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Skoda Kodiaq gegen Peugeot 5008
SUV und Crossover mit sieben Sitzen im Vergleich

Als Skoda den Kodiaq ankündigte, war die Überraschung groß: Ein bezahlbares Kompakt-SUV, aber mit der Option auf sieben Sitze. Dann hat Peugeot aus dem Van 5008 mit drei Sitzreihen in zweiter Generation zumindest optisch ein SUV gemacht. Erster Vergleich des tschechischen SUV mit dem französischen Crossover.

Peugeot 5008 und Skoda Kodiaq
Foto: Stefan Baldauf

Optisch gelungen sind sowohl der Kodiaq als auch der 5008 – keine Selbstverständlichkeit für praktische Familienautos. Beste Voraussetzung für ein gutes Platzangebot ist der Radstand. Der Kodiaq hat den kürzeren: 2,79 Meter stehen den 2,84 Metern des 5008 entgegen.

Peugeot 5008 und Skoda Kodiaq – wer bietet innen mehr?

Ab in den Innenraum: Der Skoda ist tip top verarbeitet und das glänzende Holzfurnier an der Beifahrerseite des Armaturenbretts sieht nach alter Laurin-und-Klement-Schule aus. Die genarbten schwarzen Oberflächen sind gelungen, die inneren Griffe zum Türzuziehen bestehen aber aus Plastik der härteren Sorte. Das Gestühl sitzt sich bequem und bietet fast schon sportlich wirkenden Seitenhalt.

Unsere Highlights

Im Peugeot ein leicht anderes Bild: Die Verarbeitung ist vollkommen okay, kommt allerdings an die Skoda-Präzision nicht heran. Aber: Die Oberflächen aus offenporigem Furnier wirken modern und die Griffe zum Zuziehen der Türen sind schick mit Leder überzogen. Auch die Sitze des 5008 machen optisch mehr her als die des Skoda und sie sehen nach noch schärferem Seitenhalt aus. Am Ende siegt aber der französische Komfort, die Sitzwangen sind etwas weicher als beim Kodiaq.

Skoda Kodiaq
Stefan Baldauf
Sportliche Sitze und eine klasse Verarbeitung im neuen Skoda Kodiaq.

In Reihe zwei punkten sowohl der Kodiaq als auch der 5008 mit verschiebbaren Sitzen: Sehr leicht lässt sich so Platz für die Beine der Passagiere in Reihe drei schaffen. Während sich beim Skoda der rechte Sitz einzeln verschieben lässt, geht das beim Peugeot für alle drei Sitze in Reihe zwei einzeln. Und der ausgestellte 5008 trägt zudem dicke Kunststofftische an den Rückseiten der Lehnen der ersten Reihe. Diese lassen sich aber nur sehr zäh herunterklappen und sind ein bisschen mickrig dimensioniert.

Optional geht’s in die dritte Reihe

In die dritte Reihe muss man sich bei beiden Kandidaten ein bisschen hineinwinden. Das geht beim neuen Land Rover Discovery oder beim ebenso neuen VW Atlas einfacher. Beim Skoda ist es dort hinten nach allen Seiten ein bisschen eng. Im Peugeot fühlt man sich in der letzten Reihe noch mehr eingemauert und für große Passagiere wird die Kopffreiheit knapp.

Peugeot 5008
Stefan Baldauf
Im neuen Peugeot 5008 lassen sich alle drei Sitze der zweiten Reihe einzeln verschieben.

Gravierend sind die Unterschiede beim Blick in den Kofferraum. Beim Kodiaq werden die beiden Lehnen der Reihe drei nach Ziehen eines kleinen Hebels oben an der Lehnenecke einfach nach vorne geklappt. Das war‘s. Beim Peugeot muss man an einer roten Schlaufe am unteren Ende der Lehne ziehen, dann klappt die Rückenstütze nach vorne. Danach müssen noch zwei dreifach gefaltete Platten über den nun zerklüfteten Kofferraumboden geklappt werden. Das ist nicht nur deutlich aufwendiger als beim Kodiaq, sondern wirkt auch weniger solide und durchdacht.

Skoda Kodiaq
Gregor Hebermehl
Im Skoda Kodiaq ergeben die umgelegten Lehnen der dritten Sitzreihe sofort eine ebene Ladefläche.

Fazit

Der Skoda Kodiaq liegt bei der Verarbeitung vorne, das Innenraumdesign des 5008 wirkt dagegen einen Tick moderner. Und bei der Verkleidung der Türen sind die Franzosen spendabler. Bei den Sitzen setzt Skoda auf echte Sportlichkeit, während Peugeot offenbar eher auf den Look und ein komfortables Sitzgefühl Wert legt. Reihe zwei lässt sich beim Peugeot flexibler gestalten, Reihe drei bietet beim Skoda mehr Platz.

Und das Umklappen der Lehnen der dritten Reihe geht im Skoda deutlich einfacher. Am Ende unserer Begutachtung hat der Skoda Kodiaq die Nase vorne. Was nicht heißt, dass der 5008 nicht ebenfalls ein richtig guter dreireihiger Kompakt-SUV wäre.

Zu haben ist der neue Skoda Kodiaq ab März 2017, seine Preise beginnen bei 25.490 Euro für den frontgetriebenen 1.4 TSI mit 125 PS. Für stärkere Motorisierungen gibt es Allrad – wie es sich für einen SUV geziemt. Vor den Dieseln muss hier keiner Angst haben, auch wenn sie von VW kommen: Alle Kodiaq TDI bekommen ausnahmslos Harnstoffeinspritzung. Autos aus dem VW-Konzern mit dieser Abgasreinigungstechnik haben bislang in allen Emissionstests auch unter Praxisbedingungen gut abgeschnitten.

Der neue Peugeot 5008 hat trotz seiner abenteuerlustigen Optik immer nur Frontantrieb. Er ist also eigentlich mehr Crossover-Van als SUV und wer Allrad zu brauchen glaubt, muss gar nicht nach weiteren Versionen Ausschau halten.

Wer mit Frontantrieb klar kommt, kann ab Frühjahr 2017 zuschlagen. Preise sind allerdings noch nicht bekannt, zirka 23.000 Euro sind als Einstiegspreis realistisch. Das könnte angesichts der Qualitäten und der Allradoption des Kodiaq schon zu viel sein.

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