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Supersportler der Zukunft
Wenn mehr Öko mehr Power bedeutet

Lange muss man nicht mehr warten, dann gibt es die Elektrorenner und Hybridsupersportler als Serienfahrzeuge zu kaufen: Porsche 918 Spyder, BMW i8, Audi R8 E-Tron, Mercedes SLS E-Cell, McLaren F1-Nachfolger und Ferrari-Enzo-Nachfolger stehen in den Startlöchern.

Porsche 918 Spyder
Foto: Porsche

Die Supersportler der Zukunft – hört sich an, als ob man sich noch eine Weile auf’s Ohr hauen könnte, bis die Sportwagen endlich da sind. Weit gefehlt – mal davon abgesehen, dass man einige von ihnen sowieso nicht hören würde, geht es Ende 2012 schon los:

Audi R8 E-Tron

Eine Kleinserie des Audi R8 E-Tron macht den Anfang. Der Elektrosportler wird von vier E-Motoren mit insgesamt 230 kW Leistung angetrieben, die gewaltige 4.500 Newtonmeter Drehmoment bereit stellen. 4,8 Sekunden um von null auf Tempo 100 zu beschleunigen, rufen da fast ein bisschen Enttäuschung hervor. Bleibt der Fuß auf dem Gaspedal, wird der E-Renner bis zu 200 km/h schnell.

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Fast ein Drittel des Leergewichts von 1.600 Kilogramm gehen auf die Rechnung der 500 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterie, die hinter den beiden Sitzen angebracht ist. Die Reichweite des Audi R8 E-Tron soll sich auf 250 Kilometer belaufen, während die Ladezeit an haushaltsüblichen Steckdosen zwischen sechs und acht Stunden liegen soll. Per Schnellladefunktion, sei der Vorgang aber auf zweieinhalb Stunden verkürzbar, so der Hersteller. Der Preis für den Elektrorenner wird bei 150.000 Euro liegen.

Porsche 918 Spyder

Porsche lässt noch ein bisschen länger auf sich warten: Der Superhybridsportler Porsche 918 Spyder soll Ende 2013 auf den Markt kommen. Der Grundpreis wird bei 768.026 Euro liegen – da ist’s gut, wenn man noch Zeit zum Sparen hat. Zuviel Zeit sollte man sich aber nicht lassen, denn der Hybrid-Sportwagen kann schon bestellt werden und ist auf 918 Exemplare limitiert.

Angetrieben wird der Porsche 918 Spyder von einem Plug-in-Hybridsystem, das sich aus einem 4,6-Liter-V8 mit 580 PS Leistung und zwei Elektromotoren mit zusammen mindestens 170 kW zusammensetzt. Die Kraft des Verbrenners wird per Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterräder gegeben, währen ein E-Motor nochmals 90 kW dazu gibt und der zweite die Vorderachse mit 80 kW Leistung versorgt. So ergibt sich eine Systemleistung von 770 PS und ein maximales Drehmoment von 750 Nm. Der Sprint von null auf Tempo 100 soll damit in drei Sekunden gelingen.

In Sekunden wird die Ladezeit nicht gerechnet, hier sind drei Stunden Geduld nötig. Dafür soll mit dem Porsche 918 Spyder ein Verbrauch von 3,0 Liter pro 100 Kilometer realisierbar sein. Rein elektrisch soll der Hybrid-Sportler eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h erreich; klebt der Gasfuß nicht am Pedal, sind 25 Kilometer ganz ohne Emission drin. Klebt der Fuß doch und wird zusätzlich noch die Power des V8 zugeschaltet, soll eine Spitze von 325 km/h drin sein.

BMW i8

Auch BMW hat einen Hybridsportler in der Mache, der 2013 reif für die Serienproduktion sein soll. Ebenfalls als Plug-in-Hybrid kombiniert er zwei Elektromotoren mit einem 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner; wobei sich aus der Gleichung 96 kW plus 223 PS eine Systemleistung von 353 PS ergibt. Der klassische Sprint von null auf Tempo 100 soll damit laut Hersteller in 4,8 Sekunden vollbracht sein, der Durchschnittsverbrauch bei 3,76 Liter liegen und die gesamte Reichweite bei 700 Kilometern.

Auf dem Diätplan stehen für den BMW i8 Kohlefaserlaminatstrukturen; sie sollen die Karosserie leicht und gleichzeitig stabil machen. Das lässt sich BMW mit geschätzten 200.00 Euro bezahlen.

Mercedes SLS AMG E-Cell

Gegen den Mercedes SLS AMG E-Cell ist der BMW i8 dagegen noch ein Schnäppchen. Genau Angaben zum Preis hat der Hersteller noch nicht gemacht, schätzungsweise werden aber mindestens 250.000 Euro fällig sein.

Zeit zum Sparen bleibt nicht mehr viel, denn schon 2013 soll der Elektro-Flügeltürer in einer Kleinserie kommen. Vier Elektromotoren sollen dann für eine Gesamtleistung von 392 kW (533 PS) und ein sofort parat stehendes Drehmoment von 880 Newtonmetern sorgen. So geht’s in einem Gang durch bis 260 km/h, die Tempo-100-Grenze soll in vier Sekunden fallen.

Die Energiespeicher des Mercedes SLS AMG E-Cell – drei Lithium-Ionen-Batterien – verteilen sich in drei Blöcken im Auto und lassen den Kofferraum unangetastet. Sind die Akkus leer, muss nach der Steckdose getastet und dort verharrt werden – und das dauert  bei gewöhnlichen 230 Volt dann etwa acht Stunden. Für 200 Kilometer Reichweite sollen die vollgeladenen Akkus dann wieder reichen.

McLaren F1-Nachfolger

Ab 2015, 2014 oder ebenfalls 2013? Wann der F1-Nachfolger genau kommt, ist noch nicht sicher, dass er kommt aber schon – und zwar mit einer modifizierten Version des 3,8-Liter-V8 aus dem McLaren MP4-12C. Zusammen mit dem aus der Formel 1 bekannten KERS-System mit Elektromotor sollen dann brachiale 900 PS an den Reifen des Hybridsportlers zerren.

So fällt dem F1-Nachfolger der Abschied vom Zwölfender bestimmt nicht allzu schwer – und auch die 1+2-Sitzkonfiguration wird er zugunsten von zwei klassisch angeordneten Sitzen verschmerzen können. Der Kunde hingegen muss wahrscheinlich über eine Million Euro verschmerzen, will er eines der 500 Exemplare ergattern.

Ferrari Enzo-Nachfolger

Und noch ein Supersportler mit Hybridstrang soll in die Fußstapfen eines legendären Sportwagens treten. 2013 soll der Leichtbaurenner kommen. Auch er kombiniert seinen Verbrenner mit einem Hy-KERS-System – in dem Fall allerdings einen V12 aus dessen Hubraum 800 PS geschöpft werden sollen. Rechnet man die 120 PS des KERS-Systems dazu, stehen insgesamt 920 PS für den Antrieb bereit. Bei einem Fahrzeuggewicht von einer knappen Tonne sollte der Sprint von null auf Tempo 100 in unter drei Sekunden erledigt sein, wobei laut Hersteller 40 Prozent weniger Verbrauch als beim 660 PS starken Enzo realisierbar wären.

Aber auch Japan arbeitet am Hybrid-Supersportler. Bei Honda soll der nächste NSX teilelektrisch rennen. Als zentrale Kraftquelle soll ein V6-Benziner mit Benzindirekteinspritzung und VTEC dienen, der als Mittelmotor hinter den beiden Passagieren eingebaut wird und seine Kraft an die Hinterräder weiterleitet. Ihm zur Seite stehen zwei Elektromotoren an den Vorderrädern, die die Antriebseinheit zu einem intelligenten Allradantrieb aufwerten. Weitere Beschleunigungspower liefert ein im Doppelkupplungsgetriebe integrierter E-Motor.

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