Die erste 7er Reihe von BMW trat mit dem Marktstart 1977 in große Fußstapfen. Nämlich in die der sportlich angehauchten Oberklassen-Limousine E3. Sie verkaufte sich im Bauzeitraum von 1968 bis 1977 genau 222.096 Exemplare. Das waren weitaus mehr als etwa die A-/B-Baureihen des Opel Kapitän, Admiral und Diplomat im selben Zeitfenster. Dennoch war nicht alles Gold, was sich gut verkauft. Der E3 wies deutliche Schwächen auf, die BMW mit dem Nachfolger E23 ausbügeln musste, um gegen den Konkurrenten aus Stuttgart – die S-Klasse-Baureihen W 116 und W 126 zu bestehen. Eine opulentere Karosserie war nötig, ebenso wie eine komfortablere Federung und einen kräftigen Motor, um gegen die V8-Motoren der Konkurrenz aus Stuttgart bestehen zu können.
Der Sechszylinder aus dem E3 hatte sich bereits bewährt und war problemlos auf 3,5 Liter Hubraum erweiterbar. So entschied BMW, den M30-Motor für den 7er zu verwenden. Das E3-Fahrwerk ließen die Ingenieure ebenfalls grundsätzlich unverändert. Sie erweiterten die Vorderachse um einen weiteren Anlenkpunkt und nannten sie Doppelgelenk-Federbeinachse. Die Hinterachse blieb technisch unverändert, aber die Spur wuchs auf beiden Seiten um sechs Zentimeter an. Große technische Neuerungen verzeichnet der E23 seinem Vorgänger gegenüber nicht. Doch dafür baut BMW erstmals eine Zentralverriegelung und die elektronische Check-Control in eine Limousine ein. Die kleine Spielerei hatte der E24 ein Jahr zuvor auch schon bekommen. Ein weiteres Novum ist die lautlose Heizungs- und Lüftungsregelung.
Zu Beginn baute BMW den 728 und 730 mit Vergaser und den 733i mit Einspritzung. Ab September 1979 erhielten alle Motoren die elektronische Saugrohreinspritzung L-Jetronic von Bosch. Es folgten die Modelle 725i, 728i, 732i und 735i. 1980 ergänzte der 745i als Topmodell das Portfolio. BMW setzte dem 3,2-Liter-Motor einen Turbolader und einen Ladeluftkühler auf. Das ergab schließlich eine Leistung von 252 PS.
Wir beziehen uns hier auf den oben gezeigten 735i von 1982 mit 218 PS bei 5.200 Umdrehungen. Mit dem Baureihenwechsel hin zum E32 ab 1986 brachte BMW dann die endgültige Antwort auf die S-Klasse W126 auf den Markt. Diese hatte in der höchsten Motorisierung 300 PS und 5,6-Liter Hubraum. Stuttgart konterte damit den BMW 750i mit V12-Motor, 4,9 Liter Hubraum und 300 PS.
So fährt er sich
Mit großen und schweren Limousinen lässt es sich natürlich hervorragend cruisen. Im Gegensatz zum Vorgänger E3 spürt man im E23 die Größe und das Gewicht des Autos. Doch dieses würdevolle Gleiten verliert sich schnell, sobald die Tachonadel die 80-km/h-Marke überschreitet und eine kurvenreiche Landstraße in Sicht ist. Dann packt die BMW-typische Kurvenfreude auch den 7er und der Fahrer spürt den sportlichen E3, der dem 7er ja noch in den Genen steckt.
Allerdings hat sich der Fahrkomfort deutlich verbessert. Das Getriebe schaltet sich präzise und die Servolenkung arbeitet sauber. Wer hinter dem Steuer das Gefühl des schweren Wagens schätzt und dennoch nicht gänzlich auf eine sportliche Abstimmung verzichten möchte, der kann mit dem E23 glücklich werden. Außerdem bietet er sich durch seinen Komfort und die Geräumigkeit als Reiseauto an.