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Senzati Jet Sprinter
Der 380.000-Euro-Kastenwagen

Luxus satt statt Paketboten-Feeling: die britische Edelschmiede Senzati verwandelt den Mercedes Sprinter zum Privatjet auf Rädern.

Senzati Jet Mercedes Sprinter
Foto: Senzati

VIP alleine genügt nicht. Wer bei Senzati im britischen Coventry auf Shopping-Tour geht, ist laut Geschäftsführer Dave Clark ein VVIP – eine very, very important person. Sehr, sehr wichtig zu sein ist das Eine, das nötige Kleingeld das Andere. Denn für die Tarife, die Senzati für den Sprinter Jet aufruft, reicht ein handelsüblicher Bausparvertrag eher nicht aus.

Luxus-Trend aus USA

Die Veredelung großer Kastenwagen zu rollenden Luxusgemächern ist ein Trend, der aus den USA stammt. Statt in der Stretch-Limousine lassen sich Betuchte immer öfter in solchen Palästen durch die Staus der Metropolen chauffieren. Die Gründe dafür sind einfach. Von außen ist solch einem Luxus-Kasten, der Senzati Sprinter macht da keine Ausnahme, kaum anzusehen, dass es sich um ein sündteures Gefährt mit womöglich schwerreichen Passagieren an Bord handelt. Böse Buben kommen damit seltener in Versuchung, die Insassen um eine kleine Spende zu bitten. Und außerdem ist in einem solchen Hochdach-Van einfach üppig Platz. Stehhöhe, bequemer Einstieg, auf Wunsch baut Senzati im Heckbereich einen Waschraum samt Toilette ein. Da hat eine Chauffeurs-Limousine, die im selben Stau steht, vergleichsweise schlechte Karten in Sachen Komfort.

Unsere Highlights

Die etablierte Konkurrenz aus Übersee will Senzati mit erlesener Qualität auskontern. Firmenchef Clark zieht bei der Frage nach Modellen wie dem amerikanischen Lexani britisch-distinguiert eine Augenbraue nach oben und verweist höflich darauf, wie seine Firma mit diesem Thema umgeht: statt einen normalen Kastenwagen einfach mit Luxus-Equipment zu bestücken, werden die Senzati Sprinter komplett entkernt und neu aufgebaut. Dazu gehört der Einsatz eines zwei Meter langen Glasdachs und vor allem eine aufwendige Neukonstruktion des Zustiegs. Weil Senzati der Kundschaft nicht zumuten möchte, sich an Sitzmöbeln vorbei in den Sprinter zu quetschen, wird der Ausschnitt der Schiebetür um einen halben Meter nach hinten versetzt.

Bei der Ausstattung des Senzati Sprinter bestehen wie in dieser Branche üblich kaum Grenzen nach oben. Die von uns besichtigte „Standard“-Variante wartet mit sechs Einzelsitzen auf. Der Zugang zum Chauffeurs-Bereich (der nicht minder edel möbliert ist) lässt sich abtrennen, hinter der letzten Sitzreihe befindet sich der Waschraum. Die klimatisierbaren Sitze verfügen über eine Massagefunktion, temperierbare Getränkehalter, ausziehbare Tische und zum Teil entsprechende Entertainment-Funktionen.

Senzati Jet Sprinter mit Waschraum und Toilette

Bord-Bar, WLAN-Hotspot, diverse Farbbildschirme und eine ausgeklügelte Klimatisierung machen das Leben an Bord angenehm. Eines der Highlights ist die elektrochrome Verglasung: die Seitenscheiben und das Glasdach lassen sich auf Knopfdruck zwischen transparent und undurchsichtig hin- und herschalten, der Vorgang dauert nur einen Sekundenbruchteil. Sonnen- und Sichtschutz ist damit in jeder Situation gewährleistet.

Senzati bietet den Jet-Sprinter auf Basis des hinten zwillingsbereiften Fünftonner-Modells mit dem 190-PS-Diesel und Siebengang-Automatik an. Das Schwerlast-Fahrgestell ist insbesondere dann hilfreich, wenn die Kundschaft nach etwas mehr Schutz verlangt – schussfeste Varianten bietet Senzati natürlich auch an. Ab 320.000 Euro sollte man mitbringen, um sich in einem Senzati Sprinter chauffieren zu lassen – natürlich zuzüglich Mehrwertsteuer. Links- oder Rechtslenker ist dabei egal, Senzati liefert die Modelle weltweit aus. Zwölf Mitarbeiter bauen bis zu zwei Fahrzeuge pro Monat auf.

Und falls Ihnen der Sprinter dann doch ein bisschen zu groß für die heimische Garage ist: für vergleichsweise überschaubare 90.000 Euro bietet Senzati den kleinen Bruder des Sprinter, den Jet Class auf Basis der V-Klasse an (siehe Bildergalerie).

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten