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Kaufberatung Pontiac Firebird Formula 400
Robuster Muskelmann dank schlichter Technik

Inhalt von

Der Firebird bietet viel Auto für relativ wenig Geld. Zu seinen Vorzügen zählen die großzügige, verbrauchsoptimierte Motorisierung, das eigenständige Design und hohe Alltagstauglichkeit.

Pontiac Firebird Formula 400
Foto: Hardy Mutschler
Karosserie-Check

Kaum ein anderer Fahrzeug-Typ erlitt derart massiv die Umbau- und Optimierungs-Attacken durch Dritt- und Viertbesitzer wie die Pontiac Firebird-Baureihe der zweiten, von 1970 bis 1982 gebauten Generation. Nach Neulackierungen blieben oft die Chromteile auf der Strecke. Ausgestellte Radhäuser dienten zur Aufnahme von Monsterreifen, hochgepumpte Wagenhecks belasteten die Vorderadaufhängung und Lenkung.

Beliebt war auch der Austausch der Frontpartie, um jüngere Autos auf die Optik der begehrteren älteren Jahrgänge zurückzurüsten oder um Unfallschäden zu kaschieren. Zwei wichtige Merkmale zur Baujahrbestimmung: Die seitlich vergrößerte Heckscheibe gab es erst ab 1975, das T-Top-Dach mit zwei herausnehmbaren Dachhälften ab1976. Der Karosserie-Vorderbau der zweiten Camaro/Firebird-Generation ruht vergleichbar mit dem Jaguar E-Type auf zwei Längsträgern, sodass die Frontmaske und Kotflügel leicht austauschbar sind. Oft werden auch Trans Am-Spoilersätze nachträglich an Basisversionen montiert. Originale Felgen sind nur in den seltensten Fällen anzutreffen. Die Innenräume glänzen oft speckig und sind mit Phantasie-Zusatzinstrumenten angereichert. Die meisten Pontiac blieben als typische Bastel-, Spaß- und Sommerfahrzeuge vor größeren Rostattacken verschont.

Markante Warn-Roststellen befinden sich an der Unterkante der Heckscheibe und dort an der Kofferraumöffnung sowie am seitlichen Innenblech unter der Windschutzscheibe. Zudem sind die Bereiche Türschweller (auch unter der Einstiegsleiste), Radausschnitte und obere Kotflügelbefestigungen im Motorraum zu prüfen.

Technik-Check

Auch der Motor und vor allem dessen Peripherie sind beliebte Objekte für vermeintlich leistungssteigernde Umbauten, die oft mehr schaden als nützen. Diese sollten bestenfalls im Paket (Fächerkrümmer, Ansaugspinne, Vergaser und Nockenwelle aufeinander abgestimmt) an einem generalüberholten Motor ausgeführt werden. Trotzdem bleibt die Serienbestückung der beste Kompromiss zwischen Alltagstauglichkeit, Ökonomie, Leistung und Standfestigkeit.

Empfehlenswert ist dagegen immer eine Doppelauspuffanlage, welche die funktionslose, durch Bleikraftstoff zerstörte Kat-Anlage ersetzt. Die V8-Motoren gelten als unproblematisch und langlebig. Sie glänzen im Serienzustand durch leicht zischelnde Laufgeräusche und arbeiten völlig vibrationsfrei. Dank Hydrostößel reduziert sich der Wartungsaufwand nur auf Öl- und Zündkerzenwechsel. Nach deutlich mehr als 100.000 Kilometer sollte die Antriebskette der Nockenwelle überprüft werden. Das Automatikgetriebe macht bei regelmäßiger Wartung und Ölwechsel keine Probleme. Es schaltet spontan und schlupffrei.

Ersatzteile

Dank vieler Gleichteile zu anderen GM-Modellen und einer großen Fangemeinde in den USA, Skandinavien und der Schweiz ist die Versorgung mit Ersatzteilen für den Pontiac Firebird ausgezeichnet. Dies betrifft Verschleißteile, Karosserie, Antriebstechnik, Innenausstattung, Schalter und Instrumente. Teile-Anbieter in Deutschland: www.kts.de, www.uspartsonline.de und www.mnf.de mit fünf Fachgeschäften in Berlin, Essen, Frankfurt, Kiel und Köln. Teile-Anbieter in den USA: www.classicindustries.com und www.pontiacparts.net

Preise

Die Preise für Fahrzeuge der zweiten Firebird-Generation hängen naturgemäß von deren Zustand, aber auch im hohen Maße vom Jahrgang ab. Kurioserweise verkaufte sich der Firebird von 1977 (155.736 Stück) bis 1979 (211.454 Stück) am besten, obwohl alle Motoren seit 1971/72 rund ein Drittel an Leistung verloren (Kat-Einführung), und die Karosserien wegen des gesetzlich vorgeschriebener Crash-Verhaltens in die Länge wuchsen. Entsprechend teurer werden daher die Jahrgänge 70 und 71 gehandelt, insbesondere die 455 H.O.-Versionen. Für sie zahlt man gegenüber den weit verbreiteten späteren Modelle etwa das Doppelte. Insgesamt ist das Preisniveau stabil - mit deutlich steigender Tendenz.

Bei Einführung 1970
3.370 US-Dollar
Bei Produktionsende 1981 undefined
7.908 US-Dollar
Schwachpunkte
  1. Steuerkette der Nockenwelle
  2. Motoren nicht dauervollgasfest
  3. Verschlissene Ventilsitze
  4. Ausgeschlagene Lenkung
  5. Verschlissene Fahrwerksbuchsen
  6. Nicht originale Bauteile
  7. Modifiziertes und/oder verschlissenes Interieur
  8. Falsche Räder und Bereifung
  9. Rost am und im Schweller
  10. Rost an der Heckscheibe
  11. Rost an den Radhäusern
Pontiac Tans Am
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit

Das große, sportliche US-Coupé bietet viel Auto für relativ wenig Geld. Zu den Firebird-Vorzügen zählen die großzügige, bereits verbrauchsoptimierte Motorisierung, das eigenständige Design und die hohe Alltagstauglichkeit. Originale Modelle mit echter Werksausstattung sind jedoch rar.

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