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SUV-Generationenvergleich
Wie hat VW den Tiguan verbessert?

Er ist der beliebteste SUV in Deutschland und hat nahezu jeden Vergleichstest gewonnen: Der VW Tiguan. Im April muss er seinem Nachfolger weichen. Wir checken, wo die Unterschiede liegen.

VW Tiguan, alt gegen neu, Impression
Foto: Hans-Dieter Seufert

Der VW Tiguan begann seine Karriere 2007 als Spätstarter unter den kompakten SUV, und seine erste Generation beendet ihre nun als Klassiker und als Erfolgstyp. Sie dominierte ihre Klasse praktisch vom Start weg und ist auch in der Auslaufphase noch stark gefragt, obwohl der Nachfolger auf der IAA im September bereits vorgestellt wurde. Da gilt es zu klären, ob der neue Tiguan wirklich deutlich besser ist und sich das Warten lohnt.

Beide erscheinen zu diesem ersten Treffen ganz in Weiß, aber kräftig aufgebrezelt im sportlichen R-Line-Look – gut zu erkennen an den mächtigen Schürzen, breiten Schwellern, Spoilern, schwarzen Radlaufverbreiterungen und 19 beziehungsweise 20 Zoll großen Rädern.

Unsere Highlights

Der brave Auftritt ist passé

Die Unterschiede zwischen beiden sind dennoch gravierend. Pflegt der bisherige VW Tiguan eher einen zahmen Auftritt, so kommt sein Nachfolger viel kantiger, strenger und somit erwachsener daher. Vom soften Design der ersten Generation ist also nicht mehr so viel übrig. Vielmehr könnten Kritiker behaupten, am Heck Ähnlichkeiten mit dem neuen BMW X1 zu erkennen.

VW Tiguan, alt gegen neu, Impression
Hans-Dieter Seufert
Vom eher weichen Design des Vorgängers ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Ob das ein Nachteil sein wird, bleibt abzuwarten. Die Kunden profitieren in jedem Fall vom gewachsenen Format. Denn aufbauend auf der aktuellen MQB-Plattform ist der neue VW Tiguan zwar flacher, aber ganze sechs Zentimeter länger und drei Zentimeter breiter geworden. Gleichzeitig streckt sich der Radstand auf 2,68 Meter (plus 77 mm). Die Konsequenz: Noch mehr Bewegungsfreiheit für die Fondpassagiere und ein um 145 Liter vergrößertes Ladevolumen (615 bis 1.655 Liter). Serienmäßig ist stets eine längsverschieb- und klappbare Rückbank inklusive Neigungsverstellung. Ebenso bleibt dem SUV die lobenswert hohe Anhängelast von 2,5 Tonnen erhalten.

Tiguan Cockpit wie im Passat

Beim Einsteigen fällt zunächst der Verzicht auf die acht runden Lüftungsdüsen auf, die dem acht Jahre alten Vorgänger einen Tick Offroad-Romantik bescherten. Künftig müssen vier horizontale Ausströmer im aufgeräumten, gewohnt funktional gestalteten Armaturenbrett reichen. Nach dem Druck auf den Startknopf erstrahlt hinter dem Lenkrad ein komplett virtuell ausgeführtes Kombi-Instrument, das VW bislang nur im Passat einsetzt und das im Tiguan für rund 600 Euro zu haben sein dürfte. Selbst die Navi-Karte lässt sich direkt vor den Fahrer beamen, und gegen Mehrpreis hält hier nun ebenfalls ein Head-up-Display Einzug.

VW Tiguan, alt gegen neu, Impression
Hans-Dieter Seufert
Eine echte Bereicherung sind die virtuellen Instrumente, ansonsten solide VW-Optik.

Hinsichtlich Infotainment und Web-Anbindung sind beide VW Tiguan Generationen ansonsten einander weitgehend ebenbürtig, denn seit dem letzten Update im Mai lädt auch der bisherige Typ aktuelle Verkehrsinfos runter und verbindet sich mit Smartphones aller Art. Links unten auf der Mittelkonsole findet sich künftig mit einem Dreh-Drück-Schalter aber noch eine wichtige Neuerung: Bei der Allradversion 4Motion – weiterhin mit Haldex-Kupplung und elektronisch simulierten Sperren – können hier vier Betriebsmodi eingestellt werden.

VW Tiguan ab 26.000 Euro

Trotz all der Änderungen belässt es Volkswagen bei den bekannten Preisen. Die VW Tiguan Basisversion mit 125 PS starkem Benziner dürfte nach unseren Informationen bei rund 26.000 Euro starten, wobei erstmals eine City-Notbremse samt Fußgängererkennung sowie der Spurhalteassistent schon an Bord sind. Außerdem werden die bereits verfügbare Sicherheitsausstattung beim Nachfolger um weitere Systeme wie Stau- und Spurwechselassistenten angereichert und die bisher angebotenen mitlenkenden Xenon-Lampen durch adaptive LED-Scheinwerfer ersetzt.

Auch der Komfort im VW Tiguan lässt sich künftig mit neuen Extras steigern. Neben einer Dreizonen-Klimaautomatik stehen etwa Annehmlichkeiten wie massierende Komfortsitze, Lenkradheizung, eine elektromechanische Progressivlenkung und die per Fußschwenk elektrisch öffnende Heckklappe bereit. Dafür entfallen die etwas kryptischen Bezeichnungen Trend & Fun oder Track & Style zugunsten der markentypischen Ausstattungslinien Trend-, Comfort-, und Highline. Wer auf eine robuste Optik Wert legt, kann nun ein Offroad-Paket dazubuchen.

VW Tiguan, alt gegen neu, Impression
Hans-Dieter Seufert
Die Heckklappe lässt sich künftig per Fußschwenk elektrisch öffnen.

Warten oder kaufen?

Obwohl es bis zum Fahrtermin noch etwas dauern wird, stimmt der erste Eindruck optimistisch: Der neue VW Tiguan bringt gute Voraussetzungen mit, um die Erfolgsgeschichte seines Vorgängers weiter fortzuschreiben. Luftiger, hoch technisiert, sicherer und preislich nicht abgehoben – was soll da schiefgehen? Wer jedoch eher den zurückhaltenden Auftritt schätzt und auf das Plus an Laderaum und Extras verzichten kann, macht sicher nichts falsch, wenn er weiterhin zur sehr ausgereiften und zugleich komfortablen ersten Generation greift. Zumal die Händler derzeit hohe Nachlässe gewähren.

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