Was war die Autowelt vor einigen Jahrzehnten doch noch überschaubar. Da gab es klare Schubladen: Klein-, Kompakt-, Mittelklasse und Oberklasse-Wagen. Mit Schräg- oder Stufenheck oder als Kombi. Daneben noch einige Traumwagen unter den Coupés und Cabrios. Plus Geländewagen. Punkt!
Explosion der Variantenzahl
Die Zahl der Karosserievarianten ist seither wahrlich explodiert. Kaum ein Segment, in dem es nicht zumindest eine zusätzliche (Hochdach- oder SUV-)Variante gibt. Und Crossover bestimmen immer stärker das Angebot, als höhergelegte Kombis mit Geländewagen-Optik oder mit Coupé-Elementen, aber auch Mischungen aus anderen Segmenten. Plötzlich poppen sogar Coupés mit vier Türen auf. Und Kunden verlieren im Wirrwarr der Varianten und Namen schnell mal den Überblick - fragen Sie doch mal Ihren durchschnittlich auto-interessierten Nachbarn nach GLK und CLC, 3008, 4007 und 5008 oder CX-7 und BT-50.
Zumal die Zeiten längst passé sind, da sich eine Marke auf nur ein Segment festlegt: Bestes Beispiel ist die Sportwagen-Ikone Porsche, die längst mehr SUV namens Cayenne verkauft als vom 911.
Wer erwartet bei Alfa oder Seat einen SUV?
Alfa Romeo wird ein solches geländegängiges Modell in wenigen Jahren auf den Markt bringen, weil die Italiener künftig auch im SUV-Land USA erfolgreich sein wollen. Seat hat einen SUV (ähnlich der Studie Tribu) längst fertig entwickelt und bloß auf Eis gelegt, weil nicht ausreichend Nachfrage dafür erwartet wird.
Schließlich wissen die Hersteller, dass eine zusätzliche Variante durchaus zur hausinternen Kanibalisierung führt, statt nur zu Eroberungen beim Wettbewerb. Dabei ist die Versuchung für Hersteller, weitere Varianten auf den Markt zu werfen und damit die Lust des Verbrauchers nach Vielfalt und Abwechslung (neudeutsch: "Variety Seeking") zu bedienen, immer größer. Schließlich macht die konsequente Nutzung von Architekturen - vulgo Plattformen - es heutzutage durchaus finanzierbar. Und die "Modularisierung" schreitet weiter voran.
4Wheel Fun hat deswegen hier mal zusammen geführt, welche buchstäbliche "Traumwagen" noch denkbar wären: Wie etwa der Bentley Continental als SUV, eine Pickup-Version des Mercedes ML oder dein Geländewagen von Lamborghini? Für Offroad-Puristen ist das sicher eher in der Kategorie "Albtraum" einzuordnen.
Weitere spannende Exoten finden Sie in der Fotoshow. Vater dieser Bilder ist übrigens auto motor und sport-"Zukunftsforscher" Christian Schulte. Der 49 Jahre alte, studierte (Automobil-)Designer visualisiert seit 2001 exklusiv für auto motor und sport die zukünftigen Modellportfolios der Autobauer. Und für andere Kunden, wie den Karosseriebauer Xenatec, entwirft Schulte auch schon mal Traumwagen in Form von Umbauten bestehender Fahrzeuge, die auf Kundenwunsch als Einzelstücke produziert werden.