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Kaufberatung Lancia Fulvia 1,3 Sport Zagato
Beim Blech hört der Spaß auf

Inhalt von

Trotz der exklusiven Stückzahl und edler Herkunft ist die Fulvia Zagato ein preiswerter Einstieg in die Welt der italienischen Maßanfertigungen. Leider kommen Reparaturen an der Zagato-Karosserie alles andere als billig. Schon kleinere Instandsetzungsarbeiten übersteigen den Zeitwert des Lancia.

Lancia Fulvia 1,3 Sport Zagato
Foto: Uli Joo�
Karosserie-Check

Ercole Spada und Ugo Zagato legten viel Wert auf eine aerodynamisch günstige und formschöne Gestaltung, Korrosionsschutz und Finish ihrer Kreationen war ihnen aber weniger wichtig. Zwar wurden die frühen Exemplare bis Fahrgestellnummer 1912 aus Leichtmetall gefertigt, doch an denen nagt heftige Kontaktkorrosion. Bei den späteren Autos bestehen nur noch Hauben und Türen aus Leichtmetall.
 
Die Stahlkarosse rosten vor allem an den Übergängen von Bodengruppe zum Aufbau, weil sich der werksseitig angebrachte Isolierschaum als sehr ergiebiger Feuchtigkeitsspeicher erwies. Auch die gesamte Bodengruppe rostet gern, einschließlich der Schweller und der Aufnahmepunkte der Radaufhängung. Eine Zagato-typische Schwachstelle ist die Befestigung des Hilfsrahmens im Vorderwagen, der Motor, Getriebe und Vorderachse aufnimmt.
 
Die Befestigungspunkte sind nicht einsehbar und rosten mitunter durch. Zu spüren ist das am Eigenleben der Lenkung und der gesamten Antriebseinheit im Fahrbetrieb, speziell bei Lastwechseln. Eine Reparatur ist meist unrentabel. Zu beachten ist, dass Ersatz für marode Karosserieteile kaum aufzutreiben ist. Zudem passen Teile anderer Fulvia Zagato nicht immer problemlos.

Technik-Check

Etwas zu Unrecht ist die Antriebstechnik der Fulvia-Baureihe als empfindlich und kapriziös in Verruf geraten. Das geht wohl auf die nicht vollgasfesten 1,6-Liter-Motoren zurück, die nach langer Autobahnhatz gern den Hitzetod starben. Doch die 1,3-Liter sind trotz nur dreifach gelagerter Kurbelwelle robust und langlebig - wenn ihnen ein Mindestmaß an Pflege und Wartung zuteil wird. Der Öldruck gibt auch beim Zagato guten Aufschluss über den Gesamzustand des Triebwerks.
 
Er sollte bei warmem Öl im Fahrbetrieb nicht viel unter drei bar fallen, im Leerlauf nicht unter ein bar. Ein klackerndes Laufgeräusch kann auf zu viel Lagerspiel der Kurbelwelle hindeuten . Rasselnde Geräusche sind dagegen auf eine nicht korrekt gespannte Steuerkette zurückzuführen. Undichte, bröselige Ansaugflansche können Hitzeschäden zur Folge haben - also unbedingt auf Dichtigkeit überprüfen. Getriebe und Achsantrieb sorgen in einigen Fällen mit mangelhafter Synchronisation und ausgeschlagenen Antriebswellen für Ärger.

Ersatzteile

Technikteile aus dem Fulvia-Baukasten sind so gut wie lückenlos verfügbar. Das Preisniveau ist zudem vergleichsweise niedrig, und es gibt auch in Deutschand eine ganze Reihe von Spezialisten, die Fulvia-Teile liefern. Anders sieht es bei Karosserieersatz aus. Er ist kaum zu finden und sehr teuer. Auch Zagato-spezifische Austattungs- und Zierteile sind rar und kostbar.
 
Es ist also unbedingt darauf zu achten, dass alle erforderlichen Teile wie Stoßstangen, Scheinwerfereinfassungen, Kühlergrill, Schriftzüge und so weiter vorhanden sind. Die Suche nach originalem Ersatz könnte lang und teuer werden. Problematisch wird es auch, wenn Scheiben ersetzt werden müssen. So sind etwa Windschutzscheibe und Heckscheibe kaum noch aufzutreiben.

Preise

Es gibt keine billigere Möglichkeit, eine Zagato-Kreation zu bewegen als die Fulvia Sport. Sogar die ähnlich stark motorisierten Alfa 1300 Zagato werden erheblich höher notiert. Selbst Spitzenautos mit 1,3- oder 1,6-Liter- Motor kosten kaum mehr als 12 000 bis 14 000 Euro. Restaurierungsobjekte gibt es schon für etwa 2.000 Euro. Jedoch ist einzukalkulieren, dass Karosseriereparaturen kompliziert und teuer sind.
 
In den mittleren Preisregionen finden sich sowohl gut erhaltene, teilrestaurierte Exemplare als auch geschminkte Grotten. Unterschiede zwischen den einzelnen Motorvarianten sind im Übrigen kaum auszumachen. Das Preisniveau in Italien ist nicht unbedingt niedriger, denn dort ist der Zagato als historisches Rallyeauto sehr beliebt.

Bei Einführung 1965
12.900 Mark
Bei Produktionsende 1972 Lancia Fulvia Sport Zagato
13.900 Mark
Schwachpunkte
  1. Kotflügel vorn
  2. Hilfsrahmen
  3. Türen
  4. Hauben vorn/hinten
  5. Chrom- u. Zierteile
  6. Bodenbleche/Schweller
  7. Windschutzscheibe
  8. Kurbelwellenlager
  9. Steuerkette
  10. Ansauggummis
  11. Hitzeschäden
  12. Antriebswellen
Lancia Fulvia 1,3 Sport Zagato
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit

Trotz der exklusiven Stückzahl und edler Herkunft ist die Fulvia Zagato ein preiswerter Einstieg in die Welt der italienischen Maßanfertigungen. Leider kommen Reparaturen an der Zagato-Karosserie alles andere als billig. Schon kleinere Instandsetzungsarbeiten übersteigen den Zeitwert.

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Erscheinungsdatum 05.09.2024

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