Sitzprobe Ford Edge: Das neue Top-Modell lädt ein

Sitzprobe Ford Edge
Das neue Top-Modell lädt ein

Veröffentlicht am 25.06.2014

Ford greift die Premiummarken an. Zuerst mit seiner neuen Top-Ausstattungslinie Vignale, die im Mondeo Concept auf der IAA 2013 ihre Premiere feierte, und im S-Max Concept Anfang des Jahres folgte. Am Dienstag (24. Juni 2014) haben die Amerikaner zum nächsten Angriff geblasen. Mit der Vorstellung des neuen Ford Edge.

Ford Edge greift X5, Q5, M-Klasse und Touareg an

Links und rechts von der blau ausgeleuchteten Bühne wartete bereits die Familie auf das neue Mitglied. Das stößt zwar als letztes dazu, ist aber trotzdem der große Bruder von Ecosport und Kuga. Der Ford Edge soll die Modellpalette für Crossover in Europa nach oben hin abrunden, und dazu beitragen, dass der Hersteller in den kommenden Jahren ein großes Stück vom europäischen SUV-Kuchen verspeisen darf - und nebenbei den Premiumanbietern von BMW, Audi und Mercedes Kunden abluchsen soll.

Der Ford Edge wird sich – aller Voraussicht nach ab dem dritten Quartal 2015 – mit dem X5, Q5 und der M-Klasse anlegen. Auch den VW Touareg hat man im Visier. Vollmundig und selbstbewusst heißt es aus der Ford-Führungsetage: "Der Edge ist ein SUV, der keine wahren Konkurrenten hat." Weil er charismatisch, geräumig und smart zugleich sei.

Charismatisch wegen seines äußeren Erscheinungsbildes. Geräumig wegen seiner Maße: Immerhin verspricht Ford, dass in den SUV bei umgeklappter Rückbank bis zu 1.788 Liter Stauvolumen gehen. Und smart wegen seiner zahlreichen Helfer- und Beschützerlein wie etwa einem Spurhalte- und Einparkassistent sowie einem Verkehrsschild-Erkennungssystem und Gurt-Airbags für die Fondpassagiere. Ebenfalls in Sachen Kosten und Effizienz will Ford der Konkurrenz einheizen. Angaben zum Preis machte man aber noch keine.

iPad’s fliegen aus Edge raus

Beim Blick in den Innenraum des Ford Edge fällt eines sofort auf. Die iPads, die im Conceptcar von der L.A. Auto Show 2013 noch integriert waren, flogen aus dem Fond. Trotzdem lädt der zweifarbig ausgeschlagene Innenraum des Ford Edge ein. Also rein ins neue SUV-Topmodell für den europäischen Markt.

Zuerst ein Griff ans Lenkrad. Hier hat sich Ford etwas Besonderes einfallen lassen. Im neuen Ford Edge kommt eine adaptive Servolenkung zum Einsatz, die je nach Geschwindigkeit die Übersetzung anpasst. Parkt der Pilot zum Beispiel ein oder aus, soll sich das Steuer leichter kurbeln lassen.

Verglichen mit dem Conceptcar ist der Anteil an Leder zurückgegangen. Der Armaturenträger wird beispielsweise nicht mehr vom edlen Stoff umhüllt, sondern besteht aus weichem Kunststoff. Doch das soll sich auf Kundenwunsch auch ändern lassen. Nach wie vor mit Leder ausgestattet: die Sitze. Sie erweisen sich als weich. Sehr weich. Das Leder, das im präsentierten Modell der Ausstattungslinie Titanium einzog, ist nach dem Geschmack amerikanischer Kunden gerichtet. Für Europa soll es aber straffer ausfallen. Cool: Die Vordersitze sind nicht nur beheiz-, sondern auch kühlbar.

Großes Touchscreen-Display, wenige Knöpfe

Was die Verarbeitungsqualität angeht, so zeigt sich der Ford Edge auf einem sehr ordentlichen Niveau. Den Innenraum des kommenden Top-Modells bestimmt ein großes Touchscreen-Display, an das auch das Multimedia-Konnektivitätssystem SYNC 2 gekoppelt ist. Nett durchdacht: Über dem Bildschirm integrierten die Designer ein Staufach. Aufgrund des berührungsempfindlichen Monitors beschränkt sich die Anzahl an weiteren Bedienelementen. Die wenigen Knöpfe und Regler auf der Mittelkonsole dienen hauptsächlich der Klimaautomatik, der Beheizung der Scheiben und der Regelung der Lautstärke.

Das Platzangebot im Ford Edge, der mit den Ausstattungsoptionen Trend, Sport und Titanium angeboten werden wird, ist ansprechend – besonders auf der Rückbank.  Für Personen mit einer Größe von 1,87 Metern bleibt genug Raum, um die Beine zu verstauen, und nicht mit dem Kopf anzuecken. Die Instrumente lassen sich im Ford Edge gut ablesen, und das Panorama-Dach gibt Licht die Möglichkeit, weitreichend in den Innenraum vorzudringen. Dem Edge lässt sich in stehendem Zustand ein gutes Zeugnis ausstellen. Das Potential, die Premiumkontrahenten zu ärgern, ist vorhanden.
 
Mit dem Angriff ließ sich Ford Zeit. Der Ford Edge ist bereits seit 2006 auf dem US-Markt unterwegs. Darüber hinaus auch auf ausgesuchten Märkten Südamerikas, in Russland sowie Ostasien. "Es gab nicht die Voraussetzung dafür, nach Europa zu kommen. Das hatte auch mit dem zu tun, was sich unterm Kleid abspielt. Durch unsere Strategie One Ford macht es Sinn, den Edge jetzt nach Europa zu bringen. Es geht hierbei auch um das Thema Brand Building", erklärt Exterieur Design Director Stefan Lamm.

In seiner zweiten Generation wuchtete Ford den Edge also über den großen Teich. "Bis 2018 wird der Absatzmarkt für SUV’s um 26 Prozent wachsen. Es gab für Ford nie einen besseren Zeitpunkt, größer zu denken", sagt Roelant de Waard, Vice President Sales, Ford of Europe. Er ergänzt: "Wir haben im letzten Jahr 1,2 Millionen SUV verkauft. Bis 2018 wollen wir unseren SUV-Absatz verdreifachen." Ein anspruchsvolles Unterfangen, bei dem der Edge kräftig mithelfen soll.