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Heavy Duty-Pickups in den USA
Dicke Diesel besonders beliebt

Der Absatz großer Diesel-Pickups wächst. Das hat viele Gründe – auch der Umweltaspekt spielt eine Rolle. In anderen Segmenten hat es der Diesel jedoch weiterhin schwer.

02/2019, 2020 Chevrolet Silverado 2500HD
Foto: General Motors

Sie tragen Beinamen wie Super Duty oder Heavy Duty und sind selbst nach amerikanischen Maßstäben riesig: die großen Full-Size-Pickups. Also die besonders eindrucksvollen Arbeitstiere unter den in Amerika so beliebten Pritschenwagen, deren hervorstechende Qualität die maximale Zugkraft ist: So ein Full-Size-Pickup nimmt gut und gerne 15 bis 16 Tonnen an den Haken, wenn er mit dem richtigen Motor ausgerüstet ist.

23 Prozent Zuwachs im zweiten Quartal

Da sind wir bereits beim Thema: Das Optimum an Anhängelast liefern GMC Sierra HD, Chevrolet Silverado HD, Ram 2500/3500 oder Ford F-250/350/450 nur, wenn im Bug ein Dieselmotor zuverlässig Dienst verrichtet. Und genau diese Kombination wird immer beliebter, wie die aktuelle US-Zulassungsstatistik zeigt: Das Segment der dicken Diesel-Pickups verzeichnete im zweiten Quartal 2019 ein Umsatzwachstum um 23 Prozent – und stieg damit mehr als doppelt so stark wie der Gesamt-Fahrzeugmarkt in den USA.

Unsere Highlights
01/2019, Ford F-250 Super Duty Lariat
Ford
Mit Abstand meistverkaufter Diesel-Pickup: Ford F-Series Super Duty.

Vorne liegen, wie sollte es anders sein, die Super Duty-Diesel von Ford. Die Ableger des Bestsellers F-150 verkauften sich im zweiten Quartal 42.082 mal (Q1: 38.630). Platz zwei geht an den Ram 2500/3500 Diesel mit 32.302 verkauften Einheiten (21.605 von Januar bis März). Auf Rang drei folgt der Chevrolet Silverado Diesel, dessen Absatz von 15.920 (Q1) auf 16.886 Exemplare wuchs. Dessen etwas schickerer Ableger GMC Sierra HD Diesel holt auf; er sprang von 6.768 auf 10.576 Einheiten.

Diesel immer beliebter auch bei kleineren Pickups

Aber auch kleinere Pickups werden verstärkt mit Dieselmotor gekauft. Ob Ford F-150, Chevrolet Colorado sowie die GMC-Baureihen Canyon und Terrain: Bis auf den Chevy verzeichneten die Dieselmodelle im zweiten Quartal – teils starke – Zuwächse. Und auch Lieferwagen wie der Ford Transit, der Mercedes Sprinter und der Ram Promaster werden zunehmend als Diesel verkauft. Wenn sie auch, was absolute Absatzzahlen angeht, einen großen Abstand zu den Full-Size-Pickups wahren.

Umfrage
Hätte Ihr Heavy Duty-Pickup einen Diesel- oder Benzinmotor?
25448 Mal abgestimmt
Diesel. Drehmoment ist in dieser Fahrzeugkategorie durch nichts zu ersetzen.Benzin. So ein Auto braucht einen blubbernden V8-Benziner und sonst nichts.

Der Diesel-Trend hat mehrere Gründe. So setzt sich in den USA allmählich die Erkenntnis durch, dass der Dieselmotor für derartige Anwendungen, bei denen Kraft und Kraftstoffeffizienz in Einklang gebracht werden müssen, klare Vorteile gegenüber den sonst verbreiteten hubraumstarken Benzinern bietet. Das ist förderlich in puncto Reichweite und Kosten. Der Fahrkomfort profitiert zudem von immer intensiveren Maßnahmen der Geräusch- und Vibrationsunterdrückung. Außerdem genügt auch die Abgasreinigung inzwischen höchsten Ansprüchen: SCR-Katalysatoren mit Adblue-Einspritzung gehören markenübergreifend zum Standard.

Mehr als doppelt so viel Drehmoment wie die V8-Benziner

Besonders geschätzt werden die Motoren, die im GM-Konzern Duramax und bei Ford Power Stroke heißen sowie bei Ram vom Spezialisten Cummins zugeliefert werden, aber natürlich für ihre Kraft. Beispielsweise der Cummins-Turbodiesel des 2020er Ram Heavy Duty-Pickups: Er leistet „nur“ 406 PS, liefert aber ein maximales Drehmoment von 1.356 Newtonmetern. Zum Vergleich: Der ebenfalls erhältliche 6,4-Liter-Hemi-V8-Benziner bietet mit 416 PS zwar etwas mehr Leistung, stellt aber lediglich bis zu 582 Newtonmeter zur Verfügung.

Bei der Konkurrenz von Ford und GM ist das Verhältnis ähnlich, weshalb zum Diesel greift, wer vorrangig schwere Anhänger schleppt und deshalb ein sattes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen wünscht. Allerdings kommen die Pickups mit ihren neuen, besonders kräftigen Dieselmotoren des Modelljahres 2020 erst jetzt allmählich in den Handel. Gut möglich also, dass die Verkäufe nochmals anziehen, sobald diese Autos tatsächlich verfügbar sind.

Die Zulassungszahlen zeigen aber auch: Andere Fahrzeugsegmente profitieren nicht vom Diesel-Trend bei den großen Pickups. Der beste Nicht-Pritschen- oder -Lieferwagen in der Diesel-Zulassungsstatistik ist der Chevrolet Cruze, von dem im zweiten Quartal insgesamt 207 Exemplare mit Dieselmotor zugelassen wurden. Bei 18 von 21 weiteren Selbstzünder-Pkw schrumpften die Verkäufe im Vergleich zu Q1. Was auch an den Spritpreisen liegt: Aktuell kostet ein Liter Benzin in den USA durchschnittlich etwa 60 US-Cent, ein Liter Diesel dagegen knapp 80 Cent. Da muss ein Selbstzünder schon eklatante Power- und Verbrauchsvorteile bieten, damit sich das rechnet. Bei einem Pickup, der ständig schwere Hänger zieht, ist dies der Fall. Bei einem Pkw, dessen Motor auf amerikanischen Straßen kaum gefordert wird, sieht das jedoch ganz anders aus – und der Benziner zieht bei den Kosten davon.

Diesel-Absatz Heavy Duty Pickups USA Q2 (Quelle: Diesel Technology Forum)

Marke

Modell

Typ

Segment

2019 Q1

2019 Q2

Ford

Super-Duty Diesel

Comm Diesel

Pickup

38,63

42,082

Ram

Ram Pickup Diesel

Comm Diesel

Pickup

21,605

32,302

Chevrolet

Silverado Diesel

Comm Diesel

Pickup

15,82

16,886

GMC

Sierra Diesel

Comm Diesel

Pickup

6,768

10,576

Ford

Transit Diesel*

Diesel

Van

7,961

10,316

Ford

F-150 Diesel*

Diesel

Pickup

6,671

7,243

Mercedes

Sprinter Diesel

Diesel

Van

5,783

6,613

Chevrolet

Colorado Diesel

Diesel

Pickup

1,427

1,326

GMC

Canyon Diesel

Diesel

Pickup

377

528

GMC

Terrain Diesel

Diesel

Pickup

384

394

Chevrolet

Cruze Diesel

Diesel

Sedan

173

207

Land Rover

Range Rover Sport

Diesel

SUV

290

199

Land Rover

Discovery Diesel

Diesel

SUV

263

137

Ram

Promaster Van Diesel

Diesel

Van

133

134

Land Rover

Range Rover Velar

Diesel

SUV

107

126

BMW

3-Series Diesel

Diesel

Sedan

326

118

Land Rover

Range Rover

Diesel

SUV

193

118

Jaguar

F-Pace

Diesel

SUV

99

89

Volkswagen

Touareg Diesel

Diesel

SUV

43

22

Jaguar

XE

Diesel

Sedan

64

21

Jaguar

XF

Diesel

Sedan

24

8

Volkswagen

Passat Diesel

Diesel

Sedan

5

8

Audi

Q5 Diesel

Diesel

SUV

29

6

BMW

5-Series Diesel

Diesel

Sedan

31

5

BMW

X5 Diesel

Diesel

SUV

59

4

Audi

Q7 Diesel

Diesel

SUV

29

4

Audi

A6 Diesel

Diesel

Sedan

14

4

Volkswagen

Golf Sportwagon Diesel

Diesel

Sedan

0

2

Volkswagen

Golf Diesel

Diesel

Sedan

2

1

Audi

A7 Diesel

Diesel

Sedan

4

0

Volkswagen

Jetta Diesel

Diesel

Sedan

4

0

Volkswagen

Beetle Diesel

Diesel

Sedan

2

0

Audi

A8 Diesel

Diesel

Sedan

1

0

Fazit

Die Amerikaner waren schon immer Diesel-Skeptiker, und seit dem VW-Skandal scheint das erst recht zu gelten. Nur die Fraktion der Heavy Duty-Pickup-Käufer tickt anders: Hier zählen das maximale Drehmoment, die höchstmögliche Anhängelast und Kraftstoffeffizienz. Wenn dann auch noch das Abgasverhalten stimmt, so wie bei den Selbstzündern der neuesten Generation, greifen sie umso lieber zum Diesel. Und die besonders bärigen Triebwerke kommen ja erst noch. Da ist also noch Luft nach oben.

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