Mercedes V-Klasse gegen Lexus LM: Welcher Van bieten den besten XXL-Luxus?

Lexus LM gegen Mercedes V-Klasse
Welcher Van bieten den absoluten XXL-Luxus?

Veröffentlicht am 27.07.2025

Seien Sie mal ehrlich! Kannten Sie den Lexus LM ? Nicht so schlimm! Wir hatten den Luxus-Van aus Japan auch nicht auf dem Schirm – bis wir zum ersten Mal mitgefahren sind. Und jetzt können wir diesen geräumigen Luxus-Chauffeurs-Koffer einfach nicht mehr vergessen. Sein gediegenes und extrem ruhiges Ambiente, die super komfortable Federung, seine First-Class-Sessel – wer den absoluten Luxus auf vier Rädern sucht, sollte dieses Auto in Zukunft auf dem Schirm haben.

Gibt es Konkurrenten? Nun ja – eigentlich nicht. Denn die meisten Vans und Kleinbusse in dieser Klasse basieren auf Nutzfahrzeug-Plattformen. Der LM nutzt dagegen seit 2023 die TNGA-K-Plattform vom Toyota-Konzern, auf der auch andere große Lexus-Limousinen oder das gigantische Flaggschiff Century SUV steht. Statt Starr- oder Verbundlenkerachse arbeitet hinten beim Lexus LM eine aufwändige Doppelquerlenkerachse mit Zugstrebe – eine für Vans ungewöhnlich aufwändige Konstruktion, die dem Riesen aber zu einem Limousinen-artigen Fahrkomfort verhilft. Mit dem wirbt auch die ebenfalls noch frische V-Klasse von Mercedes. Doch kann man diesen Megaseller ebenso nobel ausstatten wie seinen exotischen Konkurrenten aus Japan?

Luxus-Ausstattung – Hightech trifft Handarbeit

Der Lexus LM ist nämlich konsequent auf allerhöchste Ansprüche zugeschnitten. Jede Version ist vollausgestattet – inklusive adaptiver Fahrwerksregelung (AVS), aktiver Geräuschunterdrückung, akustischem Glas rundum, Infrarot-Klimaautomatik, Touchscreen-Bedienung im Fond sowie 3D-Soundsystem von Mark Levinson. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben: feinstes Semi-Anilinleder, Aluminiumapplikationen und ein fünflagiger Dachhimmel machen aus dem Japaner einen gemütlichen Schlafwagen. Nahezu alles ist auf das Wohlbefinden der Passagiere ausgelegt.

Dagegen wirkt selbst eine voll ausgesattete V-Klasse in Executive-Line etwas gewöhnlich – auch wenn Mercedes die Ausstattung mit der Modellpflege spürbar aufgewertet hat. Das neue MBUX-System mit Sprachsteuerung, Augmented-Reality-Navigation und bis zu sieben personalisierbaren Nutzerprofilen hebt den Technikstandard auf ein modernes Niveau. Die Topausstattung bringt zusätzliche Materialien und Assistenzsysteme ins Spiel. Optional sind Massagefunktionen, Premiumsoundsysteme (z. B. Burmester), Multibeam LED-Scheinwerfer und eine Vielzahl an Designpaketen verfügbar. Die Schwaben konzentrieren sich hier aber eher auf die technische Ausstattung als auf die Ausschmückung des Ambientes. Dafür gibt es einige spezialisierte Firmen wie "Klassen", die die V-Klasse in einen First-Class-Van verwandeln.

Abmessungen: Das Raumkonzept entscheidet

Die Mercedes-Benz V-Klasse basiert auf einer Transporter-Architektur, bietet jedoch in der neuesten Generation ein deutlich aufgewertetes Design sowie ein PKW-ähnlicheres Fahrerlebnis. In der langen Version misst sie rund 5.140 mm in der Länge, ist 1.928 mm breit (ohne Spiegel) und 1.901 mm hoch. Der Radstand liegt bei großzügigen 3.200 mm.

Der Lexus LM hingegen setzt auf die GA-K Plattform, die auch beim Lexus RX oder Toyota Camry zum Einsatz kommt. Er ist mit 5.125 mm fast genauso lang wie die V-Klasse, aber mit 1.890 mm etwas schmaler. Die Höhe liegt bei 1.940 mm, was ihm einen van-typisch hohen Auftritt verleiht. Dass der Radstand von 3.000 mm etwas kürzer als beim Mercedes ist, sieht man ihm von außen gleich an. Die ungewöhnlichen Proportionen entlarven den Lexus als Fernostler.

Innenraum: Flexibel oder maßgeschneidert

Der Lexus LM ist von Grund auf für den Luxustransport gedacht. Besonders in der 4-Sitzer-Version verwandelt sich das Fahrzeug in eine fahrende Business-Lounge: Zwei elektrisch verstellbare Riesensessel mit Massagefunktion, Ottomane, Belüftung und Liegeposition werden hier durch eine elektrisch verschließbare Trennscheibe vom Fahrerabteil getrennt. Ein 48-Zoll-Ultrabreitbildschirm und ein Mark Levinson 3D-Audiosystem mit 23 Lautsprechern schaffen ein Entertainment-Erlebnis wie in einem Privat-Jet.

Selbst der 7-Sitzer steht dem kaum nach: In der zweiten Reihe warten zwei Business-Class-Sitze mit Massage, 14-Zoll-Display, Sitzklimatisierung und zahlreichen Anschlüssen (HDMI, USB-C). Die dritte Reihe ist als 2+1 Klappbank konzipiert und lässt sich zur Erweiterung des Kofferraums umlegen.

Auch die neue Mercedes V-Klasse präsentiert sich innen hochwertig und modern – wenn auch nicht auf Lexus-Niveau. Zwei große 12,3-Zoll-Widescreens dominieren das Cockpit, die Ambientebeleuchtung mit bis zu 64 Farben und neue Komfortdetails wie Lenkradheizung oder Schiebetüren auf beiden Seiten sorgen für gehobenen Anspruch. Die V-Klasse ist flexibel: je nach Ausstattungslinie (STYLE, AVANTGARDE, EXCLUSIVE) lässt sie sich als Familienvan, Shuttle oder VIP-Fahrzeug konfigurieren – mit bis zu acht Sitzplätzen.

Motorisierungen und Fahrleistungen

Bei der Antriebstechnik unterscheiden sich die Konzepte grundlegend. Die Mercedes V-Klasse ist mit dem bewährten 2,0-Liter-Dieselmotor (OM654) in drei Leistungsstufen erhältlich: 163, 190 und 237 PS. Seit 2024 ist der V 300 als Mildhybrid-Benziner mit 231 PS zu haben. Alle Verbrennervarianten sind mit der 9G-Tronic-Automatik kombiniert, die Dieselmodelle gibt es auch mit Allradantrieb. Der elektrische EQV liefert 204 PS (150 kW) Spitzenleistung und eine Reichweite von bis zu 365 km (WLTP), bei Ladeleistungen von bis zu 110 kW (DC).

Der Lexus LM setzt ausschließlich auf den extrem kultivierten 2,5-Liter-Vollhybrid mit 250 PS Systemleistung. Je nach Ausführung sind Frontantrieb (nur Rechtslenker) oder E-Four-Allradantrieb (variabel 100:0 bis 20:80) verfügbar. Die Beschleunigung liegt bei 8,7 Sekunden auf 100 km/h (AWD), die Höchstgeschwindigkeit bei 190 km/h. Dabei liegt der Fokus nicht auf Dynamik, sondern auf Effizienz und Laufruhe – unterstützt durch das stufenlose e-CVT-Getriebe.

Exklusivität und Preis

Die V-Klasse ist ein vertrauter Anblick in Europa: VIP-Transfer, Taxi, Familienfahrzeug – ihre Alltagstauglichkeit ist unbestritten. Sie startet in Deutschland bei rund 59.470 Euro, der vollelektrische EQV beginnt ab 75.281 Euro. Wer sich für den Marco Polo Camper entscheidet, muss mindestens 80.000 Euro investieren. Je nach Ausstattung und Antrieb können die Preise einer Mercedes V-Klasse deutlich über 100.000 Euro steigen, besonders bei voll ausgestatteten EXCLUSIVE-Modellen.

In einer ganz anderen Liga spielt der Lexus LM: Er ist nicht umsonst eine absolute Seltenheit auf europäischen Straßen. Als rollende First-Class-Suite ist er eher ein mobiles Büro oder eine Limousine für Staatsgäste als ein Fahrzeug für den Alltag. Lexus hat ihn für Kunden entwickelt, die sonst eine Mercedes-Maybach S-Klasse mit Chauffeur fahren würden, aber mehr Platz wünschen. Die Preise sind entsprechend hoch. In Europa beginnt der Preis für den 7-Sitzer bei etwa 120.000 Euro, die 4-Sitzer-Version liegt bei rund 150.000 Euro – damit ist der LM das mit Abstand teuerste Serienfahrzeug im Van-Segment. Immerhin: jede nur denkbare Ausstattung ist bereits enthalten.