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Ferrari 340 America (1952) Mecum Auktion
Der hatte mal einen V8 und eine Plastikkarosserie

Inhalt von

Die Geschichte dieses 12-Zylinder-Ferrari reicht von Le Mans bis Ebay. Er hatte sogar mal einen V8 und eine Kunststoff-Karosserie.

Ferrari 340 America (1952)
Foto: Mecum

Mecum, ein großes Auktionshaus in den USA, ist immer wieder für Überraschungen gut. Wie diesen Ferrari 340 America zum Beispiel, der aktuell zum Verkauf steht.

Der blau lackierte 12-Zylinder-Ferrari hat in sechs Jahrzehnten einiges erlebt: Triumphe und Niederlagen, mehrere Umbauten und eine gründliche Restaurierung. Jetzt steht er offenbar wieder so da, wie er damals, 1952, ausgesehen haben könnte. Ferrari Classiche hat die Historie recherchiert und dokumentiert. Ein Buch zeigt die wichtigsten Stationen von Chassis Nummer 0202A.

Unsere Highlights

Rennerfolg in Le Mans

Ferrari 340 America (1952)
Mecum
Ferrari 340 America (1952). Der stellte zusammen mit einem Ferrari-Experten fest, was er vor sich hatte und das Auto wieder her.

Die Geschichte des 340 America reicht von einem Einsatz bei den 24h von Le Mans bis zu Ebay. Beim 24h-Rennen an der Sarthe fuhren Andre Simon und Lucien Vincent 1952 mit diesem Auto auf den fünften Platz. Vincent fuhr im selben Jahr mit diesem Auto außerdem in Monthléry, erklärt der Verkäufer.

V8 statt V12, Fiberglas statt Vignale

Ferrari 340 America (1952)
Mecum
Ferrari 340 America (1952). Der originale V12 war da längst durch einen V8 ersetzt worden.

Nach den Rennerfolgen kam Chassis 020A über Luigi Chinetti in die USA. Der Umgang mit einem Rennwagen war Ende der 50er-Jahre offenbar noch etwas robuster als heute: Bei einem texanischen Besitzer flog der V12 raus, ein V8 von Chevrolet kam an seiner Stelle ins Chassis. Nach einem Unfall wurde auch die originale Vignale-Karosserie ersetzt: Der Ferrari wurde zu einem offenen Rennwagen umgebaut. Nachdem bei einem Transport auch diese Karosserie beschädigt wurde, kam eine Fiberglaskarosserie auf das Rohrrahmenchassis. Der originale Motor war nach Chicago verkauft worden. 1963 verlor sich die Spur des Ferrari schließlich in Salt Lake City.

Ebay-Schnäppchen mit falschem Etikett

Als das Auto 1990 wieder auftaucht, weiß der Käufer offenbar nicht, was er da für 200 US-Dollar gekauft hat: Er plant, das Chassis zu kürzen und einen Dragster daraus machen. Denn Dragster fahren ist der Beruf dieses Käufers. Doch aus den Plänen wird nichts, der Ferrari bleibt ungekürzt. Erst 206 tritt der nächste Käufer auf den Plan: Ein Fahrzeugrestaurierer aus Kalifornien kauft das Chassis für 26.912 US-Dollar bei Ebay als Devin Sportwagen. Zusammen mit einem Ferrari-Experten findet der Käufer heraus, dass es sich um einen von 475 zwischen 1948 und 1974 gebauten Renn-Ferrari handeln muss, so Mecum.

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Ein weiterer Experte findet heraus, dass Chassis 0202A einer von 24 Ferrari 340 America ist. Die Zeiten werden wieder besser für das ehemalige Le-Mans-Auto. Es wird wieder komplett aufgebaut, die von Michelotti gestaltete Vignale-Karosserie nachgedengelt, ein 4,1-Liter-V12-Motor eingebaut. Ferrari Classiche zertifiziert den originalen Zustand und die Historie des Autos mit einem Buch. Jetzt steht der Wagen zum Verkauf. Einen Preis nennt Mecum nicht. Doch 12-Zylinder-Ferrari mit Rennhistorie gehören zu den teuersten Oldtimern der Welt.

Fazit

Erstaunlich, was noch vor Jahrzehnten einem damals schon wertvollen 12-Zylinder-Ferrari widerfahren konnte. Doch inzwischen scheint Chassis 0202A wieder in jener Form zu sein, wie es 1952 das Werk in Maranello verlassen hat. Offen ist allerdings, ob der zwischendurch nach Chicago verkaufte Originalmotor wieder drinsteckt. Rein funktional macht das keinen Unterschied, historisch gesehen schon.

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Erscheinungsdatum 05.09.2024

148 Seiten