In der Absichtserklärung zwischen der VW Nutzfahrzeugsparte und der GAZ-Gruppe geht es im Wesentlichen um die Lieferung und gemeinsame Montage von Komponenten sowie gemeinsame Produktkonzepte.
Die V Nutzfahrzeugsparte mit ihren Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus sowie die GAZ-Gruppe, die der größte Hersteller Russlands von leichten, mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen ist, verbindet bereits eine jahrelange Partnerschaft im Bus-Bereich. Nun soll diese Zusammenarbeit beider Unternehmen weiter intensiviert werden. VW wirbt mit seine Technologien und seinem internationalen Vertriebsnetz. Die GAZ-Gruppe kennt den russischen Markt und bietet eine lokale Infrastruktur.
Bislang hat VW zusammen mit GAZ bei GAZ rund 200.000 VW- und Skoda-Fahrzeuge und mehr als 7.000 Busse der GAZ-Gruppe mit Scania- und MAN-Komponenten produziert. Mit der Erweiterung der Zusammenarbeit sollen die Möglichkeiten für die weitere Entwicklung in Nutzfahrzeugsegmenten ausgelotet werden. MAN hat seit 2007 über 5.500 Motoren für die LIAZ Stadtbusse der GAZ-Gruppe ausgeliefert. Mit Scania begann die Zusammenarbeit im Jahr 2005. Bisher hat die GAZ-Gruppe 1.600 Busse mit Scania-Komponenten gebaut.
TDI-Motoren für GAZ-Transporter
Neben der Absichtserklärung haben VW und GAZ jetzt einen Vertrag über die Lieferung von Motoren aus Salzgitter an den russischen Hersteller unterzeichnet. Die 2.0 TDI Motoren sollen ab 2019 in leichten Nutzfahrzeugen von GAZ verbaut werden. Das geplante Gesamtvolumen der Motorenlieferung nach Russland umfasst rund 200.000 Einheiten über eine Laufzeit von fünf Jahren. Die Partnerschaft mit GAZ soll die Wirtschaftlichkeit des Standortes Salzgitter verbessern und zugleich nachhaltig mehr als 50 Arbeitsplätze sichern.
Im Motorenwerk Salzgitter werden täglich bis zu 7.000 Otto- und Dieselmotoren in über 200 Varianten gefertigt – vom 3- bis zum 16-Zylinder. Seit der Werksgründung 1970 wurden mehr als 57 Millionen Motoren hergestellt. Aktuell baut VW das Werk Salzgitter zudem stufenweise für die Entwicklung und Fertigung von Batteriezellen und -modulen um und bereitet es für die Fertigung von Komponenten für Elektroantriebe vor.
VW Nutzfahrzeuge auch mit US-Einstieg
Erst im März hatte sich VW beim US-Nutzfahrzeughersteller Navistar eingekauft. Die Niedersachsen haben damit den Sprung auf nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt geschafft. Die neue Allianz hatten Volkswagen und Navistar bereits im September 2016 bekanntgegeben. Am Mittwoch (1.3.2017) haben die zuständigen Behörden grünes Licht für die Zusammenarbeit gegeben. Die Kooperation bezieht sich insbesondere auf die Zusammenarbeit bei technischen Komponenten sowie den Einkauf.