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World Future Energy Summit
Daimler zeigt Scheichs E-Mobilität

In Abu Dhabi findet derzeit die vierte Auflage des World Future Energy Summit statt. Der schwäbische Autobauer Daimler ist der einzige Autohersteller der am Zukunfts-Gipfel für die weltweiten Fragen rund um die Energie-Erzeugung teilnimmt.

World Future Energy Summit, Christian Bangemann
Foto: Daimler

Noch sind die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen auch Abu Dhabi gehört, das Sinnbild der alten, der Ölzeit. Auf den Straßen beherrschen die großen Geländewagen mit durchsatzfreudigen V8 Motoren das Bild. Daimlers bestverkauftes Modell in dieser Region ist der G 55 AMG.

Wer allerdings etwas genauer hinschaut sieht die Zeichen des Wandels, allen voran Masdar City. Denn dieses Projekt verspricht die erste Stadt ohne Bedarf an fossilen Brennstoffen zu werden und damit die erste, die kein Kohlendioxid an die Atmosphäre abgibt. 

Unsere Highlights

Daimler einziger Autohersteller auf dem Energiegipfel

Nur wenige Kilometer von der gewaltigen Baustelle entfernt findet deshalb bereits zum vierten Mal das World Future Energy Summit statt, der Zukunfts-Gipfel für die weltweiten Fragen rund um die Energie-Erzeugung. Neben den Plenarsitzungen und Diskussionsrunden zu künftigen Infrastrukturfragen, zu intelligenten Stromnetzen, zu Investitionen in erneuerbare Energie-Erzeugung  oder der Wind- sowie Sonnenkraft-Industrie. gibt es eine große Messe, auf der die weltweit wichtigsten Anbieter von Ökostrom-Kraftwerken und Elektrotechnik vertreten sind.

Daimler ist als einziger Autohersteller dabei, aber nur beinahe, denn auch Lexus ist mit zwei Fahrzeugen auf der Messe, präsentiert sich unter den Fittichen von Japanergy, einem Konglomerat verschiedenster Umwelt-Technik-Anbieter aus Nippon. Auch Mitsubishi ist vor Ort, so wie einige Hersteller von Elektro-Fahrzeugen für diverse Nischen-Anwendungen, selbst Siemens hat ein E-Mobil nach Abu Dhabi geschafft: einen strahlend weißen Chopper, der entfernt an ein Harley-Davidson Custom-Bike erinnert - kein Wunder, er ist von einem bekannten US-Harley-Tuner aufgebaut worden.

Araber mit hohem Wissensdurst

Daimler dagegen genießt das Privileg mit einem Stand in den Hallen, einem weiteren Auftritt im Freigelände und als Shuttle-Service für die Messegäste – mit S-Klasse-Hybrid-Modellen - vor Ort zu sein. Am Eröffnungstag begeisterte jedoch vor allem das Forschungsfahrzeug F800 die hochrangigen lokalen Regierungs-Vertreter, einige sollen ernsthafte Kaufabsichten geäußert haben. Offenbar ist es richtig hier zu sein, fleißig bedienen sich die Gäste vom Info-Material. Ihr Informatiosstand darf dabei als durchaus inhomogen gelten. Das Fragespektrum reicht von: "Was ist ein Hybrid?" bis "Welche Material-Zusammensetzung genau hat die Membran ihrer Brennstoffzelle?" Die erste Frage wird gern, die zweite etwas ausweichend beantwortet.

Vor Ort ist auch Herbert Kohler, Vize-Chef der Daimler E-Mobilitäts-Forschung. Er macht am Rande der Veranstaltung klar, dass es in seinem Haus mitnichten eine Abkehr von der batterie-elektrischen E-Mobilität und eine Priorisierung der Brennstoffzelle gibt oder in der überschaubaren Zukunft geben wird. Daimler wird die Forschung an den drei Antriebspfaden E-Auto, Brennstoffzellenmobil und Fahrzeug mit Reichweiten-Verlängerer und E-Motor parallel weiter betreiben. Auch das die kommende Generation der A-Klasse ganz ohne doppelten Boden – in dem sich Akkus perfekt verstauen lassen – gebaut wird, verneint Kohler. Dafür gibt er einen Ausblick auf die Kosten der Brennstoffzellen-Technik. Er glaubt ein solches Fahrzeug 2020 zu einem konkurrenzfähigen Preis anbieten zu können, konkurriert wird mit einem Vierzylinder-Diesel-Hybrid, der die EU-6-Abgasnorm erfüllen kann – auch nicht gerade ein günstiger Antrieb. Jedoch keinen sechsstelligen Eurobetrag teuer, so viel kosten die Brennstoffzellen-Autos heute noch.

Daimler arbeitet intensiv am E-Auto

Bei ihnen sieht Kohler für die Zukunft ein wesentlich größeres Potenzial kostenseitig auf ein verträgliches Niveau zu kommen, während sich die Batteriepreise wohl nur schwer unter 300 Euro pro kWh drücken lassen werden, selbst wenn die Massenfertigung für sinkende Kosten sorgen wird. Dennoch arbeitet Daimler mit dem chinesischen Partner BYD intensiv an der Serienfertigung von E-Fahrzeugen. Als Akku-Technik setzen die Firmen in diesem Fall auf Lithium-Eisen-Phosphat, für europäische Projekte wird dagegen Nickel-Mangan-Kobalt favorisiert – beides sind Spielarten der Lithium-Ionen-Technik. Wobei die Verwendung von Lithium-Eisen-Phosphat in China besonders sinnvoll erscheint, denn die zur Herstellung notwendigen Rohmaterialien sind hier gut verfügbar, außerdem gelten diese Akkus als etwas problemloser in der Handhabung.

Auf dem Messefreigelände bietet Daimler die Möglichkeit erste Erfahrungen mit den E-Mobilen Smart ED und A-Klasse E-Cell zu gewinnen. Eine Gelegenheit, die gern genutzt wird, auch wenn die Fahrzeuge erst dann ins Straßenbild passen, wenn sie durch Masdar City fahren können. Wann das so weit sein wird? Die Masdar.Verantwortlichen lächeln vielsagend, wenn sie diese Frage hören und kontern mit der gegenfrage: Wann ist London fertig gebaut? Aber selbstverständlich gibt es einen Zeithorizont. Voraussichtlich 2024 wird die Stadt annähernd fertig sein, ursprünglich war 2016/17 das Ziel, aber unerwartete technische Herausforderungen und die Wirtschaftskrise hat selbst den Petro-Dollar schweren Arabern den Spaß am Investieren verdorben. Wie es aussieht, aber nur für kurze Zeit.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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