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Vorschau 24h-Rennen Nürburgring 2010 - Porsche
Das Gesamtpaket macht Porsche zum Favoriten

Ein Schuss Ungewissheit ist der Spannung nur zuträglich. Für die drei Giganten Porsche, BMW und Audi geht es beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Mitte Mai nur um den Sieg. Bei den Testrennen hüteten sich die Werke, ihre wahre Performance zu zeigen: Zu forsche Rundenzeiten könnten unangenehme Neueinstufungen zur Folge haben. Ein Blick auf Porsche.

VLN 24h-Rennen Manthey Motors Werkstatt
Foto: Manthey Motors

Porsche ist Favorit, aber nicht, weil man vier Mal in Folge mit dem Manthey-Team siegte. Nichts ist wertloser als der Sieg von gestern. Doch Porsche ist bei den ausschlaggebenden Faktoren hervorragend aufgestellt: Ob Fahrer, Fahrzeug, Team oder Reifen - Manthey ist in allen Belangen top.

Manthey setzt 2010 mit dem 911 Cup R auf ein neues Auto aus der GT3-Klasse

Der Vorzeige-Truppe wird für das 24h-Rennen zudem ein gerüttelt Maß Aufmerksamkeit vom Werk spendiert, auch wenn dieser offensichtliche Sachverhalt gern geleugnet wird. Dieses Vertrauen hat sich das Team hart erarbeitet: Die Truppe kennt die dicke Bibel über den Erfolg auf der Nordschleife auswendig. Mit Marc Lieb, Timo Bernhard, Romain Dumas und Marcel Tiemann setzt man auf die ausgeglichenste und schnellste Fahrerpaarung. Das einzige Fragezeichen stand hinter dem Auto, denn Manthey setzt 2010 mit dem 911 Cup R auf ein neues Auto aus der GT3-Klasse. Von außen betrachtet ist das eine große Zäsur - doch in Wahrheit eben nicht. Denn im neuen GT3-Rennwagen von Porsche steckt bekannte GT2-Technik im Überfluss. Damit wird die mechanische Stabilität nahtlos weitergetragen.

Unsere Highlights

Porsche 911 GT3 Cup R ist ausgereift nur der Hybrid-GT wird erprobt

Obwohl das Team von Olaf Manthey die Nordschleife für drei Tage exklusiv gemietet hatte, wurde kein Meter mit dem Cup R getestet - nur der Hybrid-GT vom Werk kam zum Einsatz. Das kann wohl nur bedeuten, dass die Zuverlässigkeit zur vollsten Zufriedenheit aussortiert ist. Zwei Gesamtsiege bei der Langstreckenmeisterschaft unterstreichen doppelt: Der neue Elfer ist kugelsicher. Die Vorteile des 911 blieben auch beim Konzeptwechsel von GT2 auf GT3 voll erhalten. Die kleine Stirnfläche bringt Effizienz bei Topspeed und Verbrauch, die gute Traktion des Heckmotor-911 ist beim launischen Gripniveau der Nordschleife hilfreich.

Porsche setzt als einziger Topfavorit auf Michelin-Reifen

Und als einziger Topfavorit setzt Porsche auf Michelin - also jene Marke, die sich am Ring den Ruf der Unbezwingbarkeit erworben hat. Das einzige Problem bestand darin, dass die vom Reglement vorgeschriebene Standhöhe am Nürburgring 30 Millimeter höher ausfällt als bei den GT3-Rennen der FIA. Bei der Adaption geriet die Aerodynamik leicht aus dem Lot, was jedoch durch eine Entwicklungsschleife im Windkanal korrigiert werden konnte. Was außerdem für Porsche spricht: Die Startnummer 1 ist nicht allein. Bei Manthey fährt noch ein weiterer Cup R mit Bestbesetzung - Christian Menzel, Lance David Arnold, Richard Westbrook und Alex Margaritis muss man auf der Rechnung haben. Zudem war Porsche schon immer stark im Kundensport: 2010 stehen gut besetzte GT3-911 im Dutzend am Start.

Das Hybrid-Projekt ist mehr als nur ein schnöder Marketing-Gag

Dazu kommen jene Elfer in unterschiedlichen Spezifikationen, die in der alten Königsklasse bis vier Liter Hubraum (SP7) genannt sind. Die Namen der Teams und Fahrer machen klar, dass von Podestanwärtern die Rede ist: Jürgen Alzen startet mit einem GT3-911 und den Profipiloten Thomas Jäger und Dominik Schwager. Das Mamerow-Team ließ den Speed seines neuen GT3 Cup R bereits in der VLN aufblitzen. Neben den Stammpiloten Chris Mamerow und Sascha Bert kommen beim 24h-Rennen noch Werkspilot Wolf Henzler und Jörg Hardt dazu. Das Quartett erhält übrigens auch die besonders griffigen Vignettenreifen von Michelin. Dann wären da noch die Ring-Profis aus der VLN, die jederzeit in die Top Five vorstoßen können: Die Früh-Kölsch-Truppe um Klaus Abbelen und Sabine Schmitz schaffte 2008 bereits die Podestsensation. Auch 2010 stehen die Chancen gut, zumal sie für das 24h-Rennen auf einen flammneuen 911 GT3 Cup R umsatteln.

Und zu guter Letzt bringt Porsche selbst eine Geheimwaffe an den Start: Der 911 GT-Hybrid kann durch Bremsrekuperation und mechanische Energiespeicherung über ein Schwungrad für bis zu sechs Sekunden 180 PS Mehrleistung abrufen - oder wahlweise zum Spritsparen nutzen. Mit Platz drei beim zweiten VLN-Rennen unterstrichen Jörg Bergmeister und Wolf Henzler, dass das Hybrid-Projekt mehr ist als nur ein schnöder Marketing-Gag. Das mit vier Profis besetzte Auto könnte beim 24h-Rennen für Furore sorgen. Weil neue Technologien von den Regelhütern meist wohlwollend eingestuft werden, dürfte der Hybrid-GT über die Distanz mindestens drei Boxenstopps sparen. Und vielleicht erleben dann Gegner und Fans ein grünes Wunder ...

Wunder gibt es im Rennsport immer wieder.

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