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Turbotriebwerk gegen Saugmotor
Seite 2: Ferrari, Pagani, und was die Zukunft bringt

Auch Exoten sind vor immer weiter sinkenden Emissionsgrenzwerten nicht geschützt: Ferrari und Pagani setzen bereits heute auf die Turboaufladung - wahrscheinlich aus unterschiedlichen Motiven.

Das Ende der Saugmotoren, Collage, Sauger gegen Turbo
Foto: Roman Domes / Hersteller

Ferrari California/458 Italia

Was war das für ein Aufschrei: Ausgerechnet Ferrari verbaut in seinem GT-Cabrio, dem California, einen Turbomotor. Ausgerechnet in einem offenem Fahrzeug. Für Ferrari war das quasi nur der erste Schritt. Der 3,9 Liter große V8 mit doppelter Turboaufladung sowie 560 PS ersetzt den bisher im California verwendeten 4,3 Liter V8-Sauger. Der freiatmende Motor schaffte 460 PS – vor dem Facelift. Danach waren es derer 490.

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Auch der Nachfolger des Ferrari 458 Italia, der 488 GTB bekommt einen V8-Biturbo mit 3,9 Litern Hubraum in die Fahrzeugmitte gesetzt . Im Mittelmotor-Sportwagen leistet er 670 PS.

Pagani Huayra

Der Zonda wird von Pagani zwar irgendwie immer noch gebaut, hat aber mit dem Huayra einen legitimen Nachfolger bekommen. Die Zylinderzahl im Huayra blieb gleich: zwölf einzelne Brennkammern in zwei Sechserreihen. Neu: zwei Turbolader. Wie bereits beim Zonda nutzt auch Huayra das Know-How aus Affalterbach. Mercedes-AMG baut alle Motoren speziell für Pagani.

Der aktuelle M-158-V12 im Huayra basiert auf dem M 275-Motor, der unter anderem den SL65 AMG Black Series antreibt. Jedoch wurde der Pagani-Triebwerk grundlegend modifiziert, erhielt unter anderem kleinere Turbolader für besseres Ansprechverhalten. Ein Angebot seitens AMG, den V8-Saugmotor aus dem Mercedes SLS in den Huayra einzubauen, schlug Pagani aus - die Kunden hatten sich einen V12 gewünscht.

Aufgeladene Motoren sind die Zukunft, oder?

Bisher hat einzig und allein Lamborghini keine Anstalten gemacht, auch nur das Wort "Turbo" auszusprechen. Ihre aktuellen Modelle, der Huracan und der Aventador, brüllen weiterhin mit unverwässertem Saugmotorsound. "Daran soll sich in naher Zukunft nichts ändern," ließ Maurizio Reggiani, Entwicklungschef bei Lamborghini, verlauten. "Unsere Kunden wollen Saugmotoren, und wir halten dieses Konzept für das beste, wenn es um die Motorisierung von Supersportwagen geht." Turboaufladung sei nur bei starken Einschränkungen denkbar. Diese wären etwa noch härtere Emissionsgesetze oder höhere Besteuerung von hubraumstarken Fahrzeugen im Mittleren Osten.

Anders bei Lamborghinis Muttergesellschaft im bayerischen Ingolstadt: Wie BMW und Mercedes wird auch Audi in Zukunft den RS-Mittelklassemodellen, sprich RS4 und RS5, die Aufladung verordnen. Momentan sind beide Sportler noch mit Saugmotor erhältlich. Der neue R8 bleibt der Verwandtschaft mit dem Huracan wegen dem V10-Sauger treu. Den V8 gibt es nicht mehr.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Porsche ab. Auch hier haben wir Informationen, dass selbst die nächste Generation des 911 einen Turbomotor bekommt. Emissionsgesetze kennen auch vor Ikonen keine Gnade. Der 918 Spyder hat neben seinen beiden Elektromotoren übrigens einen V8-Saugmotor – und erreicht trotzdem im realitätsfernen Normzyklus einen Normverbrauch von 3,1 Litern. Vielleicht ist das ja die Zukunft, die wir uns wünschen.

In der Bildergalerie stellen wir alle genannten Modelle mit Nachfolger und Normverbräuchen vor - das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

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