Beim zweiten Einsatz des SLS AMG GT3 am Nürburgring haben Thomas Jäger und Christopher Haase Geschichte geschrieben: Das Black-Falcon-Duo triumphierte beim neunten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring und beendete damit die 13 Rennen andauernde Porsche-Siegesserie. Zudem war dies der erste Sieg eines Mercedes-Benz seit dem 6h-Rennen im Jahr 1998.
Nach einem spannenden Rennen am Nürburgring fanden sich am Ende gleich drei verschiedene Marken auf dem Podium wieder. Timo Bernhard, Arno Klasen und Lucas Luhr fuhren im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing auf Platz zwei. Dritte wurden Dirk Adorf und Jörg Müller im BMW Z4 GT3.
Bonk Motorsport uneinholbar an der VLN-Spitze
In der Fahrerwertung fiel eine Vorentscheidung zugunsten von Bonk-Motorsport. Mario Merten und Wolf Silvester errangen mit dem BMW Z4 ihren fünften Klassensieg in der SP3 (VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum) und liegen so in der VLN-Tabelle uneinholbar in Führung.
Bei wieder einmal regnerischen Verhältnissen auf dem Nürburgring erlebten die VLN-Fans packenden Motorsport. Audi R8 LMS, BMW Z4 GT3, Porsche 911 GT3 R und SLS AMG GT3 wechselten sich mehrfach an der Spitze ab. In der Anfangsphase lieferte sich Chris Mamerow im zweiten SLS ein spannendes Duell mit Frank Stippler im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing. In Runde fünf kam es zu einer Kollision der beiden Spitzenreiter. Mamerow kam von der Strecke ab und schlug in die Begrenzung ein. Zwar konnte sich der Teamgefährte von DTM-Rekordchampion Bernd Schneider noch an die Box retten, das Team diagnostizierte allerdings einen Aufhängungsschaden, der vor Ort nicht zu reparieren war.
Falcon Mercedes SLS GT3 mit erfolgreicher Taktik am Nürburgring
Auch Phoenix-Racing schied im weiteren Verlauf nach einem Unfall von Marc Basseng im Streckenabschnitt Kesselchen in Runde 13 vorzeitig aus. Die späteren Podiumsteams lieferten sich im Folgenden einen erbitterten Kampf um die Spitze. Dabei spielte die Strategie bei wechselnden Streckenverhältnissen eine große Rolle. Kurz vor Rennende entschied sich die VLN-Rennleitung bei einsetzendem Graupelschauer über dem Nürburgring das Rennen vorzeitig zu beenden. Da zu diesem Zeitpunkt mehr als 160 Minuten Renndistanz absolviert waren, geht das Rennen gemäß Artikel 5.2 der Ausschreibung mit voller Punktzahl in die Meisterschaftswertung ein.
"Mit diesem Erfolg haben wir niemals gerechnet", strahlte Jäger nach dem Rennen. "Zugegeben, uns haben die Bedingungen heute schon etwas in die Karten gespielt. Unser Ziel war von Beginn an, kein großes Risiko einzugehen. Das hat heute zum Erfolg geführt. Eine großartige Motivation für alle, die an diesem Projekt gearbeitet haben." Black Falcon profitierte von einer konservativen Strategie, als das Team bei abtrocknender Piste im Gegensatz zur Konkurrenz auf einen Reifenwechsel verzichtete.
Audi TT RS bei Nürburgring-Premiere auf Rang 8
Hinter der Spitze fuhren Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs im Porsche 911 GT3 R des Wochenspiegel Team Manthey auf Platz vier. Den schnellsten Cup-Porsche pilotierten Dennis und Marc Busch auf Platz fünf. Als Sechste rundeten Kenneth Heyer, Sean Patrick und Sean Paul Breslin im Audi R8 LMS das gute Mannschaftsergebnis für Black Falcon ab. Hinter Armin Hahne, Jochen Krumbach und Marc Gindorf in einem weiteren Manthey-Porsche beendeten Christoph Breuer, Christopher Mies und Marc Hennerici die Weltpremiere des neuen Audi TT RS auf einem hervorragenden achten Platz.
Das Saisonfinale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 30. Oktober 2010 statt. Der 35. DMV Münsterlandpokal führt über die gewohnt Distanz von vier Stunden.
