MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"7876993","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}

„Sonntagsauto“
Audi TT 2.7 T RS , der unbekannte Prototyp

Audi feiert 30 Jahre Quattro GmbH und rollt dabei klammheimlich einen spektakulären Audi TT-Prototypen in die Öffentlichkeit. Der Audi TT 2.7 T RS hätte nicht nur den Porsche 911 stehen lassen.

10/2013, Audi TT 2.7 T RS Prototyp
Foto: www.stachon-photography.com

Nach der Kiellegung des Audi RS4 (Typ B5) im Jahr 1999 reifte bei Audi der Wunsch neben dem extrem sportlichen Mittelklassemodell – der mit 380 PS bis dahin leistungsstärkste Audi überhaupt – auch einen echten Sportwagen an den Start zu bringen. Der Audi R8 war noch lange nicht in Sicht, der Sportler im Audi-Modellprogramm war der TT. Der konnte als Topmotorisierung allerdings nur einen 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbomotor mit 225 PS (240 PS im Quattro Sport) aufweisen. Kräftig, aber nicht ausreichend kräftig genug, um die Konkurrenz wirklich zu erschrecken. Ein technisch aktueller Fünfzylinder war nicht verfügbar, der 2,7-Liter-Biturbo-V6 aus dem RS4 für den Quereinbau im TT nicht geeignet.

Unsere Highlights

Mit 380 PS fast 300 km/h schnell

Weil das RS4-Aggregat die Entwickler aber dennoch fesselte, folgte man kurzerhand einem neuen Konzept. Statt den V6 in den TT einzupassen, wurde der TT an das RS4-Chassis angepasst. Um 170 mm gekürzt, passte sich der RS4 an den Radstand des TT an. Der V6 und das angeflanschte manuelle Sechsgang-Getriebe konnten unverändert samt Allradantrieb beibehalten werden und schaffte so die gewünschte Basis für den Über-TT. Dieser leistet somit 380 PS und stellte bereits ab 2.500 Touren ein maximales Drehmoment von 440 Nm bereit, das 255/35er Walzen auf 18 Zoll-Felgen auf die Fahrbahn übertrugen. Das von Cosworth aufgepeppelte Aggregat beschleunigte den 1.580 Kilogramm schweren Allradler in 4,8 Sekunden von Null auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 295 km/h.

10/2013, Audi TT 2.7 T RS Prototyp
www.stachon-photography.com
Der 2,7-Liter-V6-Biturbo passte aber nicht in den TT.

Stephan Reil, Chef der Quattro GmbH, bringt es so auf den Punkt. Der Audi TT 2.7 T RS bereitete extrem viel Fahrspaß und ließ seinerzeit fahrdynamisch einem Porsche 911 keine Chance.

Audi TT 2.7 T RS zu aufwändig für die Serie

Durch den aufwändigen Aufbau abseits der Großserie blieb dem TT 2.7 TT RS dann aber auch die Chance auf eine Serienfertigung verwährt. Nach rund 20.000 Testkilometern wurde der Über-TT in den Katakomben der Quattro GmbH abgestellt und erst zum Jubiläum wieder hervorgezaubert. Warum er damals nicht erkannt wurde? Die Erlkönigjäger-Kultur war bei weitem noch nicht so ausgeprägt wie heute, Fotohandys gab es noch nicht und außerdem gab sich der TT 2.7 T RS optisch nur nur einen etwas größeren Heckspoiler zu erkennen. Der V6-Sound ließ sich allerdings nicht verbergen. Ein Leser (www.stachon-photography.com) hat den Audi TT für uns fotografiert.

Einen Sechszylinder und den passenden Sound erhielt der Audi TT dann aber doch. Der 3,2 Liter-VR6 aus dem VW-Regal ließ sich ohne große Änderungen an das TT-Chassis quer im Bug unterbringen. Der brachte es allerdings als Top-Modell nur auf 250 PS und 320 Nm.

Ähnliche Leistungswerte wie der Audi TT 2.7 T RS erreichte der Audi-Sportler erst in der zweiten Modellgeneration als TT RS Plus, der von einem 2,5-Liter-Turbo-Fünfzylinder mit 360 PS und 465 Nm angetrieben wird.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten