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VLN-Langsstreckenmeisterschafts-Projekt 2010: Ford Focus RS
Fordsetzung folgt beim Eifel-Klassiker

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Der Countdown läuft: Nach den ersten beiden Probeläufen im Rahmen der VLN steht für das Team FH Köln Motorsport powered by Ford das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring auf dem Programm. Höchste Zeit, das Geheimnis um Fahrercrew und Teamleader zu lüften.

Ford Focus RS, VLN-Langstreckenmeisterschaft-Projekt 2010
Foto: Rossen Gargolov

Wenn beim legendären 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife inklusive Grand Prix-Kurs etwas zählt, dann die Erfahrung. Das gilt für Fahrer und Boxenteam gleichermaßen. Weil aber ein hohes Maß an Enthusiasmus und Begeisterung ebenfalls nicht zu unterschätzen ist und nicht notwendigerweise der Ältere der Klügere ist, setzt Ford beim Auftritt des in der Klasse der Turbofahrzeuge bis 2,6 Liter Hubraum (SP4 T) startenden Focus RS vor dem ganz großem Publikum auf ein unterm Strich sehr junges, jedoch auch ungewöhnlich stark besetztes Ensemble.

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Mit Erfolg - wie der Blick auf die Rennergebnisse der VLN-Läufe eins und zwei belegt. Das intern unter dem Tarnnamen "Köln Connection" geführte Projekt sorgte mit einem Klassensieg im 1. Lauf und einem dritten Platz sowie beachtlichen Rundenzeiten bei der Veranstaltung der Renngemeinschaft Düren am 10. April für Aufmerksamkeit. Einzig eine durch herumliegende Trümmerteile beschädigte Antriebswellenmanschette und der darauf folgende, 45 Minuten dauernde außerplanmäßige Boxenstop verhinderten ein noch besseres Resultat.

Doch gemäß der Optimisten eigenen Devise, stets die positiven Seiten einer Sache zu sehen, gewannen die für den Aufbau und die Betreuung verantwortlich zeichnenden Fahrzeugtechnik-Studenten der FH Köln auch diesem Ereignis etwas Gutes ab: "Wenn wir das Auto jetzt einfach stehen ließen, weil wir nach dieser Reparatur sowieso nicht mehr um den Klassensieg mitfahren, gehen die Arbeiten eher gemütlich vonstatten", bringt Teammanager Jan Derenbach die Sache auf den Punkt. "So können wir die Abläufe unter Zeitdruck und realen Bedingungen üben. Dann sind wir für den Fall der Fälle gerüstet." Aber das ambitionierte Vorgehen der Boxencrew war an diesem Wochenende nicht nur deshalb von großer Bedeutung.

2 Damen und 2 Herren teilen sich das Steuer beim Ford Focus RS

Zählte doch für den von Ford kurzfristig nominierten VIP-Piloten buchstäblich jeder Nordschleifenkilometer. Neben den von Honda zu Ford gewechselten VLN-Stammfahrerinnen Daniela Schmid und Anja Wassertheurer sowie Nordschleifen-Routinier Stefan Schlesack greift beim Eifel-Marathon mit Jari-Matti Latvala nämlich auch ein Mann ins Lenkrad, der mit heißen Infight-Situationen auf Asphalt bislang ebenso wenig zu tun gehabt hat wie mit der Nürburgring-Nordschleife. "Meine Rennerfahrung auf Asphalt beschränkt sich auf wenige Kartrennen", gesteht der Motorsportfans aus der Rallye-WM bekannte 25-jährige Finne freimütig. "Das mit dem dichten Rennverkehr ist eine ganz neue Erfahrung. Du musst stets die Rückspiegel im Blick haben, wenn von hinten die schnellen Sportwagen angeflogen kommen. Ich selbst habe auch viele Teilnehmer überholt. Eigentlich war in jeder Sekunde etwas los." Sprach‘s und hoffte mit Blick auf die unter dem Auto liegenden Studenten, dass der optisch und technisch seriennahe Focus RS bald wieder flott sein möge. "Ich habe im Freitagstraining acht Runden gebraucht, bevor ich mich halbwegs zurecht gefunden habe", so Latvala. "Und nach den ersten Rennrunden glaube ich, dass in einigen Ecken noch etwas mehr geht." Dem war dann auch so. In seinem zweiten Stint unterbot der in der Rallye-WM derzeit Zweiplatzierte seine eigene Bestzeit um weitere drei Sekunden und entlockte dem Ford Focus RS eine Zeit von 9.35 Minuten. Noch etwas schneller als der aktuelle war demnach nurmehr der ehemalige Ford-Werksfahrer. Stefan Schlesack, seines Zeichens geschäftsführender Inhaber einer Sport- und Marketingagentur und selbst von 1987 bis 1994 für die Kölner in der Rallye-DM aktiv, hatte den inklusive Kurzanbindung 24,37 Kilometer langen Kurs beim Auftaktrennen binnen 9.32 Minuten umrundet. Er stellt mit der sport auto-Testchefin Anja Wassertheurer den auch altersmäßig erfahrenen Part des Fahrerteams, während die junge Tiroler Wirtschaftsstudentin Daniela Schmid das Durchschnittsalter des schnellen Quartetts mit ihren gerade einmal 22 Lenzen eher nach unten drückt.

Das FH-Team ist voller Ehrgeiz

Auch in der Box und dem dahinter aufgeschlagenen Werkstattzelt sind durchweg Twens am Werk. Mit Ausnahme der 2008 beziehungsweise 2009 neu ins Team FH Köln Motorsport gekommenen Gernot Ludwigs (Leiter Antrieb) und Sebastian Henn (Leiter Systeme), gehen die Junioren dennoch als alte 24-Stunden-Hasen durch. Sowohl Teammanager Jan Derenbach als auch dessen Technischer Leiter Christian Kuhnke oder der für Chassis und Performance verantwortlich zeichnende Ulf Stiegen sind bereits seit 2006 fester Bestandteil des vom Kölner Professor Frank Herrmann ins Leben gerufenen Praxisprojekts und konnten mit ihrem bislang eingesetzten Honda Civic Type-R im Rahmen der Dust-to-Dawn- Veranstaltung auch schon beachtliche Erfolge erzielen. Zwei Klassensiege in Folge unterstreichen die technische Kompetenz des Teams. Im anno 2009 beendeten Honda Civic Type-R Cup zeichneten die Kölner Junioren darüber hinaus ein ums andere Mal für die schnellsten Boxenstopps verantwortlich. Eine effektive Arbeitsweise bei den durchs Tanken bedingten Zwangspausen haben sich die angehenden Fahrzeug-Ingenieure auch beim Ford Focus RS zum Ziel gesetzt. "Da haben wir einfach den Ehrgeiz, ganz vorn mit dabei zu sein." Einmal üben können sie noch, bevor es ernst wird - beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel am 15. und 16. Mai 2010.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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