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Iso Isettacarro (1957) in Auktion versteigert
3,5 Meter: Ist das der kleinste Pickup der Welt?

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Der vermutlich kleinste Pickup der Welt ist so kurz wie ein VW Up und schleppt eine halbe Tonne. Jetzt wurde er versteigert: Im Pickup-Land USA und zu einem erstaunlichen Preis.

Iso Isettacarro (1957)
Foto: RM Sotheby's

Mit ihren 3,50 Meter Länge ist die Iso Isetta carro vermutlich der kleinste Pickup der Welt, ganz bestimmt aber der einzige mit Fronttür. Gebaut wurden 4.900 Stück. Einen davon hat RM Sotheby’s am 23. Oktober 2020 versteigert. Der kleine Pickup kostete inklusive des Aufgelds für das Auktionshaus 50.400 US-Dollar, umgerechnet 42.930 Euro.

Lange Geschichte, kurzer Pickup

Iso Isettacarro (1957)
RM Sotheby's
Iso vergab Lizenzen für den Bau der Isetta.

Für die lange Geschichte des vermutlich kürzesten Pickups der Welt muss man kurz ausholen: Der italienische Ingenieur Renzo Rivolta hatte 1939 den Kühlschrankhersteller Isothermos übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte Rivolta fest, dass Fahrzeuge lohnender sein könnten und ließ ein kleines Auto entwickeln. Der Fronttür blieb er dabei treu. Auf der Turin Auto Show debütierte 1953 die Isetta. Sie wurde nicht nur für Rivolta ein Erfolg, sondern zum Beispiel für BMW; dort lief der Kleinwagen in Lizenz vom Band. In Österreich gab es auch steuerlichen Gründen eine Version mit einem einzelnen Hinterrad, beim Original stehen die beiden Hinterräder so eng beieinander, dass kein Differenzial nötig ist – Einfachheit war Isettas zweiter Name. Sie machte Nachkriegs-Europa mobil.

Unsere Highlights

Was Nachkriegs-Europa neben Rollern und Kleinstwagen ebenfalls benötigte, waren Transporter. Iso hatte auch hier eine Antwort: Den Autocarro.

Einzylinder-Mittelmotor mit 9,6 PS

Iso Isettacarro (1957)
RM Sotheby's
Der Motor sitzt hinter der Kabine und vor der Hinterachse.

Die kugelige Kabine der Isetta wurde dafür am hinteren Ende abgeschnitten und das Auto mit einem Rohrrahmen verlängert. Darauf kam eine Ladefläche, mit der die Isetta mächtig was wegschleppen konnte: Eine halbe Tonne darf die Last wiegen. Drunter trägt die Isetta einen 236-Kubik-Einzylinder mit 9,6 PS. Die Spur der Hinterachse wurde verbreitert, ein Differenzial installiert. Vorne blieb alles beim alten: Einstieg durch die einem Kühlschrank nicht unähnliche Tür. Das mag im Lieferverkehr manchmal sogar Vorteile gehabt haben. Vorteile haben sicher die kompakten Abmessungen: Der ganze Isetta Pickup ist kürzer als alleine der Radstand eines Ford F-150, dem meistverkauften Pickup in den USA.

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Jenes Exemplar, das am 23. Oktober in den USA versteigert wird, gehörte zum Bruce Weiner Microcar Museum. Gebaut wurde der Pickup 1957 in Lizenz von Iso Motor Italia in Madrid. Dort hieß er nicht Autocarro, sondern Isettacarro 500 – die Zahl steht für die Nutzlast in Kilogramm. Die spanische Version unterscheidet sich in einigen Details von einer italienischen Isetta: Die Scheinwerfer auf den Kotflügeln etwa, die in ihrer Tränenform recht charakteristisch sind, oder der Edelstahlgriff an der Tür sowie das Emblem darauf.

Schätzpreis: 20.000 bis 25.000 US-Dollar

Iso Isettacarro (1957)
RM Sotheby's
Diverse Aufkleber haben die Zeit überdauert.

Diverse Aufkleber auf der rechten Seitenscheibe stammen aus dem beschützten Leben in der Hand einer Familie. Die Technik wurde gründlich überarbeitet, einige Teile wie die Reifen wurden erneuert. Das elfenbeinfarbene Lenkrad sei das einzige seiner Art, das noch existiert, erklärt RM Sotheby’s. Das Auktionshaus hatte die Isettacarro 2013 schon einmal versteigert – für 97.750 US-Dollar. Der aktuelle Schätzpreis von umgerechnet 20.000 bis 25.000 Euro wurde in etwa verdoppelt. Der Preis liegt jedoch immer noch erheblich unter dem 2013 erzielten Gebot.

Fazit

War die Isetta carro im Vergleich zum Preis von vor sieben Jahren ein Schnäppchen? Vielleicht. Sicher ist, dass diese Isettacaro nicht nur wegen ihrer Geschichte etwas Besonderes ist, sondern auch wegen ihrer Technik. Ein Sympathieträger ist der kleine Picup außerdem.

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