktueller Eigentümerschaft zurückgelegt wurden.

Angetrieben wird der Wagen vom bekannten 2,4-Liter-V6-Mittelmotor mit drei Weber-Vergasern, doppelten obenliegenden Nockenwellen je Zylinderreihe und Magneti-Marelli-Zündung. Die Mechaniker dichteten den Motor neu ab, überholten die Vergaser, überarbeiteten die Elektrik und ersetzten die Batterie.

Zum Lieferumfang gehören neben dem Lancia Classiche Certificazione di Autenticità auch das Certificato di Origine sowie eine Produktionsbestätigung des Centro Storico Fiat. Unter der Fronthaube finden sich zudem Autogramme der früheren Werksfahrer Miki Biasion und Sandro Munari. Drei Tage vor Auktionsende liegt der Preis bei 331.000 Dollar, was umgerechnet 283.090 Euro entspricht und für dieses Fahrzeug recht günstig ist. Laut der Marktbeobachtung von Classic Analytics können gepflegte Modelle einen Preis von bis zu 483.000 Euro erreichen.

Hinweis: Im Video sehen Sie den Lancia Delta HF Integrale.