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Neue Struktur für VW-Konzern - Marken für Märkte
Skoda verantwortet Billigauto für Indien

Der Volkswagen-Konzern konkretisiert die unter dem neuen Chef Herbert Diess angekündigte Konzernstruktur: Die Verantwortung für verschiedene Märkte wird auf die Marken verteilt, nur China bleibt beim Konzern.

03/2018, VW Powerful Family SUV
Foto: Bernd Conrad

„Wir verteilen die Verantwortung auf mehrere Schultern. Damit können Entscheidungen künftig deutlich dezentraler getroffen werden, und der Konzernvorstand kann sich auf die übergeordneten strategischen Themen konzentrieren. Damit machen wir Volkswagen schneller, schlanker und effizienter“, so Konzernchef Herbert Diess.

VW macht USA, Seat Nordafrika, Audi Asien

In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Regionenverantwortung im Volkswagen Konzern verteilt sich künftig wie folgt: Die Marke Volkswagen übernimmt die Steuerung für Nordamerika, Südamerika und die Sub-Sahara-Region. Seat ist für den wachsenden Markt in Nordafrika verantwortlich. Audi steuert den Mittleren Osten und die Region Asien-Pazifik ohne China. China bleibt in der Verantwortung des Konzerns. Skoda trägt künftig die Verantwortung für die Märkte Russland und Indien und soll mit dem Projekt “India 2.0„ sowie der damit verbundenen Modelloffensive der Marken Volkswagen und Skoda die Marktposition des Konzerns im Wachstumsmarkt Indien nachhaltig stärken. Die Vorbereitungen für die lokale Entwicklung und Fertigung der neuen, technisch zukunftsweisenden Volumenmodelle sind bereits in vollem Gange“.

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Wer kann das Billigauto für Indien?

Der indische Markt ist besonders preissensibel. Damit steht das immer wieder gescheiterte Projekt „Billigauto“ oder Budget-Car offenbar vor der Realisierung – unter Führung der Marke Skoda. 2009 hatte Volkswagen durch Kooperation mit und Beteiligung an Suzuki versucht, auf dem indischen Markt Fuß zu fassen. Aber schon 2011 hatte Suzuki die Lust an der offenbar erdrückenden Umarmung durch die Deutschen verloren. Erst 2015 verpflichtete sich VW auch, seinen rund 20-prozentigen Anteil an Suzuki wieder zu verkaufen. Die Japaner haben mit ihrer Tochter Maruti eine beherrschende Stellung am indischen Markt – 2017 lag ihr Marktanteil bei satten 49 Prozent. Mit den „technisch zukunftsweisenden Volumenmodellen“ müssen Skoda und VW jetzt also gegen einen übermächtigen Gegner antreten.

Gelingen soll das offenbar mit einer starken Regionalisierung von Entwicklung und Produktion. In der Pressemitteilung zur neuen Konzernstruktur heißt es: „Ziel der klaren Zuordnung der Regionenverantwortung ist es, das Modellangebot auf Grundlage örtlicher Kenntnisse und Kompetenzen sowie durch intensive Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort schnell und passgenau auf die jeweiligen Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse zuzuschneiden. Die regionale Leitmarke hat dabei die Aufgabe, die Konzernstrategie für die ihr zugeordnete Region in Abstimmung mit den Marken vor Ort zu synchronisieren und Markenaktivitäten, Partnerschaften und das Heben von Synergien zu koordinieren“. Genug zu tun also für Skoda – die ursprünglich für 2017 geplante Entscheidung, ob und wann die tschechische auf dem US-Markt startet, hat Skoda aufgrund des Engagements für das Billigauto verschoben.

Mit dem Projekt „India 2.0“ investiert der VW-Konzern eine Milliarde Euro in die Entwicklung neuer Modelle im A0-Segment. Geführt wird das Projekt von Skoda. Als erstes Modell entsteht im Rahmen des Projektes ein A0-SUV, der der auf der weiterentwickelten MQB-A0-IN-Plattform im Jahr 2020 vorgestellt werden und in Inden gebaut werden soll. Weitere Modelle sollen folgen. In einem zweiten Schritt will man prüfen, die in Indien gefertigten Fahrzeuge zu exportieren.

Indisch-chinesisches Modell?

Eine Kooperation mit dem indischen Hersteller Tata (Eigner von Jaguar-Land-Rover) blies Skoda allerdings bereits im August 2017 ab. Daher ist auch noch nicht vom Tisch, ob das Budget-Car nicht womöglich in Kooperation mit chinesischen Landesgesellschaften bzw. Produktionspartnern entsteht. Das könnte passen, denn auf dem indischen Automarkt, schon jetzt der drittgrößte der Welt nach China und den USA, greifen ab 2020 erheblich strengere Abgas- und Crash-Gesetze. Denkbar ist auch, dass VWs und Skodas „technisch zukunftsweise Volumenmodelle“ für Indien zumindest zum Teil Elektroautos werden sollen und dafür wäre die China-Connection besonders wertvoll – das Elektro-SUV Sol E20X (s.o.) etwa dürfte eines der günstigsten E-Autos auf dem chinesischen Markt werden, während die Technik des Modularen Elektrobaukastens (MEB) viel zu teuer wäre.

In der Bildergalerie sind VW-SUV-Studien für den chinesischen Markt zu sehen.

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