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Technik-Analyse der Formel 1-Generation 2010
Neu Formel-Technik im Detail

Inhalt von

Elf Formel 1-Teams haben ihre neuen Autos für die kommende Saison bereits präsentiert. Wir haben uns die F1-Renner der Generation 2010 genau angeschaut und zeigen Ihnen, wie sich die Boliden technisch und aerodynamisch unterscheiden.

Jerez F1-Test 2010
Foto: xpb

Neue Formel 1-Saison, neue Formel 1-Autos. Der niemals endende Entwicklungswettlauf in der Königsklasse wurde in der Winterpause wieder einmal auf die Spitze getrieben. Wer gedacht hätte, dass sich die Autos im zweiten Jahr nach der großen Regelrevolution kaum noch unterscheiden würden, der sah sich bei den ersten Testfahrten getäuscht. Sowohl aerodynamisch, als auch technisch hat die F1-Generation 2010 viele spannende Lösungen zu bieten.

Unsere Highlights

Ferrari F10: Aerodynamisch hat sich Ferrari beim neuen F10 etwas am Vorjahres-Red Bull orientiert. Die Nase wanderte nach oben und weist nun auch zwei seitliche Höcker vor dem Cockpit auf. Durch den größeren Tank streckt sich das Heck in die Länge. Am interessantesten ist aber die Technik unter der Carbonhülle. Experten vermuten, dass Ferrari seinen V8-Motor im Heck um ein paar Grad angewinkelt eingebaut hat, um dem Doppeldiffusor mehr Platz zu bieten.

Mercedes GP MGP W01: Das Weltmeisterauto aus dem Vorjahr ist kaum wiederzuerkennen. Dabei hat sich nicht nur die Lackierung geändert. Der Radstand beim neuen Schumi-Mobil ist extrem kurz. Die Höhe der Airbox extrem niedrig. Um die minimale Fahrzeughöhe einzuhalten, mussten die Designer eine Finne aufs Dach setzen. Weitere interessante Merkmale sind die stark abgewinkelte Nase und die konventionell an der Cockpitwand montierten Außenspiegel.

Red Bull RB6: Auf den ersten Blick enttäuschte der neue Red Bull RB6 ein wenig. Von einem Stardesigner wie Adrian Newey erwartet man einfach immer etwas Revolutionäres. Mit dem extremen RB5 hatte Red Bull die Latte 2009 allerdings auch sehr hoch gelegt. Die oft kopierten Höcker auf der Nase sind beim Nachfolger noch etwas ausgeprägter. Auch die Finne auf der Motorhaube ist noch einmal gewachsen. Wie bei Ferrari könnte der besondere Clou in der Motor-Positionierung liegen. Im Gegensatz zu den Italiener soll das Triebwerk allerdings als Ganzes etwas höher liegen, um Platz für den Luftkanal im Heck zu schaffen.

McLaren-Mercedes MP4-25: Beim Blick auf den neuen McLaren MP4-25 wandern die Augen immer zuerst über die gewaltige Motorabdeckung, die sich jetzt wie ein silbernes Segel bis zum Heckflügel zieht. Auch die hohe Nase, die flach wie ein Bügelbrett von der Spitze bis zum Cockpitrand reicht, ist außergewöhnlich. Aus der Vogelperspektive erkennt man außerdem gut, dass sich das Heck bereits sehr früh hinter dem Fahrer verjüngt und vor den Hinterrädern jede Menge Bodenplatte preisgibt.

Renault R30: Der neue Renault wirkt auf den ersten Blick sehr plump. Die leicht veränderte Pummelnase hat schon im Vorjahr keine Schönheitswettbewerbe gewonnen. Vom Konzept her verfolgen die Franzosen eine ganz andere Strategie als die Konkurrenz. Das Auto ist mit Abstand das kürzeste im Feld. Der vergrößerte Tank ließ das Auto nicht in der Länge, dafür aber in der Breite wachsen. Ob das Aerokonzept mit dem ausladenden Heck aufgeht, muss die neue Saison zeigen. Schon 2009 versuchte Renault einen eigenen Weg zu gehen - erfolglos.

Sauber C29: Das neue Sauber-Modell ist das krasse Gegenbeispiel zum Renault R30. Kein anderes Auto der neuen Generation ist so lang wie der schwarz-weiße Dienstwagen von Pedro de la Rosa und Kamui Kobyashi. Weitere besondere Merkmale: Kein anderes Modell trägt die Nase so weit oben und bei keinem Konkurrenten sind die Seitenkästen so stark von unten eingeschnitten. Auch das Felgendesign der Schweizer ist einzigartig.

Williams FW32 : Der neue Williams ist die Speerspitze von Cosworth. Als einziges der etablierten Teams setzt der englische Traditionsrennstall 2010 auf die Motoren des F1-Rückkehrers. Wie gut das Auto geht, lässt sich noch nicht sagen. Bei ersten Tests mussten die Piloten aus Sicherheitsgründen die Drehzahl drosseln. Aerodynamisch ist der FW32 an den Red Bull des Vorjahres angelegt. Die Nase ist höher und flacher als beim Vorgänger, die Heckpartie deutlich niedriger, um den unteren Teil des Heckflügels besser anzuströmen. Besonderes Merkmal: Die Ausgänge für den Auspuff wurden weit nach außen in den ebenen Teil der Motorhaube integriert und nicht wie bei den anderen Teams innen.

Force India VJM03: Der Force India erinnert auf den ersten Blick stark an das Vorjahresmodell. Nicht ohne Grund: Die Ingenieure wollten vor allem die gute Windschlüpfrigkeit beibehalten, um wieder auf den schnellen Strecken zu brillieren. Bei einem gleich guten Luftwiderstand soll allerdings der Abtrieb vergrößert werden, um auch auf den anderen Pisten konkurrenzfähiger zu werden. Besonderes Merkmal: Bei keinem anderen Team ist der Frontflügel so detailreich ausgearbeitet.

Toro Rosso STR5 : Der neue Toro Rosso stellt für das kleine Team aus Faenza eine Premiere dar. Zum ersten Mal musste die Mannschaft von Teamchef Franz Tost das Auto selbst konstruieren und konnte sich nicht auf die Entwicklung von Konzernschwester Red Bull verlassen. Wie erwartet ist dabei ein eher konservativer Wurf herausgekommen, der sich stark an die letzte Entwicklungsstufe des Vorjahres anlehnt. Größter Unterschied zum 2009er Modell ist die Nase, deren seitliche Wülste nun noch ausgeprägter sind.

Virgin VR01: Bei Virgin hat man in der Entwicklung ganz auf die Computertechnik gesetzt. Anstatt den konventionellen Weg durch den Windkanal zu gehen, ließ Aerodynamik-Chef Nick Wirth die Luftströme mit rechenintensiven CFD-Programmen simulieren. Herausgekommen ist ein interessantes Konzept, dass sich erkennbar vom Rest des Feldes absetzt. Die Nase knickt auf Höhe der Vorderachse deutlich ab und erinnert an eine Concorde im Landeanflug. Ein weiteres besonderes Merkmal ist das sehr flache Heck, das sogar Virgin-Pilot Timo Glock beim ersten Anblick verblüffte.

Lotus T127: Lotus präsentierte als letztes Team seinen neuen Boliden für die kommende Saison. Beim Blick auf den T127 werden Erinnerungen an den Toyota aus dem Vorjahr wach. Kein Wunder: Drei Projektleiter aus der Lotus-Entwicklung haben früher in Köln gearbeitet. Neben der traditionellen Lackierung fallen vor allem die kurze Nase und die kleinen Höcker auf der Front ins Auge. Da Lotus seine F1-Lizenz als letztes Team erst drei Monate nach den anderen Neulingen bekam, blieb nicht viel Zeit für Neuentwicklungen. Bis zum Saisonstart sollen noch einige größere Updates nachgeschoben werden, die bisher aus Zeitmangel nicht fertig wurden.

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