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Kauftipp Peugeot 206 CC
Klappdachcabrio ab 3.700 €

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Peugeot eroberte mit dem Bestseller 206 CC zu Beginn des Jahrtausends die Idee des Stahldach-Cabrios zurück. Heute gibt's den bis zu 136 PS starken 2+2-Sitzer schon für deutlich unter 4.000 €.

Peugeot 206 CC
Foto: Peugeot

Zwar war Peugeot nicht der Erfinder des versenkbaren Stahldachs, aber das 401 Coupé Transformable von 1935 gilt als erster Vertreter der Klappdachfraktion mit elektrisch gesteuertem Verdeckmechanismus in der Automobilgeschichte. An diese Tradition knüpfte ab dem Jahr 2000 der Peugeot 206 CC an. Der Initiator der neuen französischen Welle stammt aber aus Deutschland.

Mercedes SLK-Designer zeichnet den Peugeot 206 CC

Schon 1996 sorgt Mercedes-Benz mit dem SLK für Furore. Der kleine, agile Bruder des SL begeistert mit einem neuartig wirkenden Stahlklappdach anstelle des bei allen anderen Cabriolets üblichen Stoffverdecks. Mitverantwortlich für die Gestaltung des Mercedes-Zweisitzers war der Designer Murat Günak. Er arbeitete später für Peugeot, wo er für die Außenlinie der Schräghecklimousine 206 und dann auch des Peugeot 206 CC verantwortlich war.

Die Idee der Dachkonstruktion des Peugeot 206 CC, die die Vorteile eines elegant-sportlichen Coupés mit denen eines Cabriolets verbinden soll, übernahm er: Damit war Peugeot der erste Anbieter eines solches Autos im Kleinwagensegment. Die Zusatzbezeichnung des Modells „CC“ für Coupé Cabriolet entwickelte sich sogar zum Gattungsbegriff für solche Autos.

Die Verdecktechnik entwickelte der französische Karosseriebau-Spezialist Heuliez für Peugeot. Gebaut wurde der Peugeot 206 CC ab 2000 in den französischen Werken Poissy vor Paris und Mulhouse im Elsass. Der CC sorgte für einen Boom, in den ersten Jahren eroberte Peugeot mit dem Nachfolger für das bereits 1996 eingestellte 205 Cabriolet in Deutschland die Spitze der Cabriolet-Zulassungen.

Bis zu 12 Monaten Lieferzeit

Neben zwei Benzinmotoren mit 109 und 136 PS boten die Franzosen auch eine Version des Peugeot 206 CC mit ihrem 109 PS starken Dieselmotor an. Damit traf Peugeot die Cabrio-Fans mitten ins Herz: Wer sich allerdings in den kleinen Löwen verliebte, musste bis zu einem Jahr Lieferzeit hinnehmen.

2003 folgte ein leichtes Facelift, bei dem die Stoßfänger- und die Seitenleisten in Wagenfarbe lackiert waren. Allerdings änderte sich an dem Grundkonzept des Peugeot 206 CC nichts, das bei allen Vorzügen auch deutliche Nachteile beinhaltet. So sind die Platzverhältnisse im Innenraum knapp bemessen und der Platz im Fond keinesfalls erwachsenentauglich.

Bei eingeklapptem Dach schrumpft der mit 410 Litern für einen Kleinwagen annehmbar bemessene Kofferraum auf schmale 150 Liter. Ansonsten ist der Peugeot 206 CC, der seinerzeit zu den kostengünstigsten Pleinair-Mobilen zählte, ein voll alltagstaugliches Auto. Bei der Motorisierung reicht die Basisversion mit dem 109 PS starken Vierzylinder-Benzinmotor, der über einen Hubraum von 1,6 Litern verfügt, vollkommen aus.

Peugeot 206 CC-Topversion mit 136 PS

Sportliche Fahrer werden mit der stärkeren Zweiliter-Version des Peugeot 206 CC mit 136 PS liebäugeln. Allerdings kam diese Motorisierung bei den Testern von auto, motor und sport nicht so gut weg. Der Motor verbraucht für heutige Verhältnisse mit 9,1 Litern Testverbrauch auf 100 Kilometern recht viel. Dazu wird der Motor bei hohen Drehzahlen sehr laut, störend sind auch Antriebseinflüsse auf die Lenkung.

Außerdem fiel bei dieser kräftigen Peugeot 206 CC-Variante die hakelige Fünfgangschaltung besonders unangenehm auf. Sie wurde aber auch schon bei der Basisversion angekreidet. Am unangenehmsten aber gerät eine Unart des Fahrwerks: Bei Lastwechselreaktionen neigt der 206 zum schlagartigen Übersteuern. Dies vermiest die sonnige Laune im 206 CC.

Angenehmer Auftritt

Bei den Peugeot 206 CC, die jetzt im knackigen Youngtimer-Alter angekommen sind, fällt noch ein Charakterzug ins Gewicht. Die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig: Beim von uns gefahrenen Exemplar mit Lederausstattung, die bei der Modelleinführung 2.500 Euro Aufpreis kostete, reißt an den äußeren Kanten des Armaturenbretts im Einstiegsbereich das Material. Zudem monierten die Tester von auto, motor und sport von Anfang an die Knarz- und Klappergeräusche beim Überfahren von Unebenheiten.

Wer sich in die knuddelige Form und den angenehm bescheidenen Auftritt des Peugeot 206 CC verliebt hat und seine Alltagstauglichkeit als Zweimanngefährt schätzt, wischt die Schwächen des Trendsetters vom Tisch: Mit einem lässigen „Ihr seid doch nur neidisch“ steigt der CC-Liebhaber in den Peugeot, öffnet per Knopfdruck das Dach und fährt einfach davon – ohne Blick in den Rückspiegel.

So viel kostet ein Peugeot 206 CC

Die Preisspanne ist beim Peugeot 206 CC sehr groß: Der bis 2007 gebaute Wagen kostet im Zustand 2 mit wenig Laufleistung rund 5.600 Euro. Das Topmodell mit dem 136 PS-Vierzylinder ist etwas teurer als der Basis-Benziner, ebenso der deutlich seltenere Diesel mit 109 PS. Mäßige Exemplare des Peugeot 206 CC kann man schon um um die 1.500 Euro ergattern, doch sollte man auch hier auf einen ordentlichen Zustand von Technik, Dachmechanik und auch Elektrik achten. Für etwa 3.000 bis 4.000 Euro gibt es alltagstaugliche Autos mit dem Potenzial für einige weitere sorgenfreie Sommer.

Fazit

Anfangs störte mich beim Peugeot 206 CC die weit in den Innenraum geneigte Frontscheibe: Sie vermittelt größer gewachsenen Fahrern ein unangenehmes Raumgefühl. Aber daran habe ich mich gewöhnt. Ich mag die preiswerte Frischluftdusche à la française.

Technische Daten
Peugeot 206 CC 110 Filou
Grundpreis18.450 €
Außenmaße3835 x 1673 x 1365 mm
Kofferraumvolumen175 bis 410 l
Hubraum / Motor1587 cm³ / 4-Zylinder
Leistung80 kW / 109 PS bei 5800 U/min
Höchstgeschwindigkeit193 km/h
Verbrauch7,1 l/100 km
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