MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"1408639","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"1408639","configName":"ads.vgWort"}

Kaufberatung: Alfa Romeo Spider
Beau und Bestseller

Inhalt von

Der herrliche Doppelnocker und die schöne Pininfarina-Karosserie machten den Alfa Spider zum Kult. Dennoch ist er oft günstig zu haben. Auch wenn die Preise vergleichsweise moderat ausfallen und die Teileversorgung exzellent ist, sind beim Kauf klarer Blick und kühler Kopf gefragt.

Vier Generationen Alfa Spider
Foto: Uli Jooß
Karosserie-Check

So groß die Altersunterschiede zwischen den Spider-Generationen sind, so wenig unterscheiden sich die Schwachstellen ihrer Karosserien. Generell gilt aber, dass die späten Modelle ab 1986 wesentlich besser geschützt sind. Rost ist nur bei vernachlässigten Fahrzeugen ein Thema. Am ärgsten betroffen sind die Fastback-Modelle der 70er Jahre und die frühen Gummilippen. Richtig schlechte Exemplare gibt es allerdings kaum noch, dafür um so mehr Autos, die mehr schlecht als recht zusammengebraten wurden.
 
Vor allem im Bereich der A-Säulen und vorderen Wagenheber sind oft aufgeschweißte Bleche zu finden. Auch Kofferraumboden, Radläufe hinten, Bodenbleche und Schweller sind häufig betroffen. In ganz üblen Fällen neigt sich das gesamte Heck zu Boden. Erkennen lässt sich das an den Verläufen der charakteristischen Sicken in den Flanken aller Spider-Generationen. Aufschlussreich ist auch der Bordstein-Test: Wenn sich dabei die Türspalte verändern, ist Vorsicht geboten. Weitere Rostherde sind die Türunterkanten und der Scheibenrahmen vorn, wo es gern unter der Chromleiste blüht. Auch Verdeckhaut und -mechanik sind zu prüfen. Die Haut sollte möglichst mit dem Originalmaterial bezogen sein und die Mechanik leichtgängig arbeiten. 

Technik-Check

Der Motor ist ein Denkmal. Er ist drehfreudig, langlebig und klingt gut. Zum Verhängnis werden ihm allenfalls unsensible Besitzer, die ihn nicht sorgfältig warmfahren, gern auf Ölwechsel verzichten und noch seltener das Ventilspiel prüfen. Die Vergasermodelle leiden auch unter Rissen in den Ansauggummis, die zu Gemischabmagerung und in Folge zu Hitzeschäden führen. Zeigt das Ölmanometer bei normaler Fahrt und warmem Öl weniger als 3,5 bar an, deutet das auf fortgeschrittenen Verschleiß hin.
 
Läuft der Motor aber mechanisch ruhig, ohne dabei allzu stark aus dem Auspuff zu bläuen, ist von dieser Seite wenig Kummer zu erwarten. Bei Vergaserautos sorgen oft schlecht eingestellte Gasfabriken für unsauberen Lauf und schlechte Übergänge. Das Getriebe ist ebenfalls sehr robust, nur die Porsche-Patentsynchronisation verschleißt schnell. Verschleiß an der Kardanwelle äußert sich in Dröhngeräuschen von der Hinterachse, das Überholen ist allerdings recht preiswert. Unruhiges Fahrverhalten deutet dagegen auf defekte Lager an den Schubstreben und dem Reaktionsdreieck der Hinterachse hin.

Ersatzteile

Die Teileversorgung ist traditionell gut, allenfalls Duetto-Besitzer klagen über hohe Preise und mangelnde Verfügbakeit von typischem Ersatz wie Blinker, Scudetto, Heckkotflügel etcetera. Von einigen Teilen, wie etwa den Rücklichtern, existieren inzwischen Nachfertigungen.
 
Schwer zu beschaffen sind auch Auspuffteile der Kat-Gummilippe,
da diese dem US-Modell entlehnt wurden. Bei der Technik gibt es kaum Probleme, wiederum mit Ausnahme des Duetto. Frühe Exemplare verzögern mit Dunlop-Bremsen, für die kaum noch Teile zu haben sind.

Preise

Die verschiedenen Spider-Generationen scheinen sich im Preis immer mehr anzugleichen. Ein Duetto ist nicht mehr so sehr viel teurer als ein vergleichbarer Fastback 2.000. Das gilt auch für Gummilippen und Serie 4-Autos, die in gutem Zustand mittlerweile mehr kosten als gebrauchte Exemplare des Frontantriebs-Nachfolgers. Jeweils etwas günstiger sind immer die Junior-Modelle mit den kleineren Motoren, wobei der Fastback Junior 1600 den Status eines Geheimtipps einnimmt: Er ist selten, hat den drehfreudigen 1600-Motor mit 109 PS und bis 1977 das hübsche Blechinstrumentenbrett des Duetto.
 
Vor allem die geschmähten Gummilippen mit Kat und die Serie 4 haben in den letzten Jahren einen kleinen Preisschub erfahren: Gute Exemplare können schon mal über 10.000 Euro kosten, womit sie deutlich in Fastback-Bereiche vorstoßen. Ebenso werden Gummilippen ohne nachträgliche Umbauten wie Zender-Spoiler oder ähnlichem häufiger gesucht. Und letztlich haben auch die Vergaser-Exemplare einen Liebhaberkreis gefunden.

Bei Einführung 1966
13575 Mark
Bei Produktionsende 1993 Alfa Romeo Spider 2000 Serie 4
40850 Mark
Schwachpunkte
  1. Radläufe vorn
  2. A-Säulen
  3. Schweller
  4. Türen
  5. Radläufe hinten
  6. Kofferraumboden
  7. Bodenbleche
  8. Wartung
  9. Öldruck
  10. Vergaserflansche
  11. Synchronisation
  12. Kardan-Trieb
Alfa Romeo Spider
Wertungen
Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage
Fazit

Der herrliche Doppelnocker und die schöne Pininfarina-Karosserie machten den Alfa Spider zum Kult. Dennoch ist er oft günstig zu haben. Auch wenn die Preise vergleichsweise moderat ausfallen und die Teileversorgung exzellent ist, sind beim Kauf klarer Blick und kühler Kopf gefragt.

Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 10 / 2024

Erscheinungsdatum 05.09.2024

148 Seiten