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Goodwood Festival of Speed 2016
Vollgas-Wahnwitz, Oldtimer und Rennwagen in Action

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Unbeirrt vom und irgendwie passend zum Brexit stieg in Goodwood zum 23. Mal das Festival of Speed. Lord March hatte eingeladen, zu einer irgendwie typisch britischen Motorpsortveranstaltung mit Oldtimern, Renn- und Supersportwagen – alle vereint im Vollgas Geben, Driften und der Jagd nach der Bestzeit durch die neun Kurven des Hill Climb.

Festival of Speed 2016
Foto: Marel Sommer

Und das Goodwood Festival of Speed 2016 sprengt alle Rekorde. Trotz wechselhaften Wetters in Südengland und Brexit-Kater ist die einzigartige Veranstaltung an allen drei Tagen mit 180.000 Zuschauern ausverkauft.

Acht aktuelle Formel-1-Teams starten mit ihren Autos auf der 1,86 Kilometer langen Bergrennstrecke im gigantischen Park von Goodwood House: Neben Mercedes sind Ferrari, Williams, Red Bull Toro Rosso, Force India, Renault und McLaren vetreten. Der ehemalige McLaren feiert beim Festival of Speed sein 50-jähriges Jubiläum in der Formel 1. Porsche startet mit dem 919 Hybrid, der erst vor einer Woche das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Schlussfahrer Marc Lieb steuert das 1000 PS starke Auto am Finaltag des Festival of Speed.

Goodwood 2023
Aston Martin Vantage GT12 Roadster
Aston Martin
Leider ein Unikat: Aston Martin zeigt den Vantage GT12 Roadster mit V12-Motor.

Neben den Autos sind auch viele aktuelle Formel-1-Piloten in Goodwood: Jenson Button fährt den McLaren MP4/2-TAG Porsche, das Weltmeisterauto von 1984. Seinen reaktivierten Brawn BGP001-Mercedes, mit dem Button 2009 Formel-1-Weltmeister, dirigiert Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle über die schmale Piste. Zu den prominenten Startern gehört der Hollywood-Schauspieler Keanu Reaves, der neben Motorradstars wie Ex-Weltmeister Freddie Spencer, Nicky Hayden, Carl Fogarty und Colin Edwards den Goodwood Hill hinaufhetzt

Jahrhundert-Jubiläum auf Bayrisch


BMW feiert sein 100-jährige Jubiläum mit einem Aufgebot von insgesamt rund 30 Autos vom Mille Miglia-328 über eine Kollektion von Formel-1-Brabham mit BMW-Turbomotor bis zum aktuellen M6 GT alle Highlights seiner Motorsportgeschichte. Den Brabham BT 52-BMW, mit dem Nelson Piquet 1983 Formel-1-Weltmeister wurde, steuert sein damaliger Teamkollege Riccardo Patrese, der in der Erfolgssaison das Finale in Südafrika gewann. Dazu kommen einige Rennmotorräder und ein RS-54-Gespann.

Vom deutschen Hersteller stammen auch die Helden für Gerry Judahs große Installation vor Goodwood House, die in jedem Jahr einem anderen Hersteller gewidmet ist. Judah lässt einen BMW 328 Mille Miglia Roadster von 1940, einen BMW V12 LMR (Le Mans-Sieger von 1999) und einen Brabham BT52-BMW (Formel-1-Weltmeister 1983) im Himmel von Goodwood schweben. Der Formel-1-Brabham stammt aus der Sammlung von Bernie Ecclestone. Aus der Sammlung des ehemaligen Brabham stammen auch etliche der Fahrerlager von Goodwood gezeigten Monoposti seines Ex-Teams mit BMW Turbo. So viele BMW-Rennfahrzeuge wie beim Goodwood Festival of Speed wurden nie zuvor bei einer Veranstaltung gezeigt.

Festival of Speed 2016
Marel Sommer
Der neue Mercedes-AMG GT R - gerade präsentiert, schon in Action beim Hill Climb.

Viel Qualm und schwarze Streifen


Das Festival of Speed, das 1993 zum ersten Mal ausgetragen wurde, verwandelt sich aber mehr und mehr in ein Event für aktuelle Supersportwagen und sportliche Modelle der Hersteller. Dazu sorgen Driftkünstler wie US-Star Ken Block und der Engländer „Mad“ Mike Whiddett für ordentlich Gummi-Qualm und viele schwarze Streifen auf dem rutschigen Asphalt von Goodwood. Damit entwickelt der motorsportbegeisterte Lord March sein Festival von einer Nabelschau der britischen Motorsportgeschichte zu einem Welt-Event für den Motorsport.

Die Entscheidung um die schnellste Zeit auf der Bergrennpiste ist für die meisten Fahrer und Besucher bestenfalls eine Nebensache. Nur knapp über 50 Teilnehmer stellen sich dem Wettbewerb. „Ich muss mit einem Auto nicht unbedingt Rennen fahren“, sagt zum Beispiel Frank Biela. Der Deutsche ist schon zum zehnten Mal in Goodwood mit von der Partie, diesmal in einem Audi V8 Quattro DTM. „Ich genieße es einfach, ein historisches Auto zu fahren und hier außerdem viele alte Bekannte zu treffen.“ Für den fünfmalige Le Mans-Sieger ist die Atmosphäre des Festivals wichtiger als die Zeitenjagd.

50 Jahre CanAm


Fans klassischer Autos kommen dagegen beim Auftritt ehemaliger CanAm-Autos auf ihre Kosten. Die einzigartige amerikanische Rennserie wurde vor 50 Jahren zum ersten Mal ausgetragen und begeisterte zunächst mit den Big Bangern von McLaren, Lola und March. Etliche der Autos sind beim Goodwood Festival of Speed in Aktion zu bewundern. Der erste Champion war John Surtees, der beim Festival wie 1966 in der CanAm einen Lola T70-Chevrolet fährt. Porsche bringt einen 917/30 an den Start. Mit diesem bis zu 1500 PS starken Turbomonster gewann 1973 Mark Donohue das Championat. In Goodwood sitzt Richard Attwood am Steuer des Porsche.

Audi V8 Quattro DTM
Sabine Hofmann
Limo für den Racetrack: Audi schickt den V8 Quattro DTM nach England.

Der Eintrittspreis für das gesamte Wochenende lag übrigens bei 147 Pfund. Besucher mussten zudem in eine zeitraubende Anreise investieren: Rund um Goodwood stauten sich am Samstag die Fahrzeuge der PS-Pilger kilometerweit.

In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die Highlights des Jahres 2016.

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