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South by Southwest in Texas
Sprechende Roboter, neue E-Autos, Zetsche im Karten-Chaos

SXSW steht für South by Southwest, einer Digital-Messe in Austin/Texas, die ursprünglich aus der Musik-Szene stammt, sich mittlerweile aber zu einem bunten Branchentreff entwickelt hat, an dem auch die Autoindustrie teilnimmt.

SXSW
Foto: Birgit Priemer

Wenn man energisch den Umbau vom Autohersteller zum Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen betreibt, dann braucht man neue Formate, um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Insofern hat Mercedes mit seiner Entscheidung, sich auf der texanischen Messe South by Southwest (SXSW) zu präsentieren, alles richtig gemacht – vor allem, wenn man einen Vorstandsvorsitzenden im Gepäck hat, dem es sichtlich Spaß macht, hier am Start zu sein.

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Zetsche und die "alte" Karte

Statt einer Produktvorstellung hat Dieter Zetsche dieses Mal auch nur eine alte Straßenkarte dabei – nicht, um sich damit im Partyrummel zurecht zu finden, der sich über die ganze Stadt verteilt. Sondern um nachdrücklich Abschied zu nehmen von alten Zeiten, in denen sich Mercedes-Fahrer noch mit Hilfe von Papier zurechtfinden mussten. „Die digitale Karte der Zukunft wird zu einem persönlichen Assistenten, der seinen Fahrer mit seinen persönlichen Vorlieben kennt und für ihn immer die beste Route heraussucht“, erläutert er im persönlichen Gespräch mit Kooperationspartner Edzard Overbeek als Chef von Kartenspezialist Here.

SXSW
Daimler
Dieter Zetsche mit Tech-Guru Guy Kawasaki auf Shopping-Tour.

Das autonome Fahren nimmt für Zetsche immer mehr Gestalt an: „Vor fünf Jahren war das für mich auch alles noch Science Fiction. Aber jetzt weiß ich, dass wir ganz nah dran sind.“ Angst davor, dass damit der Absatz an privaten Autos kompensiert werden könnte, hat er dabei nicht: „Vielleicht brauchen wir in Zukunft nicht mehr so viele Autos, aber auf jeden Fall mehr Serviceangebote. Deshalb gehe ich für Mercedes auch in Zukunft von einem gesunden Wachstum aus.“ Sprach's und brauste mit Cowboy-Hut und Tech-Guru Guy Kawasaki im E-Klasse Cabrio durch die Stadt und ließ sich anschließend auf einem Lastenfahrrad von einem Biker chauffieren, der im Skelett-T-Shirt unterwegs war.

SXSW
Birgit Priemer
Smart-Boss Annette Winkler muss in der Küche aushelfen.

Auch Nat Parker, CEO von Moovel North America als Daimler-Tochter, ist fest davon überzeugt „dass Autos auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben, aber die Interaktion mit dem Kunden sich ändert wird.“ Moovel will deshalb die Technik für eine Bezahl-Plattform schaffen, mit der man sich problemlos Zugang zu den unterschiedlichen Verkehrsmitteln verschaffen kann, um von A nach B zu kommen, und die auch andere Unternehmen künftig nutzen können.

NIO Eve als E-Auto-Star der SXSW

Zu den Produktstars bei SXSW zählte zweifellos die US-Limousine NIO Eve, die sich über 5,20 Meter spannt und als autonom fahrendes Elektroauto einen Ausblick darauf gibt, wie es dann im Innenraum des Autos zugeht – wie im heimischen Wohnzimmer quasi mit gemütlichen Sitzen, die ausklappbar und drehbar sind, so dass die Bordpassagiere auch Vis-à-vis reden können. 1.000 Kilometer Reichweite sorgen dafür, dass selbst Staaten wie Texas problemlos durchquert werden können. Dabei soll die Limousine genauso wie der zweisitzige Sportwagen EP 9 schon 2020 serienreif sein. Der 4,89 Meter lange Flitzer hat auf der Nordschleife bereits eine Rekordzeit von 7:05.12 Minuten hingelegt. Der 1,7-Tonner verfügt über 1.342 PS und schafft eine V-max von 312 km/h – voll autonom, versteht sich.

Die Zukunft kommt mit Riesenschritten näher, das war auch auf dem Stand von Sony zu sehen, wo zwei Roboter sich über die Vor- und Nachteile von Sushi und Ramen (japanisches Nudelgericht) unterhielten. Dabei wirkte der weibliche Part dieses Dialoges so natürlich-unnatürlich, wie manch' überarbeitetes Gesicht der US-Amerikanerinnen. Die Vision der Mensch-Maschine, das war auf der Digitalmesse nicht zu übersehen, kommt mit Riesenschritten immer näher.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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