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VW-Konzernabend
Die große Show vor der großen Show

Am Vorabend der Pressetage zum Genfer Autosalon präsentiert der VW-Konzern seine Highlights einer kleinen, ausgewählten Journalisten-Schar, diesmal waren 1.249 Reporter gekommen.

VW-Konzernabend, Genfer Autosalon 2011, Audi TT, Rupert Stadler
Foto: Wolfgang Groeger-Meier

Stillstand, nichts geht mehr, die Schlange der Limousinen steht seit einigen Minuten, langsam macht sich Unruhe breit. Weiter vorn steigen die ersten aus und gehen zu Fuß, eine gute Idee, denn die Halle, in der der VW-Konzern-Abend zum Genfer Autosalon stattfindet, ist nur noch wenige hundert Meter entfernt. Momentan ist sie mit dem Auto jedoch nicht zu erreichen. Ausgerechnet heute Abend hat sich auf der schmalen Zufahrtsstrasse ein Bus breit gemacht, vom Fahrer ist nichts zu sehen, Fahrgäste sind auch keine da, aber wir sind in Genf und hier gehorcht der Verkehr traditionell eigenen Regeln. Meist ist man zu Fuß schneller als mit dem Auto, wenn die Strecke kürzer als drei Kilometer ist. Auf dem Platz vor der Festhalle strömen die Massen also per pedes zusammen.

Alle Frühlings-Weltpremieren

Leslie Mandoki drückt dem VW-Konzernabend seinen Stempel auf

Drinnen werden sich in wenigen Minuten die diesjährigen VW Konzern-Highlights des Genfer Autosalon präsentieren. Die Bühne ist bereitet, das Publikum harrt auf terrassierten Tribünen der Dinge die folgen sollen. Mikrofonbestückte Vorstände konzentrieren sich auf ihren Auftritt, werden dabei von einer Phalanx von Kameras im Sucher gehalten. Die Stimmung ist locker, das hier wird ein Heimspiel. Dann donnert die Musik los. Die Lautstärke bewegt sich irgendwo zwischen AC/DC-Konzert und startendem Jet, wer sich unterhalten möchte, braucht Stimmbänder in Zustand eins.

Leslie Mandoki ist der MC dieser Veranstaltung. Die Älteren unter uns erinnern sich, er hatte mit Dschingis Kahn und Moskau einige schmissige Gassenhauer, heute komponiert und arrangiert er die Musik bei grossen VW-Veranstaltungen. Dann ebbt der Sound-Vulkan ab und die Spiele, pardon, Präsentationen beginnen.

Audi präsentiert autonom fahrenden TT

Audi-Chef Rupert Stadler erscheint auf den Monitoren, spricht über seine Marke und lässt einen wild beklebten TT in die Halle rollen, aus dessen Dach Antennen wachsen, die aussehen, als gehörten sie an einen Rundfunk-Satelliten. Der Gag dabei: Ein Fahrer ist nicht an Bord, der TT fährt autonom. Audi will dem Slogan "Vorsprung durch Technik" wieder mehr Leben einhauchen.

Dem Zukunfts-Audi folgt beim VW-Konzernabend auf dem Genfer Autosalon ein VW T5 im Jubiläums-Ornat, denn der Multivan feiert Geburtstag. Und weil es zu einer ordentlichen Feier gehört, wird auf der Bühne von Breakdancern und Akrobaten eine artistische Show geboten.

Porsche zeigt den Hybrid der ersten Stunde

Schnitt: Porsche. Das Tor geht auf und ein Fossil rollt knatternd und rauchend auf die Bühne. Der Nachbau des ersten Hybrid hat beim VW-Konzernabend auf dem Genfer Autosalon seine große Stunde. Die Petrolheads im Publikum spenden Szenen-Applaus, während die unverbrannten Kohlenwasserstoffschwaden aus seinem Auspuff über die Ränge fluten. Dass er das Rampenlicht leise elektrisch surrend verlässt, nehmen nur die wenigsten wahr.

Marke auf Marke folgt beim VW-Konzernabend auf dem Genfer Autosalon. Seat präsentiert das neue Design, Bugatti fährt einen 75 SC Atalante auf, der vom scheidenden Chef Franz-Josef Paefgen gelenkt wird, während nebendran der Nachfolger Wolfgang Dürheimer Platz genommen hat. Jedem Auto-Vorstands-Auftritt folgt krachendes Soundgewitter - Leslie hatte beim Komponieren hörbar Spass.

VW Bulli sorgt für verklärte Blicke

Den dicksten Nagel haut beim VW-Konzernabend auf dem Genfer Autosalon aber ganz klar VW ins Bühnen-Parkett, denn ganz zum Schluss rollt ein Concept-Auto auf die Bühne, das auf den Namen Bulli hört. Auf vielen Gesichtern in der Halle taucht plötzlich ein verklärter Zug auf. Offenbar werden Erinnerungen wach, an Touren mit alten VW-Bussen. Dabei hat der Bulli außer seinem Namen und dem fett verchromten VW-Zeichen auf der Nase kaum etwas mit dem Vorgänger gemein. Aber er sieht cool aus, er könnte das richtige Auto für Mini-Fahrer sein, die wirklich mal Platz brauchen, denn in den Bulli passen sechs Personen, auf zwei Reihen. Noch ist er eine Studie, bedient sich aber der Bauteile aus dem modularen Querbaukasten des Konzerns, eine Realisierung scheint möglich.

Später, nein viel später, stehen die Kollegen rund um die Showstücke, staunen hier, meckern dort ein wenig, finden diese Linie am Skoda zu dicht am Audi-Design, kurz es werden die Bälle hin- und hergespielt. Die VW-Granden stehen dazwischen, einige in Begleitung. Frau Paefgen lobt die großartige Show, ihr Mann kontert mit: "Irgendwo muss das ganze verdiente Geld ja bleiben." Bentley-Entwicklungschef Ulrich Eichhorn erklärt den Umstehenden, dass Crewe einst das britische Kompetenz-Zentrum für Lokomotivbau war, womit nun auch geklärt wäre, warum sich ein Bentley lange Jahre wie ein Sportlokomotive gefahren hat.

Leslie lässt derweil im Hintergrund "Smooth Operator" von Sade aus den Lautsprechern perlen. Danke Leslie.

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