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Sitzprobe VW T-Cross Breeze auf dem Genfer Autosalon
Hier kommt der Baby-Tiguan

Mit der Studie T-Cross Breeze zeigt VW ein „Polo-SUV“ mit Ausblick. Das SUV-Cabrio hat Serienchancen und soll eine Modelloffensive einläuten. Sechs SUV-Baureihen will Volkswagen künftig anbieten. Im Breeze konnten wir bereits Platz nehmen.

VW T-Cross Breeze
Foto: Guido ten Brink / SB-Medien

Mit nur zwei Baureihen ist VW derzeit in einem Markt vertreten, der weltweit boomt. Dass es so nicht weitergehen kann, wissen sie in Wolfsburg natürlich genau und schicken seit Jahren Studien in allen Größenvariationen als Testballons auf die internationalen Automessen. Mit der Weltpremiere des VW T-Cross Breeze, dem Polo-SUV, geht das Thema Modelloffensive nun offenbar in die Endphase. Der T-Cross Breeze, in Genf als viersitziges Cabrio-Konzept ausgeformt, soll das Einstiegsmodell für eine künftig sechsköpfige SUV-Familie sein.

Alle Frühlings-Weltpremieren

Der VW T-Cross Breeze nimmt formale Zitate des 2014 ebenfalls in Genf gezeigten T-Roc auf, ohne diesen zu kopieren. Die Motorhaube mit den Längssicken etwas flacher, die zusammengekniffen blickenden Scheinwerferpaare mit einer schmalen LED-Spange, die rechteckige LED-Umrandung an den Nebelscheinwerfern – das sieht zwar ähnlich aus, bringt dennoch genügend Unterscheidungsmerkmale.

VW T-Cross Breeze – kürzer als der Yeti

Die Idee eines viersitzigen SUV-Cabrio ist nicht neu, in diesem Größensegment jedoch bislang unverwirklicht. 4.133 Millimeter ist der VW T-Cross Breeze lang, rund 16 Zentimeter länger als ein Polo. Und bleibt nach unten ebenso deutlich entfernt vom bislang kleinsten Konzern-SUV, dem Skoda Yeti. Im Vergleich zur knackigen Außenlänge ist der Radstand des VW T-Cross Breeze ungewöhnlich üppig, mit 2.565 Millimeter bürgt er nicht nur für kurze Überhänge, sondern auch für recht entspanntes Sitzen in beiden Reihen. Hierfür sprechen außerdem die Werte für die Breite (1.798 mm) und Höhe (1.563 mm), jeweils rund zehn Zentimeter mehr als beim Polo.

VW T-Cross Breeze
Guido ten Brink/SB-Medien
Man sitzt angenehm im Breeze, das Lenkrad ist griffig. Knöpfe gibt es beinahe nicht mehr.

Wie nahe der VW T-Cross Breeze bereits an einer Serienfertigung ist, zeigen die recht detaillierten Angaben zu Technik und Fahrleistungen. Als Antrieb des Messe-Modells dient ein 1.0 TSI-Benziner mit 110 PS und 175 Nm maximalem Drehmoment. Im VW T-Cross Breeze ist er mit einer Siebengang-DSG-Automatik verheiratet, als Effizienz-Goodies sind Start/Stopp und ein Rekuperationsmodus zur Energiegewinnung im Schiebe- und Bremsbetrieb integriert.

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Sitzprobe VW T-Cross Breeze

VW hat Mut, traut sich mit dem T-Cross Breeze was: der offene SUV steht einladend da, seine scharfen Kanten gleißen im Licht. Einsteigen: Die Tür klappt mit einem hohlen pappigen Geräusch ins Schloss – Studie bleibt Studie. Das Raumgefühl ist hingegen phänomenal – nicht nur, weil ich hier in einem Cabrio sitze. Der Verdeck-Schließmechanismus hat gerade seinen Geist aufgegeben – zum Glück, als der Wagen gerade offen war. Nach vorne, hinten und zu den Seiten gibt es jede Menge Platz und sitzt man erstmal im Auto, fühlt sich der Blick nach draußen wie in jedem anderen Cabrio auch an.

VW T-Cross Breeze
Guido ten Brink/SB-Medien
Das Design des Breeze wird nicht in der Masse untergehen – für VW ein fundamentaler Wandel Richtung leichte Extrovertiertheit. Gut so.

Die Sitze sind bequem, das Lenkrad ist griffig. Die totale Entschlackung wirkt in echt noch viel stärker als auf Fotos: Knöpfe gibt es beinahe nicht mehr. Um den Motor zu starten, muss eine kleine Glasfläche in der Mittelkonsole gedrückt werden und die Gangwahl nimmt der Fahrer über eine stylische, kühl den Fingern schmeichelnde Kippwalze vor.

Irgendwie ist der T-Cross Breeze frisch und der Zukunft zugewandt. Das Design wird nicht in der Masse untergehen – für VW ein fundamentaler Wandel Richtung leichte Extrovertiertheit. Gut so.

Gregor Hebermehl

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Dank des versprochenen Leergewichts von 1.250 kg kommt der Einliter-Motor mit dem VW T-Cross Breeze klar – Nullhundert in 10,3 Sekunden, 188 km/h Spitze und ein Normverbrauch von 5,0 Liter sind die Ansage. Nachdem der Turbo-Direkteinspritzer bereits bei 1.500 Umdrehungen sein maximales Drehmoment serviert, ist sparsame Fahrweise zumindest in der Theorie durchaus drin.

VW T-Cross Breeze fast ohne Schalter

Das Innenraumdesign widmet sich dem Entwicklungsziel eines künftig komplett schalterlosen Cockpits. Es ähnelt dem auf der CES in Las Vegas präsentierten Konzeptfahrzeug BUDD-e. Mit wenigen Ausnahmen wie dem Blinkerhebel oder den Tasten der Fensterheber wird mit berührungssensitiven Flächen, über den Touchscreen oder gleich per Gestensteuerung alles befehligt. Einmal winken, Heizung an – das ist laut VW mittelfristig in Serie zu erwarten.

Hauptbestandteil des Bedienkonzepts im VW T-Cross Breeze sind die zwei großen Displays, die vor dem Fahrer (Active Info Display) und in der Armaturenmitte (Head Unit) ineinander übergehen. Dabei können einzelne Inhalte zwischen den beiden Displays getauscht werden, der Bildschirm vor dem Piloten kann frei mit den gewünschten Anzeigedaten programmiert werden.

Das Polo-SUV geht in Serie

Ob als Cabrio oder geschlossen – dass der VW T-Cross Breeze in ein Serienmodell mündet, gilt als sicher. Damit wird er künftig als Nesthäkchen und Einstiegsdroge in die VW-SUV-Welt dienen. Nächstgrößerer Verwandter wird ein am VW T-Roc orientiertes SUV im Skoda Yeti-Format. Dazu bekommt der neue VW Tiguan einen XL-Bruder für die Übersee-Märkte. Zwischen dem verlängerten Tiguan XL und dem VW Touareg ist außerdem noch Raum für ein derzeit schwammig als „Midsize-SUV“ beschriebenes Modell, das vorrangig den US-Markt bedienen und im US-Werk Chattanooga vom Band laufen soll.

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