Käfer oder Kadett, das war in den Siebzigern zu Recht die Frage, weil sie beide unschlagbar günstig im Unterhalt waren. Seine soziale Ader hat der Opel nicht verloren, er macht Pfennigfuchser noch immer froh: Denn die Versorgung mit Verschleißteilen und vielen Blechpositionen ist gesichert, es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, ihre Preise sind moderat. Eine Stoßstange etwa kostet zwischen 125 Euro und 200 Euro, das Lenkgetriebe 149 Euro, zwei Bremsscheiben für den GT/E 98 Euro und ein neuer vorderer Blinker 39 Euro. Das können selbst moderne koreanische Kleinwagen nicht viel billiger, zumal immer wieder auch Schlachtexemplare im Preisbereich zwischen einem Mittagessen und 200 Euro im Angebot sind und als Motorenspender auch andere Opel-Modelle in Frage kommen.
Zudem eignet sich ein simpel strukturiertes Auto wie der Kadett C bestens zum kostendämpfenden Selbermachen. Alles gibt es auf dem freien Markt allerdings nicht mehr, weshalb das Restaurieren meist deutlich teurer ist als der Kauf eines gut erhaltenen Autos: So zählen neue Frontmasken für spätere Modelle ebenso zur Mangelware wie vordere Kotflügel für frühe Kadett-Exemplare sowie Seitenteile und Türen für die Coupés - als Neuteile kosten sie bis zu 500 Euro. Mühsam ist mittlerweile auch die Suche nach speziellen Ausstattungsdetails, die neben dem Verschleiß auch dem Ehrgeiz der Tuner zum Opfer fielen: Dazu gehören spezielle Anbauteile, originale Sportsitze, Zusatzinstrumente, viele der zeittypischen Dekorfolien, Türverkleidungen oder die originalen Sitzbezugsstoffe. Wenn es etwa um den Karo-Stoff eines frühen GT/E, eines Aero oder City geht, wird die Originalität der Innenausstattung zum Kriterium, das den Marktwert eines Fahrzeugs entscheidend beeinflussen kann.