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Radmutterindikatoren am Lkw
Wofür sind die farbigen Plastikpfeile am Lkw-Rad?

Typische Staufragen von der Rückbank sind spannend, bringen einen aber oft ziemlich ins Schwitzen. Damit Sie mit Antworten gewappnet sind, klären wir heute, was es mit den auffälligen Kunststoff-Pfeilen an den Radmuttern bei Lastwagen auf sich hat.

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Foto: Checkpoint

Sie haben sich noch nie gefragt, warum an den Radmuttern mancher Lkw diese Plastik-Zubehörteile in Zeigerform stecken? Sollten Sie aber. Denn selbst für den Fall, dass es Sie nicht interessiert: Wenn der Verkehr auf der Urlaubsfahrt mal wieder stockt, dann löchert Sie gewiss einer der hinteren Insassen wieder mal bezüglich des respekteinflößenden 40-Tonners auf der Spur neben Ihnen. Damit Sie in Sitzreihe eins dann souverän parieren können, klären wir das jetzt einfach mal.

Unsere Highlights

Weiß man um die genaue Bezeichnung für die markanten Pfeil-Gimmicks, kommt schon etwas Licht ins Dunkel: Es handelt sich um so genannte Radmutterindikatoren. Sie leisten einen Beitrag zur Sicherung der Lkw-Räder. Was das heißt? Nun, es ist ganz simpel: Die Plastikteile sollen verhindern, dass Sie plötzlich von einer fetten 22,5-Zoll-Lkw-Felge überholt werden, die ohne zugehöriges Fahrzeug zum brandgefährlichen Straßengeschoss wird. Sie dienen letztlich also zur Vermeidung von Unfällen, die durch Lösen der Radmuttern verursacht werden.

Sicherheit durch schnelle Sichtkontrolle

Klar, laut Berufsgenossenschaft und ihrer Unfallvorschriften muss sich ohnehin jeder LKW-Fahrer vor Fahrtantritt bezüglich des sicheren Zustands der Räder und Reifen vergewissern. Aber mal Hand aufs Herz: Unter Zeitdruck und Co. kann kein Trucker ständig alle Radmuttern auf festen Sitz prüfen. Genau da kommen die Radmutterindikatoren ins Spiel. Denn durch sie gelingt die Kontrolle auf den ersten Blick – und ohne torturhafte Aktivitäten wie im Zweifel vorsichtshalber das Drehmoment am Lkw-Rad nachzuziehen.

Zeiger-Richtung liefert Indiz

Und die Montage der Indikatoren? Die erfolgt ganz schlicht und unkompliziert. Denn die Plastikteile werden einfach auf die fest angezogenen Radmuttern gesteckt – so dass die Pfeilrichtungen bei zwei nebeneinander liegenden Muttern jeweils zueinander ausgerichtet sind. Zeigen sie nicht mehr direkt aufeinander, wird sofort klar: Achtung, hier hat sich ein Bolzen gelockert oder ist zumindest in Bewegung. So erkennt man sich lösende Radmuttern frühzeitig, bevor es zur Gefährdung kommt.

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Checkpoint
Zeigen die Pfeilrichtungen des Indikatorpaars irgendwann nicht mehr direkt aufeinander, dann ist klar, dass sich die entsprechende Mutter bewegt hat.

Mit oder ohne Staubschutzkappe, kleiner oder großer Pfeil, verschiedene Schlüsselweiten – Radmutterindikatoren gibt es mittlerweile in etlichen Formen. Die ursprüngliche Idee stammte aus dem Jahr 1990 und von Mike Marczynski, der damals verantwortlich für einen Nutzfahrzeug-Fuhrpark war. Er vermarktete das Sicherungsprodukt zuerst in Großbritannien unter dem Markennamen Checkpoint.

Hitzewarnung inklusive

Heute ist die Firma Checkpoint ein erfolgreiches Unternehmen mit Produktionsstätten auf vier Kontinenten und einem Vertrieb in über 90 Ländern. Konzipiert sind die Radmutterindikatoren mittlerweile für Nutzfahrzeuge aller Art – von der Sprinter-Klasse weiter über Baustellen-Fahrzeuge bis hin zu Schwerlast-Aufliegern. Darüber hinaus machen die Indikatoren auch auf vermeintliche Überhitzungen an Rädern aufmerksam – sei es durch heiß laufende Lager oder Bremsen. Bestehend aus spezifischen Polymeren verformen sie sich erst und beginnen bei den Standardvarianten ab einer Temperatur von 125 °C zu schmelzen. Modelle mit höherem Schmelzpunkt (165 °C) gibt es ebenfalls.

Übrigens: Radmutterindikatoren sind nicht nur an Fahrzeugen einsetzbar. Auch im industriellen Bereich können sie Anwendung finden. Nämlich überall da, wo die Bolzen an Maschinen und Co. hoher Belastung, Abnutzung beziehungsweise Vibration ausgesetzt und ständig im Einsatz sind. Deshalb setzt man beispielsweise auch an Kränen, Fließbändern oder Pipelines im Meer auf das praktische Sicherheits-Feature.

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Fazit

Stecken bei Lastwagen kleine Plastikkappen oder -ringe mit Pfeilausrichtung an den Bolzenköpfen der Räder, dann handelt es sich um Radmutterindikatoren. Sie verraten schon bei einer kurzen Sichtkontrolle sofort, ob sich ein Bolzen am Lkw-Rad gelockert hat. Außerdem geben sie eine Hinweis auf übermäßige Wärmeentwicklung, weil sie dann zu schmelzen beginnen und sich verformen.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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