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Kaufberatung Opel GT
Die Nadel im Heuhaufen - ein originaler GT

Inhalt von

Nicht viele Opel GT haben die 70er Jahre überlebt. Die meisten wurden als billige Sportwagen aufgearbeitet oder mussten als Objekt für vielerlei zweifelhafte Umbaumaßnahmen herhalten. Die wenigen im Originalzustand überlebenden GT erzielen schon seit Jahren recht hohe Preise.

Opel GT
Foto: Uli Joo�
Karosserie-Check

Fast alle angebotenen Opel GT wurden mehr oder weniger fachmännisch restauriert. Denn auch an der schönen Karosse nagte der Rost nicht weniger als an den anderen Autos dieser Epoche. Da die gesamte Karosserie verschweißt ist, können fachgerechte Reparaturen aufwändig und teuer werden. Im vorderen Bereich sind häufig die Radkästen und die Übergänge zu den A-Säulen betroffen. Empfindlich sind die legendären Klappscheinwerfer, deren Mechanik oft schwergängig ist und die gern nicht richtig in den Aufnahmen sitzen. Ebenso oft rosten die Haubenscharniere und die Batteriebefestigung.
 
Auch der Motorträger und der Vorderachskörper sind betroffene Partien. Neben den üblichen Schwellern und Wagenheberaufnahmen zählen am Wagenboden auch die Befestigungen der Sitzschienen zu den Rostnestern. Ebenso fallen Heckschürze und hintere Radläufe oft der Korrosion zum Opfer. Zudem zählen versteckte oder mangelhaft reparierte Unfallschäden zum GT-Repertoire. Ein Blick in den vorderen Bereich vor dem Kühler und eine Inspektion des Wagenbodens unter der Heckschürze schaffen Klarheit. Nicht minder wichtig ist der Originalzustand der Karosserie. Exemplare mit breiten Backen und großen Flügeln sollte man besser meiden.

Technik-Check

Technisch bereitet der GT weit weniger Kummer. Kein Wunder - seine Antriebs- und Fahrwerkstechnik stammt aus den bewährten Opel-Baureihen Kadett/Ascona und Rekord. Die Motoren sind für abenteuerliche Laufleistungen gut, ganz gleich, ob es sich um den kleinen Kadett- oder den großen Rekord- Motor handelt. Allerdings sind die 1,1-Liter-Sparmodelle fast ausnahmslos verschwunden. Zu den wenigen Schwächen des 1,9-Liters zählen Ölundichtigkeiten und die wenig widerstandsfähige Wasserpumpe. Ein weiterer Schwachpunkt ist die serienmäßige Vergaseranlage.
 
Die Solex-Fabrik leidet unter der Hitzeabstrahlung des Auspuffkrümmers. Verzogene Gehäuse und ausgeschlagene Drosselklappenwellen sind oft anzutreffen. Auch werden die originalen Vergaser gegen Exemplare aus anderen Opel-Modellen oder Weber-Produkte häufig ausgetauscht. Das kann ganz gut funktionieren, ist aber nicht original. Getriebe und Achsantrieb sorgen ebenfalls selten für Verdruss. Kardanwelle und Differenzial fallen höchstens durch übermäßige Geräuschentwicklung auf. Oft werden auch moderne Opel-Motoren montiert.

Ersatzteile

Bis auf wenige Spezialteile ist die GT-Versorgung lückenlos. Originale Vergaserbatterien etwa sind rar. Bei den meisten Technikkomponenten kann man sich zudem mit Teilen aus anderen Opel-Modellen behelfen - mitunter ist sogar der örtliche Autoverwerter eine gute Adresse. Auch sind Karosserieteile noch lieferbar. Allerdings werden sie seltener, und die Preise steigen. Zudem kümmert sich Opel als Hersteller neben einer Reihe von freien Anbietern um die Ersatzteilversorgung längst verblichener Modellreihen.

Preise

Die Preise für Opel GT in hervorragendem Zustand bewegen sich schon seit Längerem auf stabilem Niveau. Spitzenautos kosten selten mehr als 12.000 Euro, unter 10.000 ist nicht viel zu holen. Deutliche Preisunterschiede zwischen dem AL und der Sparversion J sind nicht auszumachen. Allerdings kommen die J mit den geschwärzten Chromteilen tendenziell etwas günstiger. Kaum zu finden sind die frühen Sparmodelle mit dem schwachbrüstigen 60 PS-Motor. Deutlich billiger, und im Übrigen nur schwer verkäuflich, sind Tuningautos der 70er und 80er mit allerlei Flügel- und Spoilerwerk. Ein spezielles Marktsegment hat sich für modern getunte GT mit neueren Opel-Motoren herausgebildet. Gute Autos erzielen hier recht hohe Preise.

Bei Einführung 1968
11.880 Mark
Bei Produktionsende 1973 Opel GT
13.645 Mark
Schwachpunkte
  1. Scheinwerferbereich
  2. Batteriebereich/Motorhaube
  3. Radläufe vorn
  4. Schweller/A-Säulen
  5. Vorderachskörper/ Motorträger
  6. Seitenteile hinten
  7. Heckschürze
  8. Originalität
  9. Ölundichtigkeiten
  10. Vergaser
  11. Wasserpumpe
  12. Kardanwelle/Differenzial
Opel GT
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit

Nicht viele Opel GT haben die 70er Jahre überlebt. Die meisten wurden als billige Sportwagen aufgearbeitet oder mussten als Objekt für vielerlei zweifelhafte Umbaumaßnahmen herhalten. Die wenigen im Originalzustand überlebenden GT erzielen schon seit Jahren recht hohe Preise.

Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 08 / 2024

Erscheinungsdatum 04.07.2024

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