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Vorschau Sportwagen-WM (WEC) in Spa
Spa als LMP1-Härtetest vor Le Mans

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Der zweite Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) in Spa Francorchamps am kommenden Wochenende bildet für die drei Hersteller-Teams in der LMP1-Klasse die letzte Möglichkeit, eine Standortbestimmung im Vergleich zur direkten Konkurrenz vor dem großen 24h-Rennen in Le Mans Mitte Juni vorzunehmen. Der Grund: Die sieben Kilometer lange Piste in Belgien ähnelt teilweise dem Profil des Circuit de la Sarthe in Le Mans.
 

Porsche, Audi & Toyota - LMP1 - WEC Test Paul Ricard - Le Castellet - 2014
Foto: xpb

Weil der erste und dritte Sektor in Spa Francorchamps lange Geraden mit schnellen Kurvenkombinationen aufweisen, gehen Audi, Toyota und Porsche tendenziell mit weniger Abtrieb an den Start, als noch beim Saisonauftakt der WEC in Silverstone. Dort feierte Toyota einen dominanten Doppelsieg, Audi musste nach Strategiefehlern und Unfällen einen Doppelausfall verkraften und Porsche konnte beim Debüt des 919 Hybrid mit Platz drei einen ersten Achtungserfolg verzeichnen.

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Audi musste zwei R18 e-tron quattro neu aufbauen

Audi hatte im Vorfeld des zweiten WM-Laufs den mit Abstand größten Stress: Nach zwei Unfällen in Silverstone mussten an den beiden WEC-Autos die Monocoques getauscht und die beiden R18 e-tron quattro komplett neu aufgebaut werden – innerhalb von nur neun Tagen. In Spa treten die beiden runderneuerten Fahrzeuge zwar mit dem sogenannten WEC-Kit an, jedoch wurde der Abtrieb im Vergleich zu Silverstone reduziert. Zusätzlich bringen die Bayern ein drittes Auto mit Langheck (längerer Überhang am Heck) an den Start, dass fast exakt dem Stand für Le Mans entspricht, um so erste Erfahrungen bei Fahrwerks-Setup und Reifenwahl zu sammeln.

Der Star und Doppelsieger von Silverstone – Toyota – bringt zwei TS040 Hybrid an den Start, und zwar in Le-Mans-Spezifikation. Für die Japaner ist Spa das Heimrennen, denn die Sportabteilung TMG sitzt in Köln, nur 120 Kilometer entfernt von der belgischen Strecke. Auch im Fall von Toyota macht es durchaus Sinn, für Spa auf den Low-Downforce-Kit zu wechseln.

"Der erste und der dritte Sektor eignen sich perfekt, um den Le-Mans-Kit mit wenig Abtrieb zu testen", erklärte Alexander Wurz schon in Silverstone. "Man verliert zwar mit weniger Abtrieb in Spa etwas Zeit im kurvenreichen zweiten Sektor und auch in den pfeilschnellen Kurven wie Blanchimont und Eau Rouge, aber zwei Drittel der Strecke sprechen dafür, mit weniger Luftwiderstand und daher mit reduziertem Abtrieb zu fahren."

Porsche bleibt vorsichtig

Porsche kehrte in Silverstone mit einem viel beachteten Debüt in die Sportwagen-WM zurück, doch die Schwaben bleiben vorsichtig bei der Beurteilung der aktuellen LMP1-Kräfteverhältnisse: "In Silverstone spielte das Wetter eine große Rolle, dazu hat Audi seine beiden Fahrzeuge durch Unfälle verloren, was es leichter machte, das Rennen auf dem Podest zu beenden", so LMP1-Teamchef Andreas Seidl.

"Andererseits hatten auch wir einen technisch bedingten Ausfall zu verkraften. In Summe war Silverstone aber positiv, denn im Zeittraining konnten wir trotz wenig Abtrieb den Speed der Konkurrenz mitgehen, und auch im Rennen waren wir näher dran, als erwartet."

Porsche hat bisher für die beiden 919 Hybrid noch keinen High-Downforce-Kit für die WEC-Rennen entwickelt. "Wir konzentrieren uns im ersten Jahr voll auf die Le-Mans-Vorbereitung, erst nach Le Mans schieben wir eine Spezifikation mit mehr Abtrieb nach", so LMP1-Technikchef Alex Hitzinger. Diese Ausgangslage war in Silverstone sicher ein Nachteil, in Spa wird es in Summe vermutlich aber eher ein Vorteil sein, wieder wegen des Streckenprofils. Ob Porsche bereits in voller Le-Mans-Spezifikation antreten wird, ist bisher nicht bekannt, Aufschluss kann hier erst das erste Training am Freitagmorgen bieten.

Toyota-Werkspilot Alexander Wurz hofft auf trockene Piste

Ob in Spa wirklich eine ernsthaft Standortbestimmung in der LMP1-Klasse stattfinden kann, bleibt jedoch offen: Das Wetter in Belgien ist um diese Jahreszeit ähnlich unbeständig wie in Silverstone. Für den Renntag (Start Samstag, 14.30 Uhr, Zieleinlauf 20.30 Uhr) prognostizieren die Wetterberichte eine maximale Außentemperatur von nur 14 Grad, was mit Blick auf die Reifensituation sicher nicht optimal ist, dafür soll es angeblich trocken bleiben. "Es wäre schon gut, wenn wir vor Le Mans wenigstens ein Rennen unter durchgängig trockenen Bedingungen absolvieren könnten", hofft Toyota-Werkspilot Alexander Wurz. "Sonst wird das Saisonhighlight in Le Mans womöglich zu einer Lotterie."

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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