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Kaufberatung: VW 1303 Cabriolet
Käfer Cabrio - hier kann alles rosten

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Das VW 1303 Käfer Cabrio war ein Instant Classic, das in bemerkenswerter Zahl in liebevollen Händen überlebt hat. Dennoch gibt es beim Kauf eines Käfers einiges zu beachten, denn trotz bester Pflege wütet oft der Rost unter der rundlichen Haut des späten luftgekühlten Cabriolets.

VW 1303 S Cabriolet
Foto: Hardy Mutschler
Karosserie-Check

Im Prinzip gibt es am VW Käfer Cabrio kaum ein Blechteil, das nicht rostet. Häufig betroffen ist der Rahmenkopf im Wagenbug. Die Wagenheberaufnahmen sind ebenso gefährdet - und der Fahrzeugboden. Speziell der Bereich rund um die Batterie unter dem Rücksitz ist meist perforiert. Untersuchen sollte man zudem die Verbindung zwischen Außenschweller und Trittbrettern sowie die Seitenteile hinten. Anfällig zeigen sich auch alle vier Kotflügel des VW Käfer, wobei hier die von Kedern geschützten Verschraubungen zur Karosserie und die Bereiche rund um Scheinwerfer und Rückleuchten zu beachten sind.

Korrosion zeigt sich häufig auch an den Kanten von Türen und Hauben. Das Positive dabei: Der VW Käfer ist eine ehrliche Haut. Dank seiner Plattformbauweise lässt sich Pfusch mit Spachtel und Glasfasermatten vergleichsweise leicht enttarnen. Der Zustand des Verdecks sollte ebenfalls genau untersucht werden, da der Ersatz des aufwendig gefütterten Stoffdachs sehr teuer ist. Wenn die Außenhaut Risse zeigt, liegt die Vermutung nahe, dass eingedrungenes Wasser an Holzspriegeln und Dachfutter Schäden hinterlassen hat. Die Unsitte vieler Cabriofahrer mit offenem Verdeck und ohne Persenning zu fahren, führt zu verschmutztem Innenfutter und erhöhtem Verschleiß an den Gelenken.

Technik-Check

Bei normaler Behandlung ist der Boxer des VW Käfer langlebig und unproblematisch. Bleifuß fahren verträgt er allerdings nicht so gut. Vor allem der dritte Zylinder leidet unter mangelnder Kühlung und rächt sich dann mit Kolbenklemmern. Ölundichtigkeiten gibt es vor allem an der Ölwanne und den Stößelschutzröhren.

Die dem VW 1600 nachgesagten abenteuerlichen Verbrauchswerte haben oft einfache Ursachen: Meist liegt es an mangelnder Wartung. Ausgeschlagene Drosselklappen, poröse Ansaugummis und verschlissene Zündanlagen sorgen für den übermäßigen Durst. Ein gut gepflegter und eingestellter 1303 sollte nicht mehr als zwölf Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Getriebe und Achsantrieb geben selten Anlass zur Sorge, ebenso wenig wie die Elektrik. Auch Fahrwerk und Bremsen des VW Käfer sind dank der oft cabriomäßigen Fahrweise der Vorbesitzer nicht anfällig.

Vorsicht ist jedoch bei getunten Motoren geboten. Die simple Technik verleitete viele Amateure dazu, sich an dem schwachbrüstigen Boxer des VW Käfer zu versuchen. Gegen ein Fahrzeug aus der Werkstatt eines renommierten VW-Friseurs ist nichts einzuwenden. Auf die Schrauberkünste eines Unbekannten, der zwei Vergaser in seinen Käfer genagelt hat, ist hingegen besser kein Verlass.

Ersatzteile

Die Ersatzteillage für das VW Käfer Cabrio ist sehr gut, auch dank der Bemühungen von Volkswagen, wo es seit kurzem eine Abteilung gibt, die sich um Teile für Klassiker kümmert (siehe "Spezialisten"). Noch vor wenigen Jahren konnte man sich VW 1303-Teile bei jedem Autoverwerter holen, aber seit die 1303-Limousinen fast ausgestorben sind, versickert der Nachschub. Doch mittlerweile gibt es auch eine große Zahl von Spezialisten, die sich der Ersatzteilversorgung für luftgekühlte VW verschrieben haben. Meist hat der Käferfahrer nur das Problem, aus der Vielzahl der Angebote das Passende auszusuchen.  

Preise

VW 1303 Cabrios waren noch nie ganz billig. In den letzten Jahren sind die Preise für gut erhaltene Exemplare stetig gestiegen. Für besonders gute Autos werden mitunter auch mehr als 18.000 Euro gezahlt, besonders wenn sie mit einem geregelten Kat nachgerüstet worden sind. Auch Fahrzeuge mit überschaubarer Historie, wenigen Vorbesitzern und geringer Laufleistung können erheblich teurer sein. Preissteigernd wirken sich zeitgenössisch getunte Motoren - etwa von Oettinger - aus. Doch auch für weniger als 10.000 Euro sind durchaus noch Schnäppchen möglich. Kaum billiger sind übrigens die seltenen 1302 Cabrios, die sich vom 1303 durch flache Frontscheibe und den nostalgischeren Innenraum unterscheiden. Etwa 500 bis 1.000 Euro liegen die 1302 unter den 1303. Wer ein mäßig erhaltenes VW Käfer Cabrio sucht, wird ab etwa 4.800 Euro fündig.

Bei Einführung 1972
9.690 Mark
Bei Produktionsende 1980 undefined
12.800 Mark
Schwachpunkte
  1. Rahmenkopf
  2. Kotflügel vorn
  3. Türen
  4. Schweller/Bodenbleche
  5. Kotflügel hinten
  6. Seitenteil hinten
  7. Verdeck
  8. Heizbirnen
  9. Ölverlust Motor
  10. Vergaser
  11. Zündanlage
  12. Ansaugtrakt
  13. Originalität
VW 1303 S Cabriolet
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit

Das VW 1303 Käfer Cabrio war ein Instant Classic, das in bemerkenswerter Zahl in liebevollen Händen überlebt hat. Dennoch gibt es beim Kauf eines Käfers einiges zu beachten, denn trotz bester Pflege wütet oft der Rost unter der rundlichen Haut des späten luftgekühlten Cabriolets.

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