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Sitzprobe VW Golf R400 auf der Auto China
Power-Golf mit WRC im Blut

400 PS in einem Golf sind grenzwertig, keine Frage. Und sie passen natürlich schon gar nicht zur gerade eben verkündeten E-Auto-Offensive von VW-Chef-Winterkorn. Aber gerade deshalb Trotzdem muss dieser Golf gebaut werden. Sitzprobe im Peking-Knaller!

VW Golf R400 Peking Sperrfrist 17.4.2014 00.00 Uhr
Foto: ams

VW will nicht nur der erfolgreichste Autobauer der Welt werden, hat VW-Chef Winterkorn gerade eben in Peking verkündet, sondern auch der erfolgreichste Anbieter von Autos mit umweltfreundlichen Antrieben. Wir wünschen den Wolfsburgern viel Glück auf diesem längst überfälligen Weg. Warum wir dennoch der Meinung sind, dass aus der 400-PS-Studie Golf R 400 dringend ein (Klein-)Serienmodell werden muss? Weil der in Graumetallic lackierte Super-Golf ein sichtbares Zeichen dafür ist, dass bei VW noch Leben in der Bude ist. Bei aller Vernunft und sklavisch zelebrierter Massenkompatibilität sind da also doch noch Leute, die aus Freude am Fahren auch mal mehr als alle Fünfe grade sein lassen. Yes! Und jetzt: rein da!

Unsere Highlights

Es steckt viel Golf R im R400

Recaros. Das Erste, was man vom Golf R 400 spürt sind die Schalensitze. Graues Alcantara und Carbonleder. So bequem kann knüppelhart sein. Willkommen zu Hause. Also Kontrast zum dominierenden Grau gibt’s jede Menge "Lemongelb". Kann man ankucken. Zumal der Rest des Interieurs verdächtig nahe am eh nicht unsportlichen Serien-R (300 PS) liegt. Außen bleibt’s bei der Seriennähe. Neu sind lediglich die protzig ausgestellten hinteren Radhäuser. Keine neue Erfindung. Eher eine Hommage an den legendären Rallye Golf G60, der ab 1988 die Nachwuchs-Sportfahrer der Republik in seinen Bann zog. Nicht für Freunde dezenter Auftritte ist der mittig aufgehängte Doppelrohrauspuff (11 Zentimeter Durchmesser pro Rohr), dessen Waben-Inlays den Look der vorderen Lufteinlässe aufnimmt.

VW Golf R400 mit WRC-Anleihen

Ach ja, fahren soll der wilde Golf auch können. Und zwar nicht zu knapp. Hinterm quer über die Front verlaufenden Lemongelb-Lidstrich kreischt ein auf 400 PS aufgeblasener Zweiliter-TSI, der in ganz ähnlicher Konfiguration aber weniger Hubraum im Rallye-Polo die WRC unsicher macht. 200 PS pro Liter Hubraum. Das kann sich sehen lassen. Das gilt natürlich auch für die 450 Newtonmeter Drehmoment, die im Idealfall zur Verfügung stehen. Verteilt wird die Gewalt an alle vier Räder, das Zepter schwingt eine Haldex-5-Kupplung. Ein klassischer 4Motion-Antrieb eben. Geschaltet wird via Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG).  Was unterm Strich (und in der Theorie) dabei herauskommt: 3,9 Sekunden von Null auf 100, 280 Sachen Spitze. Verbrauch? Hat offensichtlich noch niemand danach gefragt. Gibt’s also nicht. Ist aber auch egal. Was zählt ist, dass dieser Golf auf die Straße muss. Gerne als Kleinserie. Da stört sich auch niemand an kleineren Öko-Ferkeleien. Für eine bessere Welt haben die Wolfsburger dann ja bald ganz viel Vernunftautos am Start.

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