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US-Importe - Autokauf in den USA
Schwacher Dollar macht US-Autos günstig

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Seit der Dollar mit dem Euro nicht mehr Schritt hält, lohnt es sich, Autos in den USA zu kaufen. Wir sagen, was zu beachten ist, welche Nebenkosten anfallen und wie man an die Fahrzeuge gelangt.

US-Importe
Foto: Hersteller

Bei solchen Angeboten kommt manch einer in Versuchung. Das Preisschild an einem Ford Mustang V6 verkündet, dass das Coupé nur 22.245 Dollar kosten soll. Mehr können die Händler in den USA für diesen Sportwagen, der mit einem vier Liter großen, 210 PS starken V6-Benziner ausgestattet ist, nicht verlangen. Umgerechnet sind das derzeit nur rund 16.360 Euro - ein Schnäppchen.

Nicht jedes Auto entpuppt sich als Schnäppchen

Seit die US-Währung gegenüber dem Euro an Wert verliert, ist es für Europäer günstig, einen Neuwagen in den Staaten zu kaufen. Allerdings gibt es einiges zu beachten, denn nicht jedes Auto jenseits des Großen Teichs entpuppt sich als Schnäppchen. Vor allem deutsche Modelle kauft man besser hier, auch wenn die Neuwagen in den USA viel günstiger angeboten werden. Die Ursache hierfür ist in den Folgekosten zu suchen, die nicht übersehen werden dürfen. Schließlich muss man das Auto nach Hause schaffen, und das ist teuer. Transport, Zollabfertigung sowie Steuern gehen ins Geld. Nicht zu vergessen: die notwendige technische Umrüstung, die TÜV-Abnahme sowie die Zulassung. Da kommt einiges zusammen, mit mehr als 40 Prozent an Nebenkosten müssen Käufer rechnen.

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Speziell deutsche Fabrikate werden uninteressant

Beispiel: Ein BMW 535i kostet in den USA umgerechnet rund 37.700 Euro, doch bis er in Deutschland umgerüstet und angemeldet vor der Tür steht, sind zirka 56.600 Euro fällig. Zum Vergleich: Beim BMW-Händler um die Ecke schlägt der Neuwagen nur mit 50.300 Euro zu Buche. Der US-Import ist dagegen bei Modellen lohnenswert, die es bei uns offiziell nicht gibt. Zwar fallen auch bei ihnen die Nebenkosten ähnlich hoch aus, doch ist es derzeit günstig, US-Modelle zu kaufen. So kostet der 210 PS starke Ford Mustang V6 mit deutscher Zulassung rund 28.000 Euro - das vergleichbare Renault Laguna Coupé zum Beispiel ist zirka 7.000 Euro teurer, das Audi A5 Coupé sogar um mehr als 10.000 Euro. Aber auch hier gibt es Hürden: Viele US-Händler dürfen Neuwagen nicht in den Export geben.

Die amerikanische Mehrwertsteuer macht Tageszulassungen kostspielig

Um dieses Verbot zu umgehen, wenden sie oft einen Trick an: Die Autos bekommen eine Tageszulassung und werden als Gebrauchtwagen verkauft - hier greift das Verbot vieler Marken nicht. Allerdings ist das nicht günstig. Anmeldung und Versicherung sind dabei die geringsten Posten. Die amerikanische Mehrwertsteuer macht die Sache kostspielig, zwischen sechs und acht Prozent auf den Neuwagenpreis sind zu bezahlen - abhängig vom jeweiligen US-Bundesstaat. Es gibt noch eine andere Möglichkeit, ans Auto zu gelangen, falls der Händler den Neuwagen nicht an Ausländer verkaufen will. Man kann auch einen Vermittler vor Ort mit der Abwicklung beauftragen. In der Regel sind für diese Dienstleistung 1.000 Dollar (etwa 735 Euro) fällig. Was ebenfalls wichtig ist: Autokäufer, die auf eigene Faust einen Neuwagen in den Staaten besorgen, stehen in der Heimat meist ohne Garantie da. In den seltensten Fällen gelten die Schutzpolicen weltweit.Wer dieses Risiko nicht eingehen will, der ist bei einem so genannten Grau-Importeur in Deutschland besser aufgehoben. Hier sind mehr Sicherheiten zu erwarten. Denn tritt das Unternehmen als Verkäufer auf, trägt es nach deutschem Gesetz auch das Gewährleistungsrisiko - mit allen Konsequenzen wie zum Beispiel das Recht auf Wandlung. Beim Selbstimport dagegen muss man sein Recht in den USA einfordern, was kompliziert ist.

Import in Eigenregie lohnt sich oft nicht

Viele Modelle unterschiedlicher US-Marken hat etwa das Autohaus Geiger aus München (www.geigercars.de) auf dem Hof stehen. Auch Heimann & Thiel aus Wuppertal (www.uscars24.de) offeriert ständig eine große Auswahl an Fahrzeugen. Da können Interessierte schnell fündig werden, und dass man beim Autokauf über die Händler nicht schlechter steht, belegt ein Beispiel: Das Unternehmen Heimann & Thiel verkauft derzeit einen voll ausgestatteten Dodge Challenger SRT 8 für 47.500 Euro - umgerüstet und mit einem Garantievertrag über 24 Monate. Die Kosten beim Selbstimport würden dagegen auf mehr als 50.000 Euro klettern - ohne Schutzpolice, versteht sich. Der Grund hierfür: Gegenüber dem Privatmann verfügen die Importeure in der Regel über bessere Kontakte in den Staaten, was sich vor allem bei der Fahrzeugbeschaffung und den Einkaufskonditionen bemerkbar macht. Davon profitieren letztendlich auch die Kunden hier in Deutschland. Den Stress mit dem Import in Eigenregie kann man sich dann sparen.

US-Importe: Mehr als 40 Prozent Nebenkosten
Fahrzeugpreis Ford Mustang V616.357 Euro
Fahrzeugtransport zum US-Hafen331 Euro
Container Beladung, Versandpapiere110 Euro
See-Fracht nach Europa809 Euro
Transport-Versicherung264 Euro
Gebühren Hafenabfertigung, Entladung350 Euro
Erstellung der Zoll-Dokumentation150 Euro
Zollwert18.371 Euro
Einfuhrzoll1.837 Euro
Inlands-Transport250 Euro
Zwischensumme20.458 Euro
Einfuhr-Umsatzsteuer3.887 Euro
Zwischensumme24.345 Euro
Umrüstung, TÜV-Abnahme, Zulassung1.900 Euro
Garantieversicherung1.800 Euro
Pauschale für Korrespondenzen250 Euro
Gesamtpreis28.295 Euro
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Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten