Es gibt Autos, die sehen aus, als hätte sie ein Achtjähriger mit reichlich Fantasie und Comic-Konsum gezeichnet. Dann gibt es Autos, die heißen so, als ob jemand vor der Benennung haufenweise Illustrierte der 1980er-Jahre durchgeblättert hat. Und es gibt solche, die machen einen einfach nur sprachlos. Das Schöne für Sie: Jede Kategorie ist in diesem Artikel vertreten, und darunter sind sicherlich einige Modelle, von denen Sie bislang noch nie etwas gehört haben.
Musclecar im Retro-Style
Eines der vielleicht noch bekannteren Autos in dieser illustren Runde ist der Equus Bass 770. Ein Musclecar, das in Detroit handgefertigt wird und an US-Ikonen wie den 1967er Mustang Fastback erinnert. Als Werkstoffe dienen Aluminium und Karbon, unter der Haube sitzt ein Kompressor-V8 mit 6,2 Litern Hubraum, hinter den Leichtmetallfelgen eine Karbon-Keramik-Bremse von Brembo. In 3,4 Sekunden sprintet der Equus auf 100 km/h und sieht dabei noch richtig lecker aus. Diese Kombination ist leider nicht billig – 250.000 Dollar (rund 211.000 Euro) kostet das Musclecar im Retro-Look.
Ähnlich schick ist der Lucra LC470 – ebenfalls handgefertigt, allerdings im kalifornischen San Marcos. Dass der Kopf hinter diesem puristischen Roadster aus Großbritannien stammt, sieht man dem Auto durchaus an. Eine Ähnlichkeit zu Jaguar XKSS und E-Type ist nicht zu leugnen. Doch es wäre kein US-Produkt, wenn unter der langen Haube kein V8 seinen Dienst täte. Präzise handelt es sich um einen Chevy-LS7-Achtzylinder mit 512 PS und sieben Litern Hubraum. Mit den rund 900 Kilo des Autos hat diese Topmotorisierung leichtes Spiel. Wer gerne etwas gemäßigter unterwegs ist, kann seinen Lucra aber auch mit etwas kleineren V8-Aggregaten von GM oder AMG bestellen. Los geht's bei 95.000 Euro. Wir sind das Teil sogar schonmal gefahren.
Bekannt aus dem Kino
So, und nun wird es ein bisschen schräger. Wir wechseln in die Kategorie jener Autos, deren Design durchaus kindlicher Euphorie entsprungen sein könnte. Der Name übrigens auch: Rally Fighter. Das geländegängige Auto wurde von 2010 bis 2016 gebaut und darf tatsächlich in allen US-Bundesstaaten auf öffentlichen Straßen gefahren werden. Das verantwortliche Unternehmen, Local Motors, hat seinen Sitz in Phoenix, Arizona. Das skurrile Auto mit 6,2-Liter-V8 (natürlich) könnte Ihnen zwar nicht auf der Straße, durchaus aber auf der Leinwand bereits begegnet sein. Sowohl in der Transformers- als auch in der Fast and Furious-Filmreihe war der Rally Fighter schon zu sehen. Ursprünglich war übrigens auch mal ein BMW-Diesel als Antrieb im Gespräch.
Wenn Sie sich durch den Rossion Q1 an das Kit Car Noble M400 erinnert fühlen, dann liegen Sie damit gar nicht so falsch. Dean Rosen und Ian Grunes von 1G Racing in Florida sicherten sich nach dem Ende des Noble die Rechte am Bausatz, entstaubten Technik und Optik und kreierten daraus den Rossion Q1. Das Basis-Set kostet umgerechnet rund 62.000 Euro. Bis alle nötigen Teile, Werkzeuge und natürlich der Motor – ein Dreiliter-Twin-Turbo-V6 von Ford – beisammen sind, stehen etwa 90.000 Euro auf der Rechnung. Und 3,4 Sekunden auf der Stoppuhr – denn so lange braucht der Rossion, um aus dem Stand auf Landstraßentempo zu sprinten.
Wenn Sie diesen kleinen Ausflug ins Reich amerikanischer Kleinserien noch etwas ausdehnen möchten, empfehlen wir den Abstecher in unsere Fotoshow. Dort finden Sie noch weitere Vertreter dieser charmant-schrägen Fahrzeuggattung.