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Sitzprobe Peugeot 508 RXH
Mehr Klasse fürs Franzosen-Flaggschiff

Zum September 2014 entrümpelt Peugeot den 508. Dabei geht es eher nicht um den kleinen und zugleich schwierigen deutschen Mittelklasse-Markt. Der neue Look und die neue Technik sollen den weltweiten Erfolg festigen, allen voran in China. Wir saßen im aufgefrischten Flaggschiff der Marke.

06/2014, Peugeot 508 Facelift Sitzprobe Jochen Knecht
Foto: Peugeot

Peugeot will künftig 13 Baureihen anbieten

Peugeot will "zurück ins Rennen". Moderner, umweltfreundlicher, edler, flexibler, profitabler und globaler wollen die Franzosen werden. Mit weltweit 13 Baureihen, statt aktuell 26 Modellen. Heißt: mehr Fahrzeuge, die sich zwar äußerlich unterscheiden, unterm Blech aber auf der gleichen Technik aufbauen. Das spart Entwicklungszeit und Kosten. Was Markenvorstand Maxime Picat da in London den europäischen Autoschreibern in die Blöcke und Tablets diktierte, ging über die schnöde Präsentation eines überarbeiteten Mittelklasse-Modells weit hinaus.

Unsere Highlights

Kein Wunder, steht das gestraffte Flaggschiff doch eigentlich für die gar nicht so gute, alte Zeit. Die Mittelklasse-Plattform PF3, auf der er steht, wurde vor nicht allzu langer Zeit für einen gemeinschaftlichen Einsatz im PSA-Konzern entwickelt. Im Grunde keine schlechte Idee, für das Peugeot des Maxime Picat aber nicht mehr flexibel genug. Künftig teilen sich alle Kompakt- und Mittelklasse-Modelle der Franzosen die gemeinsam mit GM entwickelte EMP2-Plattform, die heute bereits im aktuellen Peugeot 308 oder dem Citroën C4 Picasso zum Einsatz kommt.

Neuer Peugeot 508 mit kurzer Optionsliste

Die nächsten drei bis vier Jahre muss der Peugeot 508 aber noch mit der Technik von gestern klar kommen. Die Kunden werden damit leben können. Sehr gut sogar. Denn wenn der neue Peugeot 508 ab dem 10. September 2014 in Europa bei den Händlern steht, muss er sich zumindest technisch nicht hinter den allermeisten Neuentwicklungen verstecken. Totwinkel-Warner, Head-up-Display, Touchscreen-Multimedia-System und Voll-LED-Licht - alles da. Einiges davon gegen Aufpreis, versteht sich. Vor allem in Deutschland aber soll die Liste der Extras so kurz wie möglich werden.

Peugeot will sich künftig wieder intensiv mit Premium-Herstellern messen und wird die neuen Modelle entsprechend hochwertig ausstatten. Touchscreen-Bedienung und Laser-Licht also schon im deutschen Basis-Modell? Möglich wär's. Zumindest gab's auf Nachfrage kein Dementi.

Neuer Touchscreen im Cockpit

Optisch markiert vor allem die Front einen echten Neubeginn. Die 508-Nase baut jetzt höher. Das bringt Punkte beim Fußgänger-Crash und sorgt für einen besseren Look. Außerdem hängt der Peugeot-Löwe jetzt wieder dort, wo er hingehört: im Kühler. Neue LED-Tagscheinwerfer unterstreichen den neuen Auftritt. 44 LED illuminieren das 508-Gesicht. Bei Limousine und dem Kombi SW in Form eines Komma, beim Crossover RXH leuchten links und rechts in der Schürze drei helle Krallen.
 
Im Cockpit fällt vor allem der neue Touchscreen ins Auge. Er macht viele der Bedienelemente überflüssig, die bisher Abzüge bei der Ergonomiewertung brachten. Das ganze wirkt noch nicht ganz so aufgeräumt wie beim Peugeot 308, der steht technisch aber auch auf einem deutlich komfortableren Unterbau. Ansonsten: Ziemlich Premium.

Ein Upgrade steht auch bei den Motoren an. Bei den Benzinern kommt mit dem THP 165 Stop & Start erstmals ein neuer Euro 6-Motor zum Einsatz, der mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder der neuen Sechsgang-Automatik kombiniert werden kann. 165 PS leistet der Benziner, der in Verbindung mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe nur 129 Gramm CO2 pro Kilometer emittiert.
 
Zwei Dieselmotoren runden das Angebot ab. Der Basis-Diesel 2.0 Blue HDi mit 150 PS und  Sechsgang-Schaltgetriebe kommt lediglich auf 105 g CO2/km und markiert damit Bestwerte im Segmentvergleich. Der Top-Diesel 2.0 Blue HDi leistet 180 PS. Hinzu kommen die Hybrid4-Modelle, bei denen ein 2.0-Liter-HDi-Dieselmotor mit 163 PS und ein auf die Hinterräder wirkender 37 PS starker Elektromotor jeweils abwechselnd oder gleichzeitig aktiv sind. Mit 85 g CO2 /km und einem kombinierten Verbrauch von 3,3 l/100 km besitzt der Peugeot 508 Hybrid4 die niedrigsten Emissions- und Verbrauchswerte seines Segments.

Fazit

Alles neu bei Peugeot? Noch nicht. Die Franzosen geben aber mächtig Gas. Ob ein aufgehübschter Peugeot 508 im umkämpften deutschen Mittelklasse-Markt wirklich mit der Premium-Konkurrenz mithalten kann, muss man sehen. Für China, den größten Peugeot-Markt überhaupt, kommen die neuen Technik-Spielereien und der selbstbewusste Look wie gerufen. Alleine in China könnten die Franzosen 2013 um 28% zulegen, vor allem der 508 ist dort ein echtes Zugpferd. In Europa war das Wachstum bescheidener und basierte vor allem auf Kleinwagen und Kompaktmodellen.

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