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VW-Jahrespressekonferenz 2017
Porsche und Skoda retten die Bilanz

Der Diesel-Skandal belastet das VW-Ergebnis 2016, trotzdem macht der Konzern einen Milliarden-Gewinn. Alle Zahlen, alle Gehälter.

Porsche und Skoda retten die Bilanz

Für die Mitglieder des VW-Konzernvorstands ging es im Vergleich zum Jahr 2015 bei den Gehältern bergab. Insgesamt summierten sich die Bezüge auf 39,5 Millionen Euro, 2015 waren es noch über 63 Millionen Euro. Top-Verdiener bei den obersten VW-Führungskräften war jedoch nicht Konzernchef Matthias Müller. Er kassierte 7,25 Millionen Euro, davon 5,49 Millionen als Bonuszahlung.

Christine Hohmann-Dennhardt ist Top-Verdienerin bei VW

Die inzwischen ausgeschiedene Christine Hohmann-Dennhardt erhielt 10,05 Millionen Euro, einen Großteil jedoch stammte aus einer Abfindung, nachdem sie als Vorstand für Integrität und Recht im Januar 2017 nach einem internen Streit den Konzern verlassen hatte. Auf Platz drei der VW-Gehaltliste steht Personalchef Karlheinz Blessing. Er verdiente 2016 rund 3,33 Millionen Euro.

Unsere Highlights

Nach dem Diesel-Skandal und der öffentlichen Kritik an den hohen Managergehältern hat Volkswagen die Gehaltsstruktur für Vorstände und Aufsichtsräte refomiert. Im Geschäftsjahr 2017 sind die Bezüge für den Vorstandsvorsitzenden auf 10 Millionen Euro begrenzt, die weiteren Vorstände dürfen nicht mehr als 5,5 Millionen Euro erhalten. Während die festen Grundgehälter tendenziell angehoben werden, fallen die Regeln zur Berechnung erfolgsabhängiger Bonuszahlungen dagegen strikter aus. Auch die Aufsichtsräte werden keinerlei Boni mehr erhalten.

Die Bilanz des VW-Konzerns im vergangenen Jahr sieht gut aus, allerdings kämpft Volkswagen noch mit seiner Gewinnschwäche. Vor Steuern betrug der Gewinn 7,1 Milliarden Euro, nach Steuern 5,1 Milliarden Euro. Der Autokonzern ist damit trotz hoher Rückstellungen wegen des Dieselskandals zurück in der Gewinnzone. Im Jahr 2015 hatte die Volkswagen AG 1,36 Milliarden Euro Verlust gemacht. Sondereinflüsse in Höhe von 16,9 Milliarden Euro hatten das Ergebnis belastet – zum größten Teil Rückstellungen wegen des Diesel-Skandals. Im vergangenen Jahr verursachte der Diesel-Skandal Rückstellungen in Höhe von 6,4 Milliarden Euro.

Umsatz steigt auf 217 Milliarden Euro

Der Konzernumsatz stieg um vier auf 217,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen und Steuern beträgt 14,6 Milliarden Euro. Die daraus errechnete Rendite liegt mit 6,7 Prozent um sieben Zehntel höher als im Vorjahr. Die Netto-Liquidität gibt Volkswagen mit 27,2 Milliarden Euro an. Im Vorjahr waren 24,5 Milliarden Euro in der Kasse. Investiert wurden 15,9 Milliarden Euro, das sind 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Hauptversammlung am 10. Mai 2017 soll eine Dividende von 2,00 Euro je Stamm- und 2,06 je Vorzugsaktie vorgeschlagen werden.

Während die Marken VW und Audi einen Rückgang des Betriebsergebnisses verbuchen mussten, glänzten die Marken Porsche und Skoda mit Gewinnzuwachs. Porsche steigerte die Umsätze auf 20,17 von 19,66 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte deutlich auf 3,9 (Vorjahr 3,4) Milliarden Euro. Skoda verbuchte bei den Umsätzen 6,61 Milliarden Euro Vorjahr 6,13), das operative Ergebnis stieg auf 1,2 von 0,9 Milliarden Euro.

Mit einer mindestens ebenso großen Spannung wie das Ergebnis von Volkswagen wurde am Freitag ein Statement zur Aufsichtsratssitzung der Volkswagen AG erwartet; VW-Markenchef Herbert Diess gilt als umstritten und angeschlagen, Audi-Chef Rupert Stadler steht unter dem Verdacht, früher als bisher gedacht von Abgasmanipulationen bei Audi erfahren zu haben.

Müller: Diess und Stadler arbeiten exzellent

Der Nachrichtenagentur Reuters sagte VW-Konzernchef Matthias Müller am Freitag (24.2.2017), dass der Aufsichtsrat während seiner Sitzung weder über Diess noch über Stadler gesprochen habe. Beide Kollegen würden exzellente Arbeit leisten, so Müller laut Reuters gegenüber Journalisten.

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