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Disintegrating X von Fabian Oefner
Lamborghini Miura SV zerspringt in Einzelteile

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Natürlich nur virtuell: Das Bild des Fotografen Fabian Oefner besteht aus mehr als 1.500 Einzelfotos. In dem Kunstwerk, auf dem der Schweizer erstmals ein Auto in Originalgröße abbildet, stecken fast zwei Jahre Arbeit.

02/2019, Disintegrating X - Lamborghini Miura SV
Foto: Fabian Oefner

Man stellt sich das bei Künstlern ja immer so vor: Da gibt es plötzlich diesen kreativen Schub, Geistesblitze, Eingebungen – und dann geht alles ganz schnell und fast von alleine. Die Arbeit des Fotografen Fabian Oefner sieht dann doch deutlich anders aus. Zumindest die Arbeit für seine „Disintegrating“-Reihe (auf Deutsch: zerfallen), bei der berühmte Autos zu explodieren scheinen. Hier ist Geduld und Akribie gefragt, schließlich müssen nicht nur die Boliden selbst, sondern auch deren Einzelteile fotografiert werden. Und zwar Stück für Stück, eins nach dem anderen. Das kann schon mal eine Weile dauern.

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Ein Foto aus mehr als 1.500 Einzelbildern

Im Fall des jüngsten Projekts namens „Disintegrating X“ hat Oefners Arbeit fast zwei Jahre gedauert. Auf dem Foto zerberstet ein Lamborghini Miura SV von 1972 in seine Einzelteile. Natürlich sieht es nur so aus, und damit es so aussieht, ist eine wahre Sisyphusarbeit seitens des Künstlers nötig. Mehrfach reiste Oefner samt Team zu Lamborghini in Sant’Agata. Dort wurde der Miura SV in der Klassikersparte des Sportwagenbauers, Polo Storico, gerade restauriert. Oefner fotografierte nicht nur das Auto, sondern auch jedes Einzelteil, das später auf dem fertigen Bild zu sehen sein sollte. Für das finale Kunstwerk, das vor Detailliebe nur so strotzt, musste der in New York lebende Schweizer schließlich mehr als 1.500 Einzelbilder am Computer zusammensetzen.

Das Miura-Bild war bisher Oefners aufwändigstes. Es war aber auch noch aus einem anderen Grund Neuland für ihn: Erstmals arbeitete er mit einem richtigen Auto; zuvor waren es stets Modelle in kleinerem Maßstab. Für den Künstler ging damit ein Traum in Erfüllung: „Eines Tages sagte mir ein Freund, dass er seinen Miura gerade restaurieren lässt – und fragte mich, ob ich nicht die Gelegenheit nutzen möchte, um ein Disintegrating-Bild zu kreieren“, erzählte der dem „Lamborghini Magazin“. Oefner ließ sich nicht zweimal bitten, schließlich kam er damit nicht nur mit einem seiner Lieblingsautos, sondern sogar mit jeder Schraube und jedem Einzelteil dieser Legende in Berührung.

44 Grad und großer Lärmpegel in der Werkstatt

Im selben Interview erzählt Oefner über die unterschiedlichen Herausforderungen zwischen der Arbeit an Modellen und jener am echten Auto. Während er die Modelle in seinem leisen Studio fotografierte, war es in der italienischen Werkstatt ziemlich laut, schließlich wurde dort parallel an den Autos gearbeitet. Und das zeitweise bei 44 Grad und den Gerüchen von Benzin und Abgasen in der Luft. Oefner findet, dass man dem fertigen Bild die besondere Atmosphäre ansieht: „Es ist viel besser greifbar, wenn du es mit dem richtigen Objekt umsetzt.“

Auch sein Verhältnis zum Miura hat sich durch die Arbeit geändert. Zuerst sei er für ihn „nur“ die Ikone gewesen, wir für alle anderen Autofans auch. Weil er nun aber all seine Details kenne, sei das Auto für ihn inzwischen eher ein Mensch geworden. „Jetzt fährt er auf der Straße, fertig und komplett restauriert. Und immer, wenn ich ihn sehe, denke ich: ‚Oh, ich kenne dich!“

Nur 30 Bilder werden gedruckt

Fabian Oefners „Disintegrating X“ lässt sich in der M.A.D. Gallery begutachten; erst in der Genfer Dependance, danach beim Ableger in Dubai. Wer sich den explodierenden Lamborghini Miura SV ins eigene Wohnzimmer hängen möchte, muss sich beeilen: Insgesamt gehen nur 30 Drucke in den Verkauf; 10 in der Größe 230 x 115 Zentimeter und 20 im Format 140 x 70 Zentimeter. Ob sich Jean Todt bereits ein Exemplar gesichert hat, ist unbekannt. Naheliegend wäre es, schließlich besitzt der aktuelle FIA-Präsident und ehemalige Formel-1-Teamchef ebenfalls einen Lamborghini Miura SV, den er kürzlich bei Polo Storico restaurieren ließ – ebenfalls von 1972, ebenfalls rot-gold lackiert. Allerdings, so versichert uns die M.A.D. Gallery, handelt es sich dabei nicht um das von Oefner fotografierte Exemplar. Die zeitliche Nähe beider Projekte sei purer Zufall.

Details zu „Disintegrating X“ und Informationen zu Oefners früheren Bildern der 2013 gestarteten Reihe sehen Sie in der Fotoshow.

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